Position

IHK Regionalausschuss Bad Tölz - Wolfratshausen zu den Kommunalwahlen

Old Town of Bad Toelz - Bad Tölz - Bavaria - Germany
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Der IHK-Regionalausschuss Bad Tölz-Wolfratshausen vertritt die Interessen von rund 10.000 Unternehmen im Landkreis. Mit Blick auf die Kommunalwahlen 2020 hat der Regionalauswirtschaft aus Sicht der regionalen Wirtschaft Positionen erarbeitet, umd en Wirtschaftsstandort zu erhalten und zu stärken.

Inhalt

Nachhaltiges Wachstum ermöglichen

Oberbayern ist Wachstumsregion. Das heißt, auch der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen wird wachsen. Die daraus entstehenden Herausforderungen bedürfen eines weitsichtigen Managements aller davon Betroffenen. Die Unternehmen und Betriebe im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen sind dabei ein originärer und wichtiger Bestandteil ‎der Gesellschaft. Sie schaffen und sichern Arbeits- und Ausbildungsplätze und tragen mit ihren Steuern ‎und Abgaben in erheblichem Maße zur guten finanziellen Ausstattung der Kommunen bei. In der wichtigen aktuellen Debatte um Ressourcenschonung und Klimaschutz sollte die Wirtschaft als Teil der Lösung und nicht als Teil des Problems betrachtet werden.

Was muss getan werden?

  • Entwicklung einer nachhaltigen kommunalen Wachstumsstrategie unter Berücksichtigung der Bedarfe der ‎Wirtschaft, der Gesellschaft und der Umwelt
  • Bekenntnis zur Umsetzung wichtiger Großprojekte und Infrastrukturmaßnahmen
  • Professionelle Wirtschaftsförderung orientierend an den wichtigsten Handlungsbedarfen (siehe diese ‎Positionierung)‎

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Bezahlbaren Wohnraum schaffen

Die Verfügbarkeit von bezahlbarem Wohnraum für Bezieher ‎niedriger und mittlerer Einkommen hat unmittelbaren ‎Einfluss auf die Fachkräftesituation im Landkreis. In der IHK-Standortumfrage 2019 bewerten die Unternehmen im ‎Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen das Angebot an Wohnraum mit der Schulnote 3,7 – und damit weit ‎unterdurchschnittlich. Die Attraktivität des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen als Lebens- und Arbeitsstandort ‎wird zukünftig maßgeblich davon abhängen, ob und in welchem Umfang bezahlbarer Wohnraum geschaffen ‎wird.‎

Was muss getan werden?

  • Mobilisierung von Bauland ‎
  • Aktivierung von innerörtlichen Flächen und Immobilien ‎
  • Installierung eines regionalen Flächenmanagements unter Berücksichtigung der Belange von Naturschutz ‎und Tourismus
  • systematische Nachverdichtung, z.B. durch höhere Geschossflächenzahlen
  • deutliche Intensivierung der interkommunalen Zusammenarbeit

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Verkehrswege ausbauen und nachhaltige Mobilität fördern

Menschen wollen mobil sein, möglichst schnell und flexibel, sowohl in Ballungsräumen als auch auf dem Land. ‎Dasselbe gilt für den Transport von Gütern. Bedarfsgerechte Verkehrswege und Transportsysteme sind die ‎Adern einer leistungsfähigen Wirtschaft und einer modernen Gesellschaft. Der Landkreis und die Region um Bad ‎Tölz-Wolfratshausen wiederum gliedern sich in unterschiedliche Funktionsräume, die das Verkehrsaufkommen ‎steigern, weil die Menschen mehr pendeln und Lieferwege weiter werden. Deswegen sollten Um- und ‎Ausbaumaßnahmen des Straßen- und Schienennetzes sowie Optimierungen im ÖPNV zügig umgesetzt werden. ‎Bei Maßnahmen, deren Umsetzungen nicht in der kommunalen Verantwortung liegen, sollten die kommunalen ‎Vertreter an den entsprechenden Stellen auf eine schnelle Umsetzung hinwirken.‎

Was muss getan werden?

  • B11, Verlegung westlich von Geretsried
  • B 472, Nordumfahrung Bad Tölz
  • S7-Verlängerung nach Geretsried ‎
  • Entwicklung eines ÖPNV-Konzepts mit höheren Beförderungskapazitäten, einer dichteren Taktung sowie einer besseren Verknüpfung von Schiene - Bus - PKW
  • Orientierung der ÖPNV-Taktung auch am Mitarbeiterpendlerverhalten, nicht nur an der ‎Schülerbeförderung
  • Förderung einer überregionalen, digitalen Verkehrssteuerung ‎
  • Förderung der Elektromobilität durch den Ausbau von Ladestationen .

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Standorte und Gewerbeflächen sichern

Boden ist ein wertvolles Gut. Das unterstreicht die öffentliche Debatte um das Thema Flächennutzung. Die ‎Wirtschaft geht naturgemäß verantwortungsvoll mit Grund und Boden um, denn jede Flächenerschließung und ‎Baumaßnahme kostet Geld. In der aktuellen Diskussion in Bayern wird die ‎gewerbliche Wirtschaft allgemein als ‎Hauptverantwortliche für den sog. Flächenverbrauch dargestellt. Fakt ist ‎jedoch, dass in der Region Oberland ‎Gewerbe und Industrie sowie Handel ‎und Dienstleistungen zusammen ‎lediglich 0,5 Prozent der Fläche ‎ausmachen. ‎Unternehmen, die investieren, brauchen Planungssicherheit bei der Verfügbarkeit von ‎Gewerbeflächen. Flächenknappheit und mangelnde Wertschätzung des Gewerbes können einen Rückgang unternehmerischer Investitionen zur Folge haben.‎

Was muss getan werden?

  • Entwicklung ‎verbindlicher Gewerbeflächenkonzepte mit Vorhaltung ausreichender Flächen
  • Flexibilität der‎ Kommunen ohne staatlich verordnete starre Obergrenzen. ‎
  • Innenentwicklung als positiver ‎Beitrag
  • Förderung der interkommunalen Kooperation
  • Erhalt und Entwicklung lebenswerter Stadtzentren durch aktives Citymanagement .

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Digitale Infrastruktur stärken

Eine leistungsfähige IKT-Infrastruktur ist eine zentrale Voraussetzung ‎für die digitale Zukunft von Unternehmen ‎und Kommunen. Die permanent steigenden Anforderungen, sowohl in der Gesellschaft als auch in der ‎Wirtschaft, erfordern eine kontinuierliche Fortführung des ‎Breitband- und Mobilfunkausbaus.

Was muss getan werden?

  • Breitbandausbau schnell und nachhaltig mit Glasfaser durchführen
  • Unternehmensbedarfe müssen besser berücksichtigt werden
  • Funklöcher im Landkreis zügig und flächendeckend beseitigen ‎
  • Rahmenbedingungen für den zukunftsfähigen Mobilfunk- und Datenstandard schaffen (zur Zeit 5G) .

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