Position

Regionalausschuss Pfaffenhofen a.d. Ilm zu den Kommunalwahlen 2020

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© FlorianR1991 / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)‎

Der IHK-Regionalausschuss Pfaffenhofen a.d. Ilm vertritt die Interessen von rund 9.300 Unternehmen im Landkreis. Zur Kommunalwahl 2020 in Bayern hat der Regionalausschuss Positionen erarbeitet, um den Wirtschaftsstandort Pfaffenhofen zu erhalten und zu stärken.

Inhalt

Infrastruktur

Verkehrsinfrastruktur und nachhaltige Mobilität

Zur Sicherung der verkehrlichen Erreichbarkeit der Unternehmensstandorte bedarf es eines ‎leistungsstarken Verkehrswegenetzes vor Ort. Dazu zählen Straßen, Brücken und Eisenbahnlinien, die bedarfsgerecht auszubauen und angemessen zu erhalten sind. ‎Ein gut ausgebautes ‎ÖPNV-Angebot trägt außerdem zur Reduktion des Verkehrsaufkommens auf der Straße und zur Entlastung der Umwelt bei.
Der IHK-Regionalausschuss Pfaffenhofen a.d. Ilm fordert

  • den Einsatz der Kommunalpolitik für den zügigen 4-spurigen Ausbau ‎der B16 zwischen Manching und Neuburg a.d. Donau
  • sowie eine Autobahnauffahrt Bruck‎bach zur Bundesautobahn A9.‎
  • Gleichzeitig muss der Einsatz emissionsarmer Antriebe, etwa durch den Aufbau ‎öffentlicher Ladepunkte für die Elektromobilität, forciert und gefördert werden.‎

Des Weiteren setzt sich der IHK-Regionalausschuss für den Ausbau des ÖPNV ein. Dessen Leistungsfähigkeit und Attraktivität muss durch Taktver‎dichtung, Tangentialverbindungen in der Region, die Anbindung von Gewerbegebieten und die Entwicklung ‎von On-Demand-Angeboten auch im ländlichen Raum erhöht werden.
Für ein berechenbares und stabil verfügbares Verkehrsangebot ist ein ganzheitliches, ‎multimodales Mobilitätskonzept für die gesamte Region 10, das die verschiedenen ‎Verkehrsträger und Verkehrsmittel wie Pkw, Fahrrad, Sharing-Angebote und ÖPNV miteinander ‎vernetzt und die Wirtschaftsstandorte verbindet, notwendig.

Digitale Infrastruktur

Eine leistungsfähige IKT-Infrastruktur ist eine zentrale Voraussetzung ‎für die digitale Zukunft des Landkreises und der dort ansässigen Unternehmen. Die permanent steigenden Anforderungen machen eine ebenso kontinuierliche Fortführung des Breitband- und Mobilfunkausbaus notwendig.

Bestehende Funklöcher in den aktuellen Mobilfunknetzen im Landkreis müssen daher zügig und flächendeckend beseitigt werden. Der neue 5G-Mobilfunkstandard ist zugleich eine von mehreren wichtigen Voraussetzungen für die künftige Wettbewerbsfähigkeit der Region. Eine Möglichkeit, den Ausbau zu erleichtern, ist die Bereitstellung öffentlicher Gebäude für Antennen durch Kommunen und den Landkreis.

Eine fest definierte Zielmarke für die verfügbaren Bandbreiten und Übertragungsge‎schwindigkeiten ist aktuell nicht absehbar. Der Breitband-Ausbau soll aber vorzugsweise mit ‎Glasfaser bis ins Gebäude (FTTH) durchgeführt werden, da nur so Gigabit-Geschwindigkeiten stabil und sicher erreicht werden können. Die derzeit in vielen Fällen genutzte Vectoring-‎Technik bietet aus Sicht der Wirtschaft keine ausreichenden Ausbaureserven.‎

