Plus von 3,3 Prozent / Industriemechaniker und Verkäufer besonders beliebt
„Für unsere Betriebe steht die Ausbildung weiterhin an erster Stelle, wenn es um die Sicherung ihres Fachkräftenachwuchses geht. Das Plus hätte noch größer ausfallen können, wenn sich für alle angebotenen Ausbildungsplätze Bewerberinnen und Bewerber finden würden. Laut einer aktuellen IHK-Umfrage kann jeder zweite Ausbildungsbetrieb nicht alle angebotenen Lehrstellen besetzen“, so Waßmer weiter.
Im Landkreis ist bei den jungen Männern der Industriemechaniker der beliebteste IHK-Ausbildungsberuf, bei den jungen Frauen ist es die Kauffrau für Büromanagement. Die Top 5 der IHK-Ausbildungsberufe sind: Industriemechaniker, Verkäufer, Kaufleute im Einzelhandel, Industriekaufleute und Bankkaufleute. Insgesamt gibt es rund 50 IHK-Berufe, in denen Jugendliche eine Ausbildung absolvieren können.
Waßmer zufolge gibt es weiterhin eine große Anzahl von unbesetzten Lehrstellen im Landkreis. Jugendliche, die noch auf der Suche sind, oder bisher unentschlossene Bewerberinnen und Bewerber haben nach wie vor gute Chancen, einen Ausbildungsplatz zu finden. Laut der Statistik der Arbeitsagentur von Ende August sind noch 281 Lehrstellen unbesetzt. Diesem Angebot stehen etwa 58 unversorgte Ausbildungsbewerber gegenüber. Es kommen somit rein rechnerisch auf jeden unversorgten Bewerber fast fünf freie Lehrstellen. Die Angaben der Arbeitsagentur beziehen sich auf alle Bereiche des Ausbildungsstellenmarkts, der neben den IHK-Sektoren Industrie, Handel und Dienstleistungen auch das Handwerk, die freien Berufe und den öffentlichen Dienst umfasst.
„Die Bewerberlücke am Ausbildungsmarkt wird auch in den kommenden Jahren nicht kleiner. Umso wichtiger ist es, noch mehr Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte für die duale Berufsausbildung und die Vorteile, die sie für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben bietet, zu begeistern. Die IHK engagiert sich gezielt mit Initiativen wie den Bildungspartnerschaften und den Ausbildungsscouts für eine bessere Berufsorientierung an Schulen. Wir müssen unsere Schülerinnen und Schüler noch besser über die Vielfalt an Berufsbildern und die dahinterstehenden Karrieremöglichkeiten informieren“, sagt Waßmer. Das erfordere gleichzeitig auch mehr bildungspolitische Rückendeckung für die Berufsorientierung, so die Vorsitzende. Waßmer zufolge müsse sie auch vom Stundenumfang her deutlich mehr Berücksichtigung in den Lehrplänen – auch an Gymnasien – finden. „Die berufliche Ausbildung ist bei Abiturienten beliebt und inzwischen für viele eine praxisnahe Alternative zur Universität. Über 16 Prozent der Azubis in IHK-Berufen im Landkreis besitzen die Hochschulreife“, erklärt Waßmer.
Insgesamt bilden im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen aktuell 214 IHK-zugehörige Betriebe aus. Sie stehen für rund 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse.