Kai Zenner, Head of Office & Digital Policy Adviser for MEP Axel Voss, gab in seiner Keynote einen Rückblick und einen Ausblick zur Reform der DSGVO. Für die EU-Kommission war die DSGVO ein Erfolg. Insofern war diese im Juli 2024 im Zuge der Evaluierung der DSGVO noch nicht bereit, die DSGVO anzutasten. Der im Oktober 2024 veröffentlichte Draghi-Report zeigt deutlich auf, dass die EU weiter digital zurückgefallen ist. Als Gründe nannte der Bericht insbesondere die DSGVO und die KI-VO. Unter anderem führt der Draghi-Report aus, dass die über 80- %ige Abhängigkeit im Digitalsektor eher noch steigen werde. Unternehmen und Verbände haben den Draghi-Report für gut befunden. Dies habe in der EU-Kommission zu einem Umdenken geführt. Allerdings habe man sich nicht die Zeit genommen, sich mit dem Draghi-Report auseinanderzusetzen. Die am 19. November 2025 veröffentlichten Omnibusse zur DSGVO und zur KI-VO bezeichnete er als Schnellschuss. Die hierin enthaltenen Vorschläge zur Reform der DSGVO seien juristisch nicht besonders gut geschrieben. "Der Kompromisskorridor ist sehr eng.", so Zenner. "Wenn sich Akteure so stark positionieren, wird es schwierig sein, einen Kompromiss zu finden." Zudem herrsche ein hoher Zeitdruck im Gesetzgebungsverfahren. Es wird spannend sein, wie es nach dem Omnibus weitergehen wird. Große Akteure werden versuchen, es dabei zu belassen. "Wenn wir Weiteres erreichen wollen," betonte Zenner,"werden wir dafür kämpfen müssen."