Das erste, was überrascht, wenn man an diesem warmen Juli-Tag an der der Karl-Weinmair-Straße aus der S-Bahn steigt, sind diese großartigen Schrebergärten. So viel Grün hatten wir hier nicht erwartet. Die Anlage lädt förmlich ein zum Spazierengehen. Ein Restaurant gibt es da auch. Das Schnitzel mit Fritten für 9,80 Euro. Wahnsinn, dass es so etwas in München noch gibt.
Wir sind auf dem Weg zur „Agentur für Textilien, Schuhe und Accessoires“ von Karin Elsperger. Laut LinkedIn ist Elsperger seit gut 24 Jahren in der Modebranche als Selbstständige aktiv. Die Unternehmerin engagiert sich stark im Ehrenamt der IHK. Elsperger ist Mitglied der Vollversammlung, des Präsidiums, des Aussschusses Unternehmerinnen und des Regionalausschusses Landeshauptstadt München.
Wir lassen die Schrebergärten rechts liegen und biegen in die Karl-Weinmair-Straße ein. Die nächste Überraschung. Die Straße entpuppt sich als Münchner Mode-Boulevard – mit zwei Fashion Malls, dem Sturm Plaza und vielen kleinen Mode-Agenturen.
Auch das Gebäude, in dem Elsperger mit ihrer Agentur sitzt, ist mit Modefirmen gespickt. An Wänden und Türen prangen die Logos italienischer und auch großer Mode-Labels. Schießlich haben wir pünktlich den Showroom der Agentur Elsperger erreicht.
Die Chefin wartet schon, sie nimmt sich Zeit. Was auffällt, ist, wie stilsicher sie sich kleidet. Elsperger hebt sich ab vom Einheitsgrau der Business-Welt mit dezenten Farben, die nicht knallen, die für das Auge angenehm wirken.
(Natürlich gibt es für den Journalisten einen Cappuccino. So freundlich aufgenommen, entschließen wir uns für einen sanften Einstieg. Tasten wir uns mit Warm-up-Fragen an das Thema ran.)
Frau Elsperger, bitte klären Sie uns auf: Was tragen die Frauen in diesen Sommer so?
Nach der Pandemie war in diesem Sommer natürlich Farbe angesagt, also richtig Farbe. Tolle bunte Kleider und Hosen, dazu die passenden Taschen und Schuhe. Farbe war der Wahnsinn: Grün, Gelb, Pink. Ich bin immer ein Freund von Farbe, es hängt schön im Laden, es sieht besser aus, dir geht das Herz auf, wenn du es nur siehst.
Warum dann nicht immer Farbe?
Es gibt ein Grundgesetz des Handels. Wenn es schlecht läuft, und die Stimmung schlecht ist, wenn wenig Geld ausgegeben wird, weil alles teuerer wird, dann ist Opulenz mehr gefragt. Diese Opulenz schafft man mit Farbdrucken. Wenn alles wieder besser ist, kommen wieder mehr Naturtöne.