Pressemeldung vom 10.11.2025

Landkreis München bekommt von Unternehmen die Note 1,9

Die Wirtschaft im Landkreis München ist unterm Strich mit ihrem Standort zufrieden. In der aktuellen Standortumfrage der IHK für München und Oberbayern erhält der Landkreis die Gesamtnote 1,9 und schneidet damit genauso gut ab wie in der vorherigen Umfrage im Jahr 2023. Neben dem Landkreis München gibt es diese gute Bewertung nur für die Landeshauptstadt und für die Stadt Rosenheim. Der gesamte Regierungsbezirk Oberbayern erhielt von den heimischen Unternehmen in diesem Jahr die Gesamtnote 2,0.

IHK-Standortumfrage: Betriebe bei weiterer Standortentwicklung verhalten

Rund 86 Prozent der im Landkreis ansässigen Unternehmen bewerten den Standort als „gut“ oder „sehr gut“. Nur 1,5 Prozent vergeben eine „schlechte” oder „sehr schlechte“ Note. 91,3 Prozent der Betriebe würden sich wieder für den Landkreis München als Standort entscheiden und damit deutlich mehr als noch vor zwei Jahren (2023: 85,1 Prozent). In keiner anderen Region Oberbayerns würden sich so viele Unternehmen wieder für den Standort entscheiden. Zugleich geben aber auch 23 Prozent der Unternehmen an, dass langwierige Genehmigungsverfahren, Personalmangel und der hohe Bürokratieaufwand das Unternehmenswachstum verzögert haben.

„Die Unternehmen melden den größten Handlungsbedarf beim Bürokratieabbau und einer unternehmensfreundlicheren Verwaltung, bei den Personalkosten und beim Wohnraum“, sagt Rene Faßbender, stellvertretender Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Landkreis München. „Bei den Preisen für Gewerbeflächen und Grundstücke sowie bei der Anbindung des Landkreises an den Schienen-Güterverkehr sehen die heimischen Unternehmen ebenfalls noch Luft nach oben. In diesen Bereichen schneidet der Landkreis noch nicht so gut ab.“

Als Stärken des Landkreises nennen die Unternehmen hingegen die Anbindung an die Fernstraßen sowie an das regionale Straßennetz und die Loyalität sowie Motivation der Belegschaft. „Zufrieden zeigen sich die Betriebe auch mit der Energieversorgung vor Ort – auch wenn gerade energieintensive Unternehmen weiterhin unter den international nicht wettbewerbsfähigen Energiekosten leiden“, so Faßbender und verweist darauf, dass sich der Landkreis München bei der separat im Rahmen der IHK-Standortumfrage abgefragten Einzelkategorie Wirtschaftsfreundlichkeit von der Note 2,9 im Jahr 2023 auf jetzt 2,8 leicht verbessert hat. Zusammen mit dem Landkreis Starnberg liegt der Landkreis München mit diesem Wert an der oberbayerischen Spitze. Faßbender appelliert daher, die Verwaltung weiter zu entbürokratisieren und den eingeschlagenen Weg in Sachen Wirtschaftsfreundlichkeit weiterzuverfolgen.

„Unser Landkreis ist ein Top-Standort mit besten Bedingungen, auch in Zukunft eine starke Heimat für die Wirtschaft zu sein. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir uns nicht vor bestehenden Problemen und Herausforderungen wegducken“, mahnt der stellvertretende IHK-Vorsitzende. „Nur 12 Prozent der Unternehmen im Landkreis wollen ihren Standort in den nächsten drei Jahren erweitern – der niedrigste Wert im oberbayerischen Vergleich – und zugleich sagen acht Prozent der Betriebe, dass sie ihren Standort im Landkreis sogar verkleinern wollen. Es ist also dringend nötig, dass wir alle unsere Hausaufgaben machen, wenn es um den Abbau der aufgezeigten Schwachstellen geht. Jetzt liegt es an den Verantwortlichen vor Ort, die Schwachstellen anzugehen – jeder dort, wo er zuständig ist und was bewegen kann“, mahnt Faßbender.

Laut dem stellvertretenden IHK-Regionalausschussvorsitzenden unterstreichen diese Ergebnisse, wie herausfordernd es sei, allen heimischen Unternehmen – vom Solo-Selbstständigen über den familiengeführten Mittelständler hin zum internationalen Global Player – optimale Bedingungen zu bieten. „Die konjunkturelle Lage bleibt ernüchternd und alle Standorte stehen in einem harten Wettbewerb“, fasst Faßbender zusammen. „Umso mehr müssen wir uns als Region fit für die Zukunft machen. Wir haben aber ein gutes Fundament, auf das wir aufbauen können!“

An der IHK-Standortumfrage zu insgesamt 49 Standortfaktoren, von der Straßeninfrastruktur bis zum Freizeitangebot, nahmen aus dem Landkreis 282 Unternehmen, aus ganz Oberbayern 3.668 Betriebe, teil.

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