Entsorgung

Unternehmen haben sich in Deutschland immer höheren Anforderungen bei der Entsorgung ‎ihrer Abfälle zu stellen. Kapazitäten in regionalen Entsorgungsanlagen reichen hierbei schon seit Längerem nicht mehr aus. Abfälle müssen daher zu enormen Kosten und mit einem erhöhten ‎CO2-Ausstoß in andere Bundesländer oder sogar ins Ausland verbracht werden. Die regionale Wirtschaft ‎im Landkreis Pfaffenhofen a.d. Ilm fordert daher einen Ausbau der bestehenden kommunalen ‎Entsorgungsbetriebe sowie die Sicherung von Deponieflächen. ‎

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Fachkräfte

Der Mangel an Arbeits- und Fachkräften sowie Auszubildenden wird von den regionalen Unternehmen als Risikofaktor ‎für die Zukunft gesehen. Zur Lösung sind regional vielfältige Maßnahmen erforderlich, um Fachkräfte für die Region zu begeistern.

  • So muss das Bildungssystem innerhalb des Landkreises unter Einbindung aller Schultypen, insbesondere der Berufsschulen, für eine flächendeckende Versorgung der Region gestärkt werden.
  • Des Weiteren ist die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch den konsequenten Ausbau ‎einer flexiblen Betreuungsstruktur, sowohl für Kinder bis zu zwölf Jahren als auch für ‎pflegebedürftige Angehörige, sicherzustellen.
  • Zuletzt bedarf es einer aktiven Imageförderung des Landkreises Pfaffenhofen als attraktiven Lebens- und Arbeitsstandorts durch ein professionelles Regionalmarketing.

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Wohnraum und Gewerbeflächen

Bezahlbarer Wohnraum steht in engem Zusammenhang mit der Fachkräftesicherung.

Landkreis und Kommunen sind aufgefordert, eine vorausschauende Planung von Wohn- und Gewerbeflächen vorzunehmen, um den regionalen Unternehmen und deren Mitarbeitern Entwicklungsperspektiven zu bieten. Mit Blick auf einen verantwortungsvollen Umgang mit der wertvollen Ressource Fläche ist ein aktives und strategisches regionales Flächenmanagement gefragt. Dazu gehört insbesondere,

  • brachliegende, innerörtliche Flächen zu aktivieren,
  • die Bebauung nachzuverdichten,
  • die Geschossflächenzahl zu erhöhen
  • und für leerstehende ‎Immobilien bei Bedarf eine Umnutzung zu ermöglichen.

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Bürokratieabbau

In einer immer schnelleren und agileren Arbeitswelt ist eine leistungsstarke Verwaltung ein wesentlicher Baustein für den zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg des Landkreises Pfaffenhofen. ‎Genehmigungsverfahren müssen vereinfacht und digital beschleunigt werden. Dazu müssen die ‎Infrastruktur der Verwaltung digitalisiert und die Ansprechpartner in den jeweiligen Behörden ‎fachlich sowie technisch geschult und weitergebildet werden. Der Erhalt des RAL-Gütezeichens für mittelstandsorientierte Kommunalverwaltungen ist anzustreben.

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Vorausschauende und nachhaltige Wirtschaftspolitik

Die Basis für die Weiterentwicklung des Landkreises ist eine vorausschauende und nachhaltige Wirtschaftspolitik.

Voraussetzung für die Realisierung dieser Forderung ist die weitere Stärkung der Wirtschaftsförderung mit einem einheitlichen Ansprechpartner für alle Unternehmen im Landkreis.

Die Herausforderungen der Zukunft sind als Landkreis Pfaffenhofen alleine nicht zu lösen. ‎Durch die enge Verflechtung des Landkreises mit den Gebietskörperschaften der ‎Region 10 ist eine Stärkung des Dialoges und der Kooperation innerhalb des Regionalen Pla‎nungsverbandes zwingend notwendig. Dazu muss dieser mit eigenen Mitteln ausgestattet und ‎personell gestärkt werden.‎

Im Landkreis Pfaffenhofen gilt es, den Dialog zwischen der Politik und den Unternehmen zu stärken. Für wirtschaftspolitische Entscheidungen ist der IHK-Regionalausschuss Pfaffenhofen a.d. Ilm als Vertreter des Gesamtinteresses der Wirtschaft miteinzubinden.

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