IHK Berufsbildung

Ausbildungsprofil Fluggerätmechaniker/-in

Als Fluggerätmechaniker/-in kennen Sie Flugzeuge und andere Fluggeräte bis zur letzten Schraube und wissen sofort, was bei Fehlermeldungen und Störungen zu tun ist. Ihre Einsatzgebiete sind entweder die Fabrikhallen, in denen Einzelteile wie Triebwerke oder die Cockpitausstattung hergestellt werden, oder die Wartungshallen und Hangars großer und kleiner Airlines. Größte Sorgfalt hat bei der Arbeit absolute Priorität, denn es hängt nicht zuletzt von Ihnen ab, ob der voll besetzte Flieger sicher abhebt und später genauso sicher wieder auf den Boden zurückkehrt.

Inhaltsverzeichnis

Voraussetzungen für die Ausbildung als Fluggerätemechaniker/-in

Mindestvoraussetzung für die duale Ausbildung zum/zur Fluggerätmechaniker/-in ist meist der mittlere Schulabschluss, doch in der Praxis sind vor allem (Fach-)Abiturientinnen mit guten Noten in Mathematik und Physik bei den Unternehmen gefragt. Weitere Voraussetzungen:

  • Begeisterung für die Luftfahrt und für Technik
  • Sehr sorgfältiges, genaues Arbeiten
  • Analytische Fähigkeiten
  • Teamfähigkeit
  • Bereitschaft zum Schichtdienst

Sehr empfehlenswert sind gute Englischkenntnisse, da viele Bedienungsanleitungen und Dokumentationen in der Luftfahrt in englischer Sprache verfasst sind und Sie je nach Arbeitgeber in einem internationalen Umfeld arbeiten.

Dauer und Ablauf der Ausbildung als Fluggerätmechaniker/-in

Frachtverladung an einer Boeing 747-406F(ER) der Air Bridge Cargo
© Flughafen München

Die duale Ausbildung zum/zur Fluggerätmechaniker/-in erfolgt in einer von drei Fachrichtungen, auf die Sie sich von Anfang an festlegen müssen:

  • In der Fertigungstechnik stellen Sie Bauteile für verschiedene Fluggeräte oder vollständige kleinere Fluggeräte her und reparieren diese.
  • In der Instandhaltungstechnik sind Sie für die Wartung und Reparatur vorhandener Fluggeräte zuständig.
  • In der Triebwerkstechnik widmen Sie sich ausschließlich den Triebwerken der jeweiligen Fluggeräte.

Gut zu wissen: Als Fluggerätmechaniker/-in haben Sie es nicht zwingend mit Flugzeugen zu tun. Je nach Ausbildungsbetrieb können Sie sich auch um andere Fluggeräte wie Hubschrauber kümmern – oder um Raumschiffe für den Flug ins All.

Die dreieinhalbjährige duale Ausbildung findet parallel in der Berufsschule und bei Ihrem Ausbildungsbetrieb statt. Als Ausbilder kommen je nach gewählter Fachrichtung die Hersteller von Fluggeräten (wie Airbus und Boeing), Fluggesellschaften und Firmen, die Privatjets und Hubschrauber betreiben, infrage. Auch die Bundeswehr bildet an ihren Kampfhubschraubern und -flugzeugen zum/zur Fluggerätmechaniker/-in aus.

In der Berufsschule sammeln Sie dazu theoretisches Wissen in Bereichen wie Physik, Technik und Aeromechanik und verbessern Ihre Kenntnisse in technischem Englisch. Ihre Arbeitszeit wird während der gesamten Ausbildung vergütet.

Weitere Infos zum Ausbildungsbeginn und vielen weiteren Themen finden Sie bei der Ausbildungsberatung.

Die Abschlussprüfung zum/zur Fluggerätmechaniker/-in

Die gestreckte Abschlussprüfung bei der IHK für München und Oberbayern erfolgt in zwei Teilen. Der erste Teil findet vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres statt und ist für alle drei Fachrichtungen gleich. Das Prüfungsergebnis macht 30 Prozent der Gesamtnote aus. Der zweite Teil findet am Ende der dualen Ausbildung statt und ist fachspezifisch.

Die Inhalte für die Fachrichtung Instandhaltungstechnik:

  • Instandhaltungsauftrag
  • Instandhaltungstechnik
  • Fluggerätetechnik
  • Wirtschafts- und Sozialkunde

Die Inhalte für die Fachrichtung Fertigungstechnik:

  • Fertigungsauftrag
  • Fertigungs- und Instandhaltungstechnik
  • Fluggerätetechnik
  • Wirtschafts- und Sozialkunde

In beiden Fällen steht ein fiktiver Auftrag zur Fertigung bzw. Instandhaltung eines Fluggerätes im Mittelpunkt.