Pressemeldung vom 02.06.2017 - Eichstätt

Betriebsgründungen im Landkreis sind weiter rückläufig

Auch 2016 hat im Landkreis die Lust, ein Unternehmen zu gründen, spürbar nachgelassen, teilt die IHK für München und Oberbayern mit. Insgesamt 758 Personen meldeten ein Gewerbe an. Das entspricht einem Rückgang um 4,4 Prozent. Damit folgt der Landkreis dem allgemeinen Negativtrend in Bayern und Oberbayern. Hier gingen die ‎Existenzgründungen im Vergleich zu 2015 um 5,3 beziehungsweise 8,5 Prozent zurück.‎‎

Über ein Drittel weniger Unternehmensnachfolger ‎

Äußerst deutlich fällt das Minus bei den Betriebsübernahmen aus. Diese sind um 33,3 Prozent auf 62 Übernahmen eingebrochen. Mit 696 Gewerbeanmeldungen gingen die Neugründungen vergleichsweise moderat um nur 0,6 Prozent zurück.

Emmeran Hollweck, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Eichstätt, verweist auf die Auswirkungen der aktuell guten Geschäftslage auf das Gründergeschehen: „Der Arbeitsmarkt in unserer Region punktet mit Vollbeschäftigung. Damit sinkt erfahrungsgemäß das Interesse an der Selbstständigkeit und den damit verbundenen Risiken.“ Hollweck fordert deshalb mehr Unterstützung für Gründer und Betriebsnachfolger: „Wir brauchen ein besseres Gründungsklima mit weniger Bürokratie und einfacheren Steuerregeln. Bereits in der Schule müssen wir die Chancen und Werte des Unternehmertums und dessen Bedeutung für den gesellschaftlichen Wohlstand deutlich machen.“

Am beliebtesten sind im Landkreis Eichstätt Gründungen im Handel (22 Prozent), im Baugewerbe (12,5 Prozent) und in den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (10,3 Prozent). Bei den Übernahmen liegt das Baugewerbe ganz vorne (29 Prozent), gefolgt vom Gastgewerbe (27,4 Prozent) und dem Handel (16,1 Prozent).

Existenzgründer sind für die Entwicklung der Wirtschaft von großer Bedeutung, so Hollweck: „Start-Ups beflügeln Innovationen und Dynamik und sind damit unerlässlich für den wirtschaftlichen Erfolg von morgen. Doch auch alteingesessene Betriebe sind bedroht, wenn sich keine Nachfolger finden, die das unternehmerische Risiko der Vorgängergeneration übernehmen wollen.“

Die IHK-Auswertung basiert auf Daten des Bayerischen Landesamts für Statistik.