Herr Steuger, sind Sie Stammgast oder zum ersten Mal beim Wirtschaftsempfang dabei?
Ich bin nicht jedes Mal dabei, habe aber diese Veranstaltung schon ziemlich oft besucht.
Was hat Sie heute motiviert, ins Haus der Kultur zu kommen?
Das ist einfach der Treffpunkt für die Wirtschaft. Dafür sorgt schon die Breite der Veranstalter: IHK, Handwerkskammer, die Landkreise, die Kreishandwerkerschaft – alle bringen ihre Klientel mit. Auch der Termin Ende Oktober ist wichtig. Die Neujahrsempfänge kennt man, die sind gesetzt. Für mich ist der Wirtschaftsempfang so der abschließende Punkt. Da bespreche ich mit anderen Unternehmern die Frage: Wie ist das Jahr so gelaufen?
Wie lief das Jahr 2025 bisher?
Die geopolitischen Herausforderungen werden nicht kleiner. Das wird noch spannend.
Was halten Sie von dem Thema heute Abend „Gemeinsam für eine starke Region“?
Ich halte auch das für total spannend. Es geht da im Kern um den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Der Punkt rutscht durch die großen geopolitischen Themen leider immer mehr in den Hintergrund. Das, was wir als Gesellschaft bezeichnen, wird in den Kommunen gelebt. Und genau da setzt Philipp Lahm mit seiner Stiftung an. Ich halte das für ein hervorragendes Beispiel, wie das Miteinander gefördert wird: Indem man die Vereine finanziell unterstützt.
Mit Philipp Lahm hat man für heute Abend einen Sympathie-Träger gefunden. Gibt es das in der Politik nicht mehr?
Doch, ich bin davon überzeugt, dass es die auch in der Politik noch gibt. Ich finde, die öffentliche Debatte da teilweise echt überzogen. Man prügelt gerne auf die Politiker ein. Wenn man sich die Gesamtsituation heute aber anschaut, stellt man fest: Das ist alles nicht mehr einfach. Wir sind mitten in einem großen Wandel.
Was passiert denn gerade?
Es müssen noch viele Dinge angepackt und verändert werden, aber zum Glück ist der Stillstand vorbei. Die ganze Asylpolitik wandelt sich, auch die Stimmung in der Wirtschaft verändert sich und wird positiver. Die Politik hat einige gute Zeichen gesetzt, die muss man jetzt mit positiven Beispielen unterfüttern, damit wieder Vertrauen entsteht. Das kann uns gelingen. Leider wird das überschattet durch die ganzen sicherheitspolitischen Fragen.
Das klingt aber grundsätzlich nach Zuversicht.
Ja, sicher. Wenn wir nicht mehr optimistisch sind, können wir auch gleich aufgeben. Es wird nicht schnell gehen, es wird Zeit brauchen, aber wir werden aus der Krise rauskommen.
Auf was freuen Sie sich heute Abend am meisten?
Ich freue mich auf den Vortrag von Philipp Lahm, aber als Unternehmer ist für mich das Networking wichtiger. Das ist das, was wir jetzt brauchen. Dieser Austausch bringt mir unheimlich viel, ich kann von den Problemen und Plänen anderer Unternehmer wirklich lernen.