Bauer: „Ein attraktiver Wirtschaftsstandort ist kein Selbstläufer"
Besonders zufrieden zeigen sich die Unternehmen mit der Energieversorgung, der Anbindung an das regionale Straßennetz und dem Schulangebot. Die schlechtesten Noten gab es für die Anbindung an den Luft- und Schienengüterverkehr sowie alternative Mobilitätsangebote wie zum Beispiel Sharing-Modelle. „Trotz allgemein guter Bedingungen für die Betriebe sehen sie auch Handlungsbedarf. Das gilt für die Verfügbarkeit von Fachkräften, den Bürokratieabbau und eine unternehmerfreundlichere Verwaltung. Auch Maßnahmen gegen die hohen Energiepreise werden als dringend notwendig erachtet“, kommentiert Klaus Bauer, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Weilheim-Schongau.
„Der Landkreis bleibt im Mix aller Faktoren dennoch attraktiv für die Wirtschaft“, erklärt er weiter. „Nachdenklich muss uns allerdings stimmen, dass sich die Anzahl an Standortverkleinerungen gegenüber 2019 auf mehr als 11 Prozent verdoppelt hat. Mit Blick auf die kommenden drei Jahre ist außerdem die Erweiterungs- und Investitionsbereitschaft bei den Unternehmen um die Hälfte auf reichlich 13 Prozent gesunken. Hinzu kommt, dass drei Mal so viele Unternehmen ihren Standort verlagern oder aufgeben wollen (knapp 10 Prozent). Diese Ergebnisse unterstreichen, wie herausfordernd es ist, allen heimischen Unternehmen – vom Solo-Selbstständigen über den Familienbetrieb bis hin zum großen Mittelständler – optimale Bedingungen zu bieten. Umso wichtiger ist der Schulterschluss aller Akteure, um Schritt für Schritt an den aufgezeigten Schwachstellen zu arbeiten, so dass sich die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft verbessern und wir solchen Entwicklungen gezielter entgegenwirken“, fasst Bauer zusammen.
An der IHK-Standortumfrage zu insgesamt 48 Standortfaktoren von Straßeninfrastruktur bis Freizeitangebot nahmen aus dem Landkreis rund 189 Unternehmen, aus ganz Oberbayern über 4.000 Betriebe teil. Alle Ergebnisse unter www.ihk-muenchen.de/standortumfrage.