IHK Initiative

Unternehmerinnen

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Nur rund 30 Prozent der rund 400.000 IHK-Mitgliedsunternehmen in Oberbayern werden aktuell von Frauen geführt oder mitgeführt. (Stand: 31.12.2022). Unterm Strich liegt also noch viel weibliches Gründungs- und unternehmerisches Potenzial brach.

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Unternehmerinnen in Oberbayern

30% der IHK-Unternehmen in Frauenhand

Der Wirtschaftsstandort Oberbayern ist wirtschaftlich sehr erfolgreich und weist auch bei den Unternehmensgründungen eine überdurchschnittliche Dynamik auf.

Aber nur 30 Prozent der rund 400.000 IHK-Mitgliedsunternehmen in Oberbayern werden aktuell von Frauen geführt oder mitgeführt. Bei den ins Handelsregister eingetragenen Unternehmen sind es nur 17 Prozent (Stand 31.12.2022). Bei den Gründungen liegt die Frauenquote seit Jahren bundesweit unverändert bei durchschnittlich rund 40 Prozent, bei Nebenerwerbsgründungen lag die Quote 2022 bei 41 Prozent.

Betrachtet man die Vollerwerbsgründungen und die wachstumsstarken und innovativen Startups isoliert, ergibt sich allerdings eine deutlich schlechtere Bilanz. 2022 lag der Anteil der Frauengründungen im Vollerwerb bundesweit bei lediglich 34 Prozent (KfW-Gründungsmonitor 2023).

Noch eindeutiger fiel die Quote bei den Startups aus, hier wurden in Bayern lediglich 19 Prozent von Frauen gegründet (Deutscher Startup Monitor, Region Bayern 2023). Damit ist der Anteil weiblicher Startups zwar in den letzten Jahren gestiegen, liegt aber nach wie vor weit hinter den männlichen Startup-Gründungen. Die technische Qualifikation von Frauen kann dafür nur bedingt als Erklärung dienen. Der Anteil von MINT-Studentinnen liegt mittlerweile bundesweit bei mehr als 34,5 Prozent (Statistisches Bundesamt).

Unterm Strich liegt also noch viel weibliches Gründungs- und damit unternehmerisches Potenzial brach – gerade auch im Technologiebereich.

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Unternehmerinnen stärken

Beschluss der Vollversammlung der IHK für München und Oberbayern am 18. Juli 2018

Die IHK für München und Oberbayern setzt sich ein für mehr Unternehmerinnen und spricht sich für Folgendes aus:

1. Unternehmerisches Handeln in den Lehrplänen der Schulen verankern

Schülern und besonders auch Schülerinnen muss die Option der Selbständigkeit und das unternehmerische Denken nahegebracht werden. Während insbesondere MINT-Studentinnen an den Universitäten und Hochschulen durch vielfache Angebote zu technologischen Gründungen ermutigt und gezielt Gründungs-Know-how vermittelt bekommen, findet an den Schulen noch vergleichsweise wenig Motivation zur Selbständigkeit und zur Gründung von Startup-Unternehmen statt. Gerade hier aber gilt es, die technischen und mathematischen Begabungen bei Jungen und Mädchen gezielt zu fördern und die Gründung des eigenen Unternehmens spielerisch und über Vorbilder insbesondere bei Mädchen in den Blick zu rücken, da bei Mädchen die Option der Selbständigkeit noch weniger ausgeprägt ist als bei Jungen. Initiativen wie z.B. die Arbeitskreise Schule und Wirtschaft oder die bundesweite Online-Plattform STARTUP TEENS leisten hier einen wichtigen Beitrag auf dem Weg in die eigene Selbständigkeit und sollten unterstützt werden.

2. Mehr Unternehmerinnen als Vorbilder gewinnen

Vorbilder werden auf mehreren Ebenen gebraucht: Unternehmerinnen, Startup-Gründerinnen sowie weibliche Business Angels und Investorinnen müssen als Leuchttürme gezielt sichtbar gemacht werden, um attraktive Rollenvorbilder zu schaffen.

3. Mit einer bedarfsgerechten Gründungsberatung und -begleitung den Wünschen der Frauen gerecht werden

Bei der Beratung muss den Wünschen von Frauen nach mehr Information und mehr Begleitung stärker Rechnung getragen werden. Die Beratungsangebote sollten mit ausreichenden Mitteln ausgestattet und auch besser beworben werden. Frauen sollten zu größeren Gründungen ermutigt werden – auch indem sie besser über Risikoabsicherungsmöglichkeiten, Finanzierungsformen und VC Capital informiert werden. Dabei sollten auch verstärkt moderne Finanzierungsformen wie Crowdfunding in den Blick gerückt werden. Es gilt zu prüfen, ob spezielle Beratungsangebote für Startup-Gründerinnen zielführend wären bzw. wie bestehende Angebote intensiver genutzt werden können.

