Plus von 3,5 Prozent / Einzelhandelskauffrau und Mechatroniker besonders beliebt
„Für unsere Betriebe steht die Ausbildung weiterhin an erster Stelle, wenn es um die Sicherung ihres Fachkräftenachwuchses geht. Das Plus hätte noch größer ausfallen können, wenn sich für alle angebotenen Ausbildungsplätze Bewerberinnen und Bewerber finden würden. Laut einer aktuellen IHK-Umfrage kann jeder zweite Ausbildungsbetrieb nicht alle angebotenen Lehrstellen besetzen“, so Häckl weiter.
Im Landkreis ist bei den jungen Männern der Mechatroniker der beliebteste IHK-Ausbildungsberuf, bei den jungen Frauen ist es die Kauffrau im Einzelhandel. Die Top 5 der IHK-Ausbildungsberufe sind: Kaufleute im Einzelhandel, Mechatroniker, Industriemechaniker, Verkäufer und Fachinformatiker. Insgesamt gibt es rund 60 IHK-Berufe, in denen Jugendliche eine Ausbildung absolvieren können.
Häckl zufolge gibt es weiterhin eine große Anzahl von unbesetzten Lehrstellen im Landkreis. Jugendliche, die noch auf der Suche sind, oder bisher unentschlossene Bewerberinnen und Bewerber haben nach wie vor gute Chancen, einen Ausbildungsplatz zu finden. Laut der Statistik der Arbeitsagentur von Ende August sind noch 259 Lehrstellen unbesetzt. Diesem Angebot stehen etwa 61 unversorgte Ausbildungsbewerber gegenüber. Es kommen somit rein rechnerisch auf jeden unversorgten Bewerber etwa vier freie Lehrstellen. Die Angaben der Arbeitsagentur beziehen sich auf alle Bereiche des Ausbildungsstellenmarkts, der neben den IHK-Sektoren Industrie, Handel und Dienstleistungen auch das Handwerk, die freien Berufe und den öffentlichen Dienst umfasst.
„Die Bewerberlücke am Ausbildungsmarkt wird auch in den kommenden Jahren nicht kleiner. Umso wichtiger ist es, noch mehr Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte für die duale Berufsausbildung und die Vorteile, die sie für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben bietet, zu begeistern. Die IHK engagiert sich gezielt mit Initiativen wie den Bildungspartnerschaften und den Ausbildungsscouts für eine bessere Berufsorientierung an Schulen. Wir müssen unsere Schülerinnen und Schüler noch besser über die Vielfalt an Berufsbildern und die dahinterstehenden Karrieremöglichkeiten informieren“, sagt Häckl. Das erfordere gleichzeitig auch mehr bildungspolitische Rückendeckung für die Berufsorientierung, so der Vorsitzende. Häckl zufolge müsse sie auch vom Stundenumfang her deutlich mehr Berücksichtigung in den Lehrplänen – auch an Gymnasien – finden. „Die berufliche Ausbildung ist bei Abiturienten beliebt und inzwischen für viele eine praxisnahe Alternative zur Universität. Rund elf Prozent der Azubis in IHK-Berufen im Landkreis besitzen die Hochschulreife“, erklärt Häckl.
Insgesamt bilden im Landkreis Landsberg am Lech aktuell 178 IHK-zugehörige Betriebe aus. Sie stehen für rund 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse.