23.08.2019 - Eichstätt

Gewerbesteuer füllt kommunale Kassen

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Knapp 56 Millionen Euro an Gewerbesteuereinnahmen konnten Städte, Märkte und Gemeinden 2018 im Landkreis verbuchen, so die aktuellen Zahlen des Bayerischen Landesamts für Statistik. Das Aufkommen – vor Abzug der Gewerbesteuer­umlage an Bund und Länder – sank damit gegenüber dem Vorjahr um rund 2,3 Millionen Euro. Die den Gemeinden verbliebenen Gewerbesteueranteile standen 2018 für 27,6 Prozent aller kommunalen Steuereinnahmen im Landkreis.

Kessel: „Nachlassende Konjunktur erfordert Augenmaß der Kommunen“‎

Auch wenn die Gewerbesteuerhebesätze in den Landkreisgemeinden stabil blieben, fordert Alexander Kessel, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Eichstätt, dass die Kommunen auch künftig sorgsam mit dieser Einnahmequelle umgehen: „Mit nachlassen­der Konjunktur wird die Belastung der Betriebe durch die Gewerbesteuer steigen. Deswegen müssen die Kommunen bei den Hebesätzen Augenmaß bewahren.“ Oberbayernweit erhöhten im vergangenen Jahr acht der 500 gewerbesteuer-berechtigten Gemeinden ihre Gewerbesteuerhebesätze. Senkungen gab es in vier Fällen.

Mit 333 Prozent lag der durchschnittliche Hebesatz im Landkreis Eichstätt leicht unter dem oberbayerischen Wert von 334 Prozent. Bayernweit belief sich der Durchschnitt auf 339 Prozent und lag damit deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von 363 Pro­zent. Laut Kessel dürfe dieser Standortvorteil von den Kommunen nicht aufs Spiel gesetzt werden. Ein niedriger Hebesatz lasse den Betrieben mehr Luft zum Atmen und Investie­ren und führe zu einer besseren wirtschaftlichen Entwicklung, die später wiederum in entsprechende Steuereinnahmen münde, so der Vorsitzende. Gleichzeitig kritisiert Kessel, dass mit der Gewerbesteuer nicht nur erzielte Gewinne versteuert werden, sondern auch die Substanz der Unternehmen. Grund dafür sind steuerrechtlich verankerte Hinzurechnungen für anfallende Betriebskosten wie Zinsen, Mieten oder Leasingraten.

Spitzenreiter beim Gewerbesteuerhebesatz im Landkreis Eichstätt waren 2018 die Gemeinden Kösching und Mörnsheim mit jeweils 380 Prozent. Den niedrigsten Hebesatz riefen die Gemeinden Altmannstein, Kinding, Kipfenberg, Pollenfeld, Schernfeld und Walting mit jeweils 300 Prozent auf.

Daten zu den Gewerbesteuerhebesätzen und Gemeindefinanzen werden regelmäßig vom Bayerischen Landesamt für Statistik erfasst. Die IHK-Broschüre „Gewerbesteuer in Oberbayern“ mit rechtlichen Grundlagen und allen oberbayerischen Hebesätzen für 2018 ist unter Gewerbesteuer in Oberbayern 2018 verfügbar.