4. Die Zahl der Investorinnen und der weiblichen Business Angels erhöhen

Es braucht mehr weibliche Business Angels und weibliche Entscheider im VC-Bereich. Gemischte VC-Gremien können den Anforderungen von Frauen in Bezug auf Unterstützung wie Finanzierung besser entgegenkommen als rein männlich besetzte Gremien. Es gilt daher, erfahrene Unternehmerinnen zu bewegen, Business Angels zu werden und vor allem Frauen zu begleiten. Organisationen wie BayStartUP können dazu beitragen, indem sie sich besonders intensiv auch um die Rekrutierung weiblicher Business Angels bemühen, diese als Rollenvorbilder sichtbar machen und dabei die besondere Herangehensweise weiblicher Business Angels herausstellen.

5. Mentoring- und Coaching-Angebote ausbauen

Es gibt bereits ein breites Angebot von Mentoring- und Coaching-Angeboten im Gründungsbereich, auch speziell für Gründerinnen wie etwa das Programm TWIN. Diese Angebote leisten einen wichtigen Beitrag Gründerinnen zu unterstützen und sollten besser bekannt gemacht werden. Zielführend wäre hier ein bayernweiter Überblick über die Angebote in den Regionen. Zudem sollten die Angebote noch stärker auf Startups ausgerichtet werden.

6. Startup-Gründerinnen besser vernetzen

Damit Gründerinnen ihre Erfahrungen austauschen können, Tipps und Anregungen erhalten und auch Investoren und Startup-Gründerinnen zueinander finden, braucht es spezielle Plattformen und eine breite Palette von Vernetzungsangeboten. Ein Fempreneur Summit in Bayern nach dem Vorbild Berlins könnte ein geeignetes Format sein.

7. Die Vereinbarkeit von Familie und Unternehmertum erleichtern

Gerade selbstständige Frauen ohne „feste Bürozeiten“ brauchen bedarfsgerechte und zuverlässige Kinderbetreuungsangebote, auch in den Randzeiten nach 17 Uhr, an Wochenenden und in den Ferien. Zudem sollten Selbständige noch besser informiert werden, wie z.B. die Unterstützung im Mutterschutz und in der Elternzeit funktioniert.

So unterstützt die IHK Gründerinnen

Die IHK für München und Oberbayern setzt sich schon jetzt aktiv für mehr Gründerinnen, bessere Rahmenbedingungen für die Selbständigkeit und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Unternehmertum ein. Sie macht Unternehmerinnen u.a. auf dem IHK-Unternehmerinnentag sichtbar, informiert und unterstützt in allen Fragen bei der Gründung und legt besonderes Augenmerk auf Startup-Gründungen. Dieses Engagement wollen wir weiter ausbauen:

- Wir werden Unternehmerinnen motivieren ihre Erfahrungen an Gründerinnen weiterzugeben, z.B. als Mentorin oder als Business Angel.

- Wir werden Gründerinnen und insbesondere Startup-Gründerinnen noch sichtbarer machen in den IHK-Medien und auf IHK-Veranstaltungen.

- Wir werden aktiv die Vernetzung der Unternehmerinnen und insbesondere der Startup-Gründerinnen untereinander und mit Investoren unterstützen, z.B. durch Kooperationen mit Hochschulen und durch passende Veranstaltungsformate.

Weitere Angebote der IHK München für Unternehmerinnen finden Sie HIER.

Ausschuss Unternehmerinnen

Der Ausschuss Unternehmerinnen der IHK für München und Oberbayern setzt sich aus rund 40 Unternehmerinnen aus ganz Oberbayern und aus allen Branchen und Betriebsgrößen zusammen. Der Auschuss setzt sich für die Interessen von Unternehmerinnen und deren Sichtbarkeit ein. Dabei werden fachliche Grundpositionen für die Vollversammlung erarbeitet und der Austausch mit Vertretern/-innen aus Politik und Verwaltung gesucht. Er versteht sich als Netzwerk oberbayerischer Unternehmerinnen und sucht den Austausch mit anderen Netzwerken.

Der Ausschuss Unternehmerinnen besteht seit 2021. Sein Vorläufer war der Arbeitskreis "Frauen in der Wirtschaft", dieser wurde 2015 ins Leben gerufen.
IHK-Ausschuss Unternehmerinnen

Angebote für Unternehmerinnen

IHK Unternehmerinnentag

Seit 2013 lädt die IHK für München und Oberbayern in jedem Sommer zum großen Unternehmerinnentag ein. Mehr als 250 Frauen – von der Solopreneurin über die Mittelständlerin bis zur Konzernmanagerin – folgen der Einladung. Das Programm punktet mit einer spannenden Keynote, vielen Informationen zu verschiedensten Themenbereichen und Networking. Den Nachbericht zum Unternehmerinnentag 2023 finden Sie unter IHK Unternehmerinnentag.

