Pressemeldung vom 07.11.2025

Berchtesgadener Land bekommt von Unternehmen die Note 2,0

Die Wirtschaft im Berchtesgadener Land zeigt sich unterm Strich mit ihrem Standort zufrieden. In der aktuellen Standortumfrage der IHK für München und Oberbayern erhält der Landkreis die Gesamtnote 2,0 und schneidet damit leicht besser ab als bei der vorherigen Umfrage im Jahr 2023 (Gesamtnote: 2,1). Das Berchtesgadener Land ist neben dem Landkreis Mühldorf die einzige oberbayerische Region, die sich bei der Gesamtnote verbessert hat. Der gesamte Regierungsbezirk Oberbayern erhielt von den heimischen Unternehmen in diesem Jahr die Gesamtnote 2,0.

Landkreis schneidet bei IHK-Standortumfrage besser ab als noch vor zwei Jahren

Irene Wagner

Irene Wagner, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Berchtesgadener Land

Rund 79 Prozent der im Landkreis ansässigen Unternehmen bewerten den Standort als „gut“ oder „sehr gut“. Knapp vier Prozent beurteilen den Unternehmensstandort als „schlecht“. Eine „sehr schlechte“ Note gab dagegen kein Unternehmen ab. 78,5 Prozent der Betriebe würden sich wieder für den Standort entscheiden – rund sechs Prozentpunkte weniger als bei der Befragung vor zwei Jahren. Zugleich geben etwa 32 Prozent der Unternehmen an, dass langwierige Genehmigungsverfahren, der hohe Bürokratieaufwand und fehlende Gewerbeflächen das Unternehmenswachstum verzögert haben.

„Die Unternehmen melden den größten Handlungsbedarf in Sachen bürokratieärmere Verwaltung und Unternehmensfreundlichkeit, bei der Dauer der Genehmigungsverfahren und bei der Mobilfunkabdeckung im Landkreis“, sagt Irene Wagner, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Berchtesgadener Land. „Deswegen ist es eine gute Nachricht, dass das Landratsamt inzwischen den Digitalen Bauantrag ermöglicht. Das ist ein Schritt in Richtung effizientere Kommunalverwaltung. Nichtsdestotrotz geben die Unternehmen im Landkreis derzeit der Verwaltung bei Unternehmensfreundlichkeit die Note 3,8. Auch bei alternativen Mobilitätsangeboten, wie zum Beispiel Sharing-Modellen, sowie beim Angebot an Wohnraum ist noch Luft nach oben.“

Als Stärken des Landkreises nennen die Unternehmen hingegen die gute Anbindung an das regionale Straßennetz und an das Fernstraßennetz sowie die Energieversorgung. „Ein weiteres erfreuliches Ergebnis der Standortumfrage ist: Nur 2,3 Prozent der Firmen haben in den vergangenen drei Jahren ihren Standort im Landkreis verlagert oder aufgegeben – der niedrigste Wert in ganz Oberbayern“, betont Wagner.

Wagner: Müssen uns als Region fit für die Zukunft machen

Die IHK-Regionalausschussvorsitzende ergänzt: „Unser Landkreis ist ein Top-Standort mit besten Bedingungen, auch in Zukunft eine starke Heimat für die Wirtschaft zu sein. Das beweist auch die Zahl der geplanten Erweiterungen im Berchtesgadener Land: In den nächsten drei Jahren wollen 26,2 Prozent der hiesigen Unternehmen ihren Standort erweitern und nur 0,8 Prozent wollen verkleinern – ebenfalls zwei oberbayerische Spitzenwerte. Diese gute Entwicklung dürfen wir nicht ausbremsen und deswegen ist es umso wichtiger, dass wir uns nicht vor bestehenden Problemen und Herausforderungen wegducken.“ Dazu gehören laut Wagner unter anderem die Standortkosten, die Infrastruktur und die Wirtschaftsfreundlichkeit in Summe.

Diese Ergebnisse unterstreichen laut Wagner, wie herausfordernd es sei, allen heimischen Unternehmen – vom Solo-Selbstständigen über den familiengeführten Mittelständler hin zum internationalen Global Player – optimale Bedingungen zu bieten. „Wir alle müssen unsere Hausaufgaben machen, wenn es um den Abbau der aufgezeigten Schwachstellen geht. Jetzt liegt es an den Verantwortlichen vor Ort, die Schwachstellen anzugehen – jeder dort, wo er zuständig ist und was bewegen kann. Die konjunkturelle Lage bleibt ernüchternd und alle Standorte stehen in einem harten Wettbewerb“, fasst die IHK-Vorsitzende zusammen. „Umso mehr müssen wir uns als Region fit für die Zukunft machen, aber wir haben der Umfrage zufolge ein stabiles Fundament!“

An der IHK-Standortumfrage zu insgesamt 49 Standortfaktoren von Straßeninfrastruktur bis Freizeitangebot nahmen aus dem Landkreis 132 Unternehmen, aus ganz Oberbayern 3.668 Betriebe, teil.

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