Von Eva Elisabeth Ernst, 11/2025
Ihr Spektrum ist äußerst vielfältig: Ob Beratung und Konzeption von Marketing- und Werbestrategien, die praktische Gestaltung von Flyern, Plakaten und Anzeigen oder klassische Pressearbeit – in all diesen Feldern bewähren sich Agenturdienstleister und optimieren die Sichtbarkeit ihrer Kunden. „Zudem beherrschen sie natürlich auch alle Disziplinen rund um die Online- und Social-Media-Kommunikation und den Umgang mit KI“, ergänzt Dorothee Murfeld, IHK-Referentin Medienbranche.
Knapp 4.200 Unternehmen sind im oberbayerischen Werbemarkt tätig. Sie beschäftigen mehr als 31.000 Menschen und erwirtschaften jährlich einen Umsatz von 5,7 Milliarden Euro. „Beachtliche Zahlen, in denen aber nicht einmal alle Unternehmen der Branche enthalten sind“, erklärt die IHK-Fachfrau. „So werden SEO-Agenturen in der Regel als IT-Dienstleister erfasst, klassische Kommunikations- und PR-Agenturen werden der Unternehmensberatung zugeordnet.“
Bunte Mischung
Grundsätzlich verteilen sich die Agenturen über alle Unternehmensgrößen: Mit der Serviceplan Group hat sogar die größte partnergeführte Werbeagenturgruppe Europas ihren Sitz in München. Doch auch Niederlassungen internationaler Agenturnetzwerke sowie zahlreiche mittelständische Agenturen sind in Oberbayern, vorwiegend in München, aktiv.
„Hinzu kommt eine große Bandbreite kleinerer Anbieter und Freiberufler“, sagt Murfeld. „Auch diese sind wichtige Player im Agenturmarkt: Sie sind flexibel, schnell, spezialisiert, passen sich neuen Anforderungen schnell an, arbeiten zusammen. So komplettieren sie das Angebot.“
Abhängig von der Konjunktur
Wie vielen anderen Branchen setzt aktuell auch der Agenturbranche die schwache Konjunktur zu: Wenn Unternehmen sparen müssen, kürzen sie zumeist auch ihre Marketingbudgets. In seinem Frühjahrsmonitor 2025 führt der Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA e.V., der Verband der führenden Kommunikationsagenturen Deutschlands, die Konjunktur daher auch als größte Wachstumsbremse an, gefolgt vom Nachwuchs- und Fachkräftemangel, der im Vergleich zum Vorjahr jedoch „weniger wachstumshemmend“ wirke.
„Und auch die wachsende Rolle der KI ist eine Herausforderung für die Branche“, betont Murfeld. „Nicht nur die großen, auch die kleineren Unternehmen gehen sie aber bereits an.“