Veranstaltungsreihe „Unternehmerinnen im Gespräch“

Gemeinsam mit dem Verband deutscher Unternehmerinnen besucht die IHK Unternehmerinnen, die ihr Unternehmen vorstellen, aber vor allem auch ihre Beweggründe, sich selbstständig zu machen, ihre Begeisterung für die Selbstständigkeit und ihre Führungsphilosophie erklären.

Impressionen Unternehmerinnen im Gespräch

Die nächsten Termine finden Sie u.a. auch in der LinkedIn-Gruppe „Unternehmerinnen digital“.

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© Naumann Fotografie

LinkedIn-Gruppe „unternehmerinnen.digital“

Die IHK-LinkedIn-Gruppe "unternehmerinnen digital" bietet Raum für alle Unternehmerinnen und Gründerinnen, die sich vernetzen,‎ rund um Unternehmen und Digitalisierung in Bayern austauschen und ‎informieren und sich‎ gegenseitig unterstützen möchten. ‎

Bereits 500 Mitglieder finden hier Gruppenbeiträge, News, Erfolgsgeschichten, ‎Tipps & Tricks, Projekte, Veranstaltungen u.v.m. Die Gruppe soll zudenm dazu beitragen, Unternehmerinnen sichtbar zu machen.

IHK-Girls' Day oder „Ich werde Chefin!“

Beim IHK-Girls' Day „Ich werde Chefin!“ geht es nicht nur darum, Mädchen für MINT-Berufe, sondern auch für die Selbstständigkeit zu begeistern. Die Idee: Schülerinnen besuchen Unternehmerinnen in ihren Unternehmen und lernen, was Selbstständigkeit ausmacht. Alle Infos zur Teilnahme finden Sie hier: IHK-Girls' Day „Ich werde Chefin!“.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Sie möchten im kommenden Jahr für diese spannende Veranstaltung Gastgeberin werden? Dann melden Sie sich bitte bei claudia.rottmann@muenchen.ihk.de

"Unternehmerinnen machen Schule“

Zu den Projekten des IHK-Ausschusses Unternehmerinnen gehört auch die Initiative „Unternehmerinnen machen Schule“. An ausgewählten Schulen besuchen Unternehmerinnen den Unterricht oder laden Schülerinnen in ihre Unternehmen ein. Sie begeistern fürs Unternehmerinnentum, indem sie ihr Unternehmen vorstellen und über ihre Erfahrungen als Unternehmerinnen berichten. Sie kennen eine Schule, die mit uns dieses Projekt unterstützen würde oder möchten sich selbst gern beteiligen? Dann melden Sie sich bei girlsday@muenchen.ihk.de

Unsere Berichte zu den Schulbesuchen finden Sie HIER.

Mentoringprogramm „TWIN–TwoWomenWin“ der Käte Ahlmann Stiftung

Mit dem Ziel, Wachstumspotenziale zu erschließen, Unternehmerinnen und ihre Wirtschaftskraft sichtbar zu machen und eine weibliche Unternehmenskultur zu fördern, bietet die Käte Ahlmann Stiftung mit Unterstützung der IHK für München und Oberbayern ein Mentoring-Programm speziell für Jungunternehmerinnen an. TWIN TwoWomenWin vermittelt Kontakte zwischen einer Jungunternehmerin (Mentee) und einer erfahrenen Unternehmerin (Mentorin). Die Mentorin gibt der Mentee Einblicke in die Führung eines Unternehmens, stellt Kontakte zur Verfügung und steht ihr als kritische Begleiterin zur Seite. Kernstück des Mentoring ist die direkte Beziehung zwischen Mentorin und Mentee.

Ansprechpartnerin für Mentorinnen: Elfriede Kerschl elfriede.kerschl@muenchen.ihk.de

Ansprechpartnerin für Mentees: Cornelia von Kapff cornelia.kapff@muenchen.ihk.de

Karrieremesse herCAREER 17.-18.10.2024

Von Beginn an unterstützt die IHK diese in der Region einzigartige und erfolgreiche Karrieremesse für Frauen – um damit Frauen zu Karrieren, Gründungen und mehr Sichtbarkeit zu ermutigen.

Die nächste herCAREER findet vom 17.-18.10.2024 statt.

Besuchen Sie unseren Info-Stand, diskutieren Sie mit uns und lassen Sie sich inspirieren. Erfahren Sie praktische Tipps aus erster Hand bei den IHK-Meetups zur Gründung, Bewerbung und zu Mentoring-Programmen oder werden Sie sichtbar mit unserer Fotoaktion. Wir freuen uns jetzt schon auf Ihren Besuch!

Impressionen und die IHK Fotoaktion auf der herCAREER 2023

Aktuelle Informationen zur kommenden herCAREER finden sie auf der Webseite der herCAREER