Pressemeldung vom 19.08.2021 - Miesbach

Wirtschaft für Vorsicht bei den Gewerbesteuerhebesätzen

gewerbesteuer

19.08.2021 - Die Corona-Krise hat im vergangenen Jahr die Gewerbesteuereinnahmen im Landkreis Miesbach zurückgehen lassen. Das Aufkommen schrumpfte gegenüber dem Vorjahr um über sieben Prozent auf rund 73,6 Millionen Euro – vor Abzug der Gewerbesteuerumlage an Bund und Länder. Keine der Landkreis­gemeinden senkte oder erhöhte 2020 den Gewerbesteuerhebesatz. Im Durchschnitt lag dieser im Landkreis bei 349 Prozent, so eine Auswertung der IHK für München und Oberbayern.

Frank: „Augenmaß der Kommunen weiter erforderlich“/ Steueraufkommen zurückgegangen

In ganz Oberbayern belief sich der Durchschnitts-Hebesatz unverändert auf 335 Prozent. Sechs von 500 oberbayerischen Gemeinden erhöhten im Vergleich zu 2019 ihre Gewerbesteuerhebesätze, nur zwei Gemeinden senkten sie. Mit einem Hebesatz von
380 Prozent sind Bayrischzell, Fischbachau, Hausham, Irschenberg, Kreuth, Miesbach, Schliersee, Tegernsee und Valley die Spitzenreiter bei der Höhe des Gewerbesteuer­hebesatzes im Landkreis. Am anderen Ende der Skala steht Bad Wiessee mit 240 Pro­zent. Gesetzlich ist den Gemeinden bundesweit ein Mindesthebesatz von 200 Prozent vorgeschrieben.

„Die Corona-Krise hat die Betriebe in vielen Branchen äußerst stark belastet. Keinesfalls darf die aufkeimende Erholung durch ein unzeitgemäßes Drehen an der Steuerschraube bedroht werden. Die Betriebe brauchen ihre Liquidität jetzt vor allem für Investitionen. Die Wirtschaft setzt auf das Augenmaß der Kommunen, denen bei einer coronabedingten finanziellen Schieflage auch Bund und Länder unter die Arme greifen“, sagt Anja Frank, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Miesbach. „Ein niedriger Hebesatz lässt den Betrieben mehr Luft zum Atmen und Investieren und führt nachhaltig zu einer besseren wirtschaftlichen Entwicklung mit entsprechenden Steuereinnahmen.“

Grundlage der IHK-Auswertung sind die Daten zu den Gewerbesteuerhebesätzen und Gemeindefinanzen, die regelmäßig vom Bayerischen Landesamt für Statistik veröffentlicht werden.