Pressemeldung vom 29.03.2019 - Garmisch-Partenkirchen

Keine Trendwende bei Gründungen im Landkreis

erfolgreiche junge frau hält einen vortrag zur existenzgründung
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Zum zweiten Mal sind 2018 die Existenzgründerzahlen im Landkreis Garmisch-Partenkirchen gesunken, teilt die ‎IHK für München und Oberbayern mit.

Erneut Rückgang bei den Gewerbeanmeldungen / Lingg: „Unternehmerbild stärken“‎

Insgesamt meldeten im vergangenen Jahr 718 Personen ein Gewerbe an. Das ist ein Minus von 6,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei den Firmenneugründungen mit 628 Fällen verzeichnete die IHK einen Rückgang um 5,6 Prozent. Die Betriebsübergaben an einen Nachfolger schrumpften um zehn Prozent auf 90 Fälle.

Die IHK führt das Gründungstief in erster Linie auf die weiterhin gute Konjunktur zurück: „Der Arbeitsmarkt in der Region bietet nahezu Vollbeschäftigung“, sagt Peter Lingg, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Garmisch-Partenkirchen. Damit sinke das Interesse an einer unternehmerischen Selbstständigkeit, die auch mit Risiken verbunden sei. Gleichzeitig beobachtet die IHK aber einen Trend zur besseren Vorbereitung einer Gründung, indem Gründungsinteressierte verstärkt Angebote wie die Beratungsservices der Kammer nutzen. „Gut vorbereitet steigern die Existenzgründer ihre Erfolgsaussichten erheblich“, erläutert Lingg.

Am beliebtesten im Landkreis sind Gründungen im Dienstleistungssektor (134 Neugrün­dungen), im Handel (116) und im Gastgewerbe (56). Mit 40 Übernahmen kam fast die Hälfte der Nachfolgeregelungen im Gastgewerbe zustande. Ebenfalls nachgefragt waren Übernahmen im Handel (20).

Lingg fordert angesichts der mageren Gründerbilanz ein besseres Gründungsklima mit weniger Bürokratie und einfacheren Steuerregeln. „Außerdem müssen bereits in der Schule die Chancen und der Wert des Unternehmertums für die Gesellschaft diskutiert werden“, so Lingg. Der Vorsitzende betont die herausragende Rolle der Existenzgründer in der Wirtschaft: „Start-Ups und neue Unternehmen stehen für Innovationen und Dynamik. Sie legen das Fundament für zukünftige wirtschaftliche Erfolge. Auch alteingesessene Betriebe sind im Bestand gefährdet, wenn sich keine Nachfolger finden, die das unternehmerische Risiko übernehmen wollen.“

Die IHK-Gründerbilanz beruht auf Daten des Bayerischen Landesamts für Statistik.