Konjunktur Frühjahr 2022

Maximale Unsicherheit bremst Corona-Erholung aus

Die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Kriegs, die Null-Covid-Strategie Chinas sowie generelle Beschaffungsschwierigkeiten und steigende Preise sorgen für einen spürbaren Stimmungseinbruch in der bayerischen Wirtschaft. Der BIHK-Konjunkturindex sinkt im Vergleich zum Jahresbeginn um 12 Punkte und liegt mit 112 Zählern knapp unter dem langjährigen Durchschnitt von 113 Punkten.

75 % der Unternehmen leiden unter starken Preissteigerungen bei Energie, Rohstoffen und Waren.

BIHK Konjunkturbericht Frühjahr 2022

Die Politik steht vor großen Herausforderungen, insbesondere bei der Energiepolitik: Sie muss den schwierigen Spagat bewerkstelligen auf der einen Seite die Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit der energieintensiven bayerischen Wirtschaft sicherzustellen und auf der anderen Seite Abhängigkeiten von Russland zu reduzieren und die festgelegten Klimaziele weiter zu verfolgen. Dabei muss sie dafür Sorge tragen, dass sie keine weiteren Preisschübe auslöst.

Auf ein Erdgasembargo gegen Russland sollte mit Blick auf die weitreichenden, nicht absehbaren Folgen für die bayerische Wirtschaft verzichtet werden. Unternehmen sollten vielmehr bei den hohen Energiepreisen entlastet werden. Außerdem müssen die erneuerbaren Energien sowie notwendige Infrastrukturen zügiger ausgebaut werden. Hierbei sollten vor allem die Planungs- und Genehmigungsverfahren massiv beschleunigt werden. Ferner sollte die Politik die Unternehmen bei der Diversifizierung ihrer Beschaffungsmärkte unterstützen, indem sie neue Freihandelsabkommen vorantreibt.

Methode

Für den bayerischen Konjunkturbericht wurden insgesamt 3.500 Unternehmen von den bayerischen IHKs schriftlich befragt. Die Konjunkturumfrage wird drei Mal im Jahr durchgeführt.