Digitalisierung im Großhandel
Eine Branche steht vor Veränderungen: Digitalisierung und Plattformökonomie beschäftigen bereits jetzt den Groß- und Außenhandel. Vor diesem Hintergrund hat sich die IW Consult im Auftrag des Landesverbands Bayern Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e. V. (LGAD) und der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) mit den Umwälzungen im Groß- und Außenhandel beschäftigt. Gefördert wurde die Studie aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie.
Hintergrund
Der Großhandel ist systemrelevant und ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Gut 20 Prozent aller Vorleistungen werden über ihn beschafft oder abgesetzt. Mittelständisch geprägt ist er stabiler Beschaffungs- und Absatzkanal insbesondere für die vielen Mittelständler in der Wirtschaft. Im letzten Jahrzehnt konnte er seine Produktivität erheblich steigern, hat hoch qualifiziertes Personal und ist in nahezu allen städtischen und ländlichen Regionen vertreten.
Viele Großhändler sehen ihre künftige Bedeutung allerdings kritischer als die anderen Marktteilnehmer und sind eher verunsichert. Ändert sich nichts – so die Ergebnisse der Studie - wäre bis zu einem Drittel des heutigen Großhandelsgeschäfts bedroht. Die konkreten Folgen: Bis zu 90.000 qualifizierte Arbeitsplätze bei Tausenden kleinen und mittelständischen Unternehmen in Bayern wären gefährdet. Insbesondere die Plattformökonomie treibt den Wandel voran.
Chancen und Lösungen
Für die Unternehmen der Wirtschaftsstufe gilt es, sich stärker auf die eigenen Stärken zu besinnen und dabei die Trends und Treiber des Strukturwandels konsequent zu nutzen. Absatz- und Beschaffungskanäle sind weiter zu digitalisieren sowie Prozesse und Integration in digitalisierte Wertschöpfungsketten zu optimieren.
Die Erweiterung des Produktangebotes durch eigenständige Dienstleistungen und Services zu einem kundenindividuellen Lösungspaket bietet weitere Chancen für die Großhändler. Das kann als wichtiger Differenzierungsfaktor bzw. USP gegenüber den Mitbewerbern auch zur Erschließung neuer Wachstumsmöglichkeiten beitragen. Lieferanten und Kunden des Großhandels müssen jedoch von dem Nutzen überzeugt werden.
Die Studie gibt einen Überblick über die heutige und künftige Systemrelevanz des Groß- und Außenhandels in Bayern und in der deutschen Wirtschaft, skizziert mögliche Entwicklungsrichtungen anhand von Trends und Anforderungen und zeigt Handlungsoptionen auf.
NEU: Im Rahmen des Förderprojekts „Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des bayerischen Großhandels in der digitalen Transformation“ ist der DigitalCheck Großhandel entstanden. Der DigitalCheck Großhandel soll eine Orientierungshilfe zum Status Quo und Handlungsempfehungen liefern und richtet sich an alle Großhändler/-innen. Nehmen Sie daran teil!
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