2022: Plus von fast vier Prozent bei neuen Ausbildungsverträgen
Kessel betont: „Die duale Ausbildung hat nach wie vor einen außerordentlich hohen Stellenwert für die Betriebe. Seit Jahren nehmen in Bayern konstant mehr als zwei Drittel eines Schuljahrgangs eine duale Ausbildung auf, davon wiederum mehr als die Hälfte im IHK-Bereich. Um diesen Anteil zu halten, müssen wir Eltern, Schüler und Lehrer immer wieder auf die Vorzüge einer Ausbildung aufmerksam machen.“
Zum Erfolg der Ausbildung tragen auch sehr gefragte, junge Berufsbilder wie der Fachinformatiker bei: Er steht mit 47 neuen Ausbildungsverträgen auf Platz eins der beliebtesten IHK-Berufe im Landkreis. Auf Platz zwei liegen die Kaufleute für Büromanagement, gefolgt von der Fachkraft für Lagerlogistik, den Kaufleuten im Einzelhandel und den Hotelfachleuten. Insgesamt gibt es im Landkreis über 60 verschiedene IHK-Berufe, in denen Jugendliche derzeit eine Ausbildung absolvieren.
Die Schwierigkeiten vor allem von kleineren Betrieben, überhaupt Auszubildende zu finden, belegt die sinkende Zahl der ausbildenden IHK-Mitgliedsbetriebe: Sie lag Ende 2022 im Landkreis bei 217, ein Minus von 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr trotz der gleichzeitig steigenden Zahl der Neuabschlüsse von Ausbildungsverträgen. Hintergrund dafür ist, dass nur Betriebe mit aktiven Ausbildungsverhältnissen mitgezählt werden. Betriebe, die keinen Ersatz für ausgelernte Azubis finden oder mit der Ausbildung pausieren, fallen aus der Statistik.
Laut Daten der Arbeitsagentur waren im Landkreis zu Ende September 2022 über 180 Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben. Diese Angabe bezieht sich auf den gesamten Bereich der dualen Berufsausbildung, der neben der IHK unter anderem auch die Handwerkskammern und freie Berufe enthält. Über 60 Prozent aller dualen Berufsausbildungsverträge werden im IHK-Bereich, also in der Industrie, im Handel und im Dienstleistungssektor, abgeschlossen.