Beliebtester Ausbildungsberuf ist der Kaufmann/die Kauffrau für Büromanagement
Gleichzeitig sei zu hoffen, dass unversorgte Bewerber auch jetzt noch die sehr guten Aussichten auf eine Lehrstelle nutzen, so Wagner weiter. Aktuell sind laut Statistik der Arbeitsagentur von Ende Juli noch 366 Lehrstellen im Landkreis unbesetzt. Diesem Angebot stehen nur 116 unversorgte Ausbildungsbewerber gegenüber. Rein rechnerisch kommen auf jeden unversorgten Bewerber mehr als drei Lehrstellen. Die Angaben der Arbeitsagentur beziehen sich auf alle Bereiche des Ausbildungsstellenmarkts, der neben dem IHK-Bereich der Betriebe in Industrie, Handel und Dienstleistungen auch das Handwerk, freie Berufe und den öffentlichen Dienst umfasst.
Im Landkreis ist bei den jungen Männern der Kaufmann im Einzelhandel der beliebteste IHK-Beruf, bei den jungen Frauen ist es die Kauffrau für Büromanagement. Zu den weiteren Top-Favoriten unter den IHK-Ausbildungsberufen zählen die Verkäufer, Hotelfachleute und Bankkaufleute. Insgesamt gibt es in Oberbayern rund 200 verschiedene IHK-Berufe, in denen Jugendliche eine Ausbildung absolvieren können.
„In den nächsten Jahren wird sich die Bewerberlücke am Ausbildungsmarkt weiter öffnen, wenn es uns nicht gelingt, noch mehr Jugendlichen, Eltern und Lehrkräften die Berufsausbildung und ihre Vorteile näherzubringen. Die IHK setzt sich mit Initiativen wie dem ‚Tag der Ausbildung‘, Bildungspartnerschaften und den Ausbildungsscouts für eine bessere Berufsorientierung ein, um über die vielen spannenden Berufsbilder zu informieren“, sagt Wagner. Die Unternehmerin aus Marktschellenberg fordert zudem mehr bildungspolitische Rückendeckung für das Thema Berufsorientierung, das deutlich stärker in den Lehrplänen berücksichtigt werden sollte. „Gerade an den Gymnasien erfolgt die Berufsorientierung oft zu einseitig in Richtung Studium. Dennoch ist die Ausbildung auch bei Abiturientinnen und Abiturienten beliebt und für viele eine praxisnahe Alternative zur Universität, denn immerhin rund ein Fünftel der Azubis im IHK-Bereich haben die Hochschulreife“, so Wagner.
Insgesamt bilden im Berchtesgadener Land aktuell genau 194 IHK-zugehörige Betriebe aus. Sie stehen für rund 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse