Endlich in Ausbildung – und jetzt?

Tipps für Azubis beim Start in die Ausbildung

Zu Beginn eines neuen Lebensabschnittes ist alles noch neu und ungewohnt. Doch jeder Azubi stand am Anfang mal vor vielen Fragen und Hürden. Wie sich der Einstieg in die Ausbildung jedoch erleichtern lässt, dafür haben wir Tipps für einen guten Start ins Berufsleben zusammengestellt.

Tipps für den Start in die Ausbildung

Zeit und Pünktlichkeit

Zu spät kommen, mit einer windigen Entschuldigung wedeln - das kommt in einem Unternehmen gar nicht gut an. Pünktlich zu sein, bedeutet, Respekt zu zeigen.

Beobachte:

  • Wann genau kommen deine Kollegen in die Arbeit und gehen nach Hause?
  • Wie lange im Voraus werden Termine von deinen Kollegen vereinbart oder abgesagt?
  • Wo werden die Termine aufgeschrieben?

Tipps:

  • Wenn du dich verspätest oder zu einem Termin nicht kommen kannst, informiere deine Ausbilderin, Kollegen oder Kunden früh genug darüber.
  • Wenn du einen Termin mit jemandem vereinbarst und nicht sicher bist, ob du Zeit hast, sag nicht zu. Sag lieber, dass du noch nicht fest zusagen kannst.
  • Du hast ein Recht auf Erholung neben Arbeit und Berufsschule. Schreibe deine Überstunden auf und sprich mit deiner Chefin oder Deinem Chef darüber.

Die Zusammenarbeit mit den Kollegen

Der eine redet fast gar nicht, der andere telefoniert gerne privat. Es ist nicht einfach, den richtigen Umgang mit den Kollegen herauszufinden.

Am besten beobachtest Du:

  • Welche Menschen arbeiten in deinem Betrieb? Was hast du mit ihnen gemeinsam?
  • Über welche Themen sprechen deine Kollegen während der Arbeitszeit?
  • Wie verbringen die Kollegen die Pausen, gemeinsam oder jeder für sich?

Tipps für den Umgang mit den Kollegen:

  • Sei nicht enttäuscht, wenn deine Kolleginnen ihre Freizeit nicht mit dir verbringen. Such dir ein Hobby außerhalb der Arbeit, wo du Leute kennenlernen kannst.
  • Interessiere dich für deine Kollegen. Du kannst deine Kollegen zum Beispiel nach Tipps für die Freizeit fragen!
  • Jeder Mitarbeiter bereichert das Team. Bring dich mit deiner persönlichen Art in der Arbeit ein! Auch deine Kolleginnen können etwas von dir lernen.

Der Umgang mit dem Chef oder der Chefin

Die Ausbildung ist zum Lernen da. Die Vorgesetzten sagen dem Azubi, was er zu tun hat. Was aber, wenn immer das gleiche zu tun ist?

Beobachte und frage Dich:

  • Welche Aufgaben gibt dir dein Ausbilder? Was denkst du, warum sollst du diese machen?
  • Welche Probleme lösen deine Kollegen selbst?
  • Welche Probleme besprechen sie mit der Chefin?

Tipps für den Umgang mit den Vorgesetzten

  • Bei Problemen in der Arbeit bitte um ein Gespräch mit deinem Chef oder deiner Ausbilderin.
  • Versuche davor, das Problem selbst oder mit deinen
  • Kolleginnen zu lösen.
  • Wenn du lange Zeit keine neuen Aufgaben bekommst, sprich mit deinem Ausbilder über den Ausbildungsplan. Auch das Team der IHK kann dir dabei helfen.

Feedback geben und bekommen

Schwierige Situationen kommen in der Zusammenarbeit immer wieder vor. Besonders
dann ist es wichtig, in der Arbeit direkt und ehrlich miteinander zu sprechen.

Beobachte und frage Dich:

  • Was machst du, wenn du etwas nicht verstanden hast?
  • Wie spricht man in deinem Betrieb darüber, wenn etwas schlecht läuft?
  • Wie reagierst du auf das negative Feedback von deinem Ausbilder oder deinen
  • Kollegen?

Tipps für den Umgang mit Feedback

  • Frag noch mal nach, wenn du etwas nicht verstanden hast.
  • Du hast einen Fehler in der Arbeit gemacht. Das ist dir peinlich. Geh trotzdem zu deiner Ausbilderin und informiere sie darüber. Es ist immer besser, die Ausbilderin selbst zu informieren.
  • Auch deine Meinung ist wichtig. Sage ehrlich und höflich, was du gut findest, wenn du gefragt wirst.

Vertrauen und Zuverlässigkeit im Betrieb

Vertrauen basiert auf Zuverlässigkeit. Wer etwas angekündigt hat, sollte dies auch tun.

Beobachte und frage Dich:

  • Woher wissen deine Kollegen, was sie als Nächstes zu tun haben?
  • Wie reagieren die Ausbilder auf Ideen/Vorschläge von Azubis?
  • Hast du etwas in der Arbeit gesagt und es nicht gemacht? Warum nicht?

Tipps:

  • Sage direkt, was du machen kannst und was nicht!
  • Wenn du etwas nicht schaffst, was du zugesagt hast, sprich sofort mit deiner Ausbilderin darüber.
  • Du bist mit einer Aufgabe fertig. Überlege dir, was du sonst noch machen könntest, und schlage das deinem Ausbilder vor oder frage ihn.

Wie kannst Du Deine Aufgaben gut erledigen?

Gute Qualität heißt, eine Aufgabe genau und bis zum Ende zu machen. Als Azubi weiß man nicht immer, ob man genau genug gearbeitet hat. Dann sollte man den Ausbilder fragen, ob die Qualität der Arbeit passt.

Frage und beobachte:

  • Wie ordentlich sieht dein Arbeitsplatz aus, wenn du gehst?
  • Wie gehen deine Kolleginnen mit den Arbeitsmaterialien um?
  • Wie genau arbeiten deine Kolleginnen?

Tipps, um gute Arbeit abzuliefern:

  • Frage deinen Ausbilder, wie genau du eine Aufgabe machen sollst.
  • Überprüfe die Qualität deiner Arbeit, bevor du die Aufgabe abgibst.
  • Sei sparsam und gehe vorsichtig mit den Arbeitsmaterialien um, sie gehören dem Betrieb.

Regeln in der Arbeit

Rechtliche Regelungen und Gesetze für den Arbeitsschutz werden in Deutschland sehr ernst genommen. Sie schützen alle Mitarbeiter. Deswegen stehen die Regeln im Betrieb nicht nur irgendwo geschrieben. Sie werden wirklich befolgt und sollen für alle gleich wichtig sein.

Frage und beobachte:

  • Welche Schilder zur Vorsicht gibt es an deinem Arbeitsplatz?Was bedeuten sie?
  • Welche anderen Regeln gibt es in deinem Betrieb?
  • Verstehst du alles, was in deinem Ausbildungsvertrag steht?

Tipps für den Umgang mit Regeln

  • Wenn du die Regeln in deinem Betrieb nicht verstehst, frage deinen Ausbilder.
  • Wenn du den Ausbildungsvertrag unterschrieben hast, musst du dich daran halten. Wenn etwas unklar ist, dann sprich mit deinem Chef.
  • Lies dir schriftliche Vereinbarungen (z. B. mit Kunden) immer gut durch.

Grenzen im Umgang miteinander

Oft sagen Menschen etwas, meinen es aber nicht so. Wenn es immer wieder zu beleidigenden
Kommentaren und Verhalten kommt, spricht man von Diskriminierung. Dann muss man etwas dagegen tun.

Frage und beobachte:

  • Werden in deinem Betrieb Witze über andere Personen gemacht? Wie reagieren die Kollegen darauf?
  • Was darf man sagen und was nicht?
  • Mit welcher Person in der Arbeit (kein anderer Azubi!) kannst du darüber sprechen, wenn dir etwas unangenehm ist?

Tipps für den Umgang mit anderen:

  • Wenn du einen beleidigenden Kommentar oder „Witz” in der Arbeit über deine Hautfarbe, Religion, dein Geschlecht, Land und so weiter hörst, sage der Person, dass dich das beleidigt und dass sie das nicht machen soll.
  • Wenn die Sprüche und Witze nicht aufhören, sprich mit einer Vertrauensperson im Betrieb.
  • Für ganz schwierige Situationen kannst du die Anti-Diskriminierungs-Stelle kontaktieren: antidiskriminierungsstelle.de.

Alle Tipps für den Start in das Azubi-Leben hier zum Download.