81 Prozent der Unternehmen bewerten den Standort als „gut“ oder „sehr gut“. Nur 3,5 Prozent geben dem Standort eine „schlechte“ oder „sehr schlechte“ Note. 82,1 Prozent der Unternehmen würden sich wieder für den Landkreis Fürstenfeldbruck als Standort entscheiden. Zugleich geben 25 Prozent der im Landkreis ansässigen Unternehmen an, dass der zu hohe Bürokratieaufwand, der Personalmangel und die fehlenden Gewerbeflächen das Unternehmenswachstum verzögert haben.
„Die Unternehmen melden den größten Handlungsbedarf beim Ausbau der Verwaltung hin zu weniger Bürokratie und zu mehr Unternehmensfreundlichkeit, sowie bei den Personalkosten und dem Wohnraumangebot“, sagt Michael Steinbauer, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Fürstenfeldbruck. „Bei alternativen Mobilitätsangeboten, etwa Sharing-Modellen, sieht die heimische Wirtschaft ebenfalls noch Luft nach oben. Hier schneidet der Landkreis bislang mit einer Note von 3,8 nicht so gut ab. Das gleiche gilt für die Preise von Grundstücken und Gewerbeflächen.“
Als Stärken des Landkreises nennen die Unternehmen hingegen die Energieversorgung an sich, auch wenn die vor Ort beheimateten Industrieunternehmen unter den international nicht wettbewerbsfähigen Energiekosten leiden, die Anbindung an das regionale Straßennetz und an die Fernstraßen. „Mit diesen Standortfaktoren sind unsere Unternehmen im Landkreis sehr zufrieden“, so Steinbauer weiter. „Unser Landkreis ist ein Top-Standort mit besten Bedingungen, auch in Zukunft eine starke Heimat für die Wirtschaft zu sein. Das zeigt auch die Verbesserung in der separat abgefragten Einzelkategorie Standortattraktivität gegenüber 2023.“
Steinbauer: "Stehen gut da, müssen uns aber mehr anstrengen"
Deshalb sei es umso wichtiger, bestehende Probleme und Herausforderungen ernst zu nehmen und anzupacken, mahnt Steinbauer und verweist auf weitere Ergebnisse der IHK-Standortumfrage. Demnach haben 17,7 Prozent der Unternehmen in den vergangenen drei Jahren ihren Standort im Landkreis Fürstenfeldbruck verlagert oder aufgegeben – der höchste Wert in Oberbayern. „Erfreulich ist dagegen, dass nur 2,2 Prozent in den kommenden drei Jahren ihren Standort verkleinern wollen. Das ist einer der niedrigsten Werte in ganz Oberbayern“, betont der IHK-Regionalausschussvorsitzende.
Diese Ergebnisse unterstreichen laut Steinbauer, wie herausfordernd es sei, allen heimischen Unternehmen – vom Solo-Selbstständigen über den familiengeführten Mittelständler hin zum internationalen Global Player – optimale Bedingungen zu bieten. „Wir alle müssen unsere Hausaufgaben machen, wenn es um den Abbau der aufgezeigten Schwachstellen geht. Jetzt liegt es an den Verantwortlichen vor Ort, die Schwachstellen anzugehen – jeder dort, wo er zuständig ist und was bewegen kann. Die konjunkturelle Lage bleibt ernüchternd und alle Standorte stehen in einem harten Wettbewerb“, fasst Steinbauer zusammen. „Wir stehen im Landkreis Fürstenfeldbruck gut da, müssen uns aber mehr anstrengen, um die Region weiter fit für die Zukunft zu machen!“
An der IHK-Standortumfrage zu insgesamt 49 Standortfaktoren, von der Straßeninfrastruktur bis zum Freizeitangebot, nahmen aus dem Landkreis 142 Unternehmen, aus ganz Oberbayern 3.668 Betriebe, teil.