Kurzübersicht: Konjunktur in Bayern, Herbst 2025
Die Geschäftserwartungen steigen gegenüber dem Frühjahr um zwei Zähler auf 2 Punkte. Per Saldo liegen sie damit weiterhin unter dem langjährigen Durchschnitt von 7 Punkten, verbessern sich aber gegenüber dem Vorjahr. Das Branchenbild ist durchwachsen: Dienstleistungsbranche, Großhandel und Industrie sind vorsichtig optimistisch, Baugewerbe, Tourismus und Einzelhandel bleiben skeptisch.
Die leichte Zuversicht hat bislang jedoch nicht dazu geführt, dass sich die aktuelle Lage in der Wirtschaft verbessert hat. Per Saldo bleibt die Geschäftslage gegenüber dem Vorjahr unverändert bei 9 Punkten und liegt weiterhin deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von 17 Punkten. Keine Branche verzeichnet eine nennenswerte Belebung. Besonders Industrie und Handel sind äußerst unzufrieden. Die Unternehmen berichten von unterausgelasteten Kapazitäten und einem zu geringen Auftragsbestand.
Damit wird die erwartete leicht anziehende Nachfrage keinen Investitions- und Beschäftigungsschub auslösen. Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen bleibt äußerst gering; statt Kapazitätserweiterungen setzen vor allem größere Industrieunternehmen auf Rationalisierungsmaßnahmen.
Entsprechend stehen die Beschäftigungspläne der Betriebe klar im Zeichen eines verschärften Stellenabbaus – insbesondere in der Industrie.
Die Bundesregierung muss ihr selbst gestecktes Ziel, das Wachstumspotenzial wieder deutlich über ein Prozent zu steigern, entschlossen verfolgen. Dafür müssen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen verbessert werden. Die massive staatliche Neuverschuldung muss gezielt in zusätzliche Investitionen fließen – nicht in Haushaltslücken. Zugleich müssen strukturelle Reformen der sozialen Sicherungssysteme folgen, um Arbeitskosten zu senken und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.