IHK Studien
Inhaltsverzeichnis
- ifo-Studien im Auftrag der IHK für München und Oberbayern
- IHK-Studien zu Arbeitsmarkt & Fachkräfte
- IHK-Studien zur Digitalisierung
- IHK-Studien zu Energie, Umwelt und Rohstoffe
- IHK-Studien zu Frauen in der Wirtschaft
- IHK-Studien zur Außenwirtschaft
- IHK-Studien zum Tourismus
- IHK-Studien zum Verkehr
- IHK-Studien zu Medien
- IHK-Studien zu Innovationen
- IHK-Branchenstudien
- IHK-Studien zu Recht und Steuern
Impulse für die Wirtschaftspolitik – ifo-Studien
In der im März 2020 vorgelegten Studie wurden verschiedene Zukunftsszenarien der bayerischen Stromversorgung bis 2040 untersucht und bewertet:
- Höherer Anteil an erneuerbarer Energien, insb. Photovoltaik, („EE“-Szenario)
- Zubau von zentralen Gaskraftwerken,
- Forcierung von dezentralen KWK-Anlagen.
Auch eine mögliche Verzögerung des innerdeutschen Netzausbaus sowie ein stärkerer Ausbau der europäischen Grenzkuppelstellen wurden mit betrachtet.
Die Studie zeigt, dass sich die Leistungssicherheit in Bayern durch den Ausstieg aus der Kern- und Kohlekraft in jedem Fall verschlechtert. Besonders in windarmen Abend- und Nachtstunden muss immer mehr Strom nach Bayern importiert werden. Das „EE“-Szenario führt im Vergleich zu den geringsten Stromimporten und zu den niedrigsten Großhandelsstrompreisen. Aus Systemsicht wäre jedoch eine Kombination aus starkem Ausbau an erneuerbaren Energien mit dezentral angelegten KWK-Anlagen wünschenswert. Der größte Strompreis-senkende Effekt stellt sich bei höheren Kapazitäten der Grenzkuppelstellen zum europäischen Stromnetz ein.
Die Studie bestätigt auch erneut die Notwendigkeit, die Höchstspannungsnetze zügig auszubauen. Über die HGÜ-Leitungen kann sowohl mehr CO2-freier Strom aus Offshore-Windanlagen in Bayern genutzt, als auch mehr Solarstrom aus Bayern nach Norddeutschland geleitet werden. Auch der Erhalt der Strompreiszone erfordert einen entsprechenden Netzausbau auf der Höchstspannungsebene.
Die ifo-Studie Globalisierung im Wandel: Chancen und Herausforderungen für die bayerische Wirtschaft finden Sie hierzum Download
Zur ifo Studie: Beschäftigungseffekte steuer- und sozialpolitischer Maßnahmen
In der Studie analysiert das ifo Institut im Auftrag der IHK für München und Oberbayern Reformen in den Bereichen Steuern, Sozialabgaben und Rentenversicherung hinsichtlich ihrer quantitativen Auswirkungen auf die Beschäftigung und identifiziert politische Handlungsfelder.
Ergebnisse und Handlungsempfehlungen
Insbesondere mit der Abschaffung der Rente mit 63 und der Anhebung der Abschläge bei vorzeitigem Rentenzugang von 3,6 % auf 6 % lassen sich kurzfristig erhebliche Beschäftigungseffekte realisieren.
Die weitere Anhebung der Regelaltersgrenze von 67 auf 69 Jahre ist aufgrund des langen Reformvorlaufs erst in der langen Frist realisierbar, entfaltet dafür aber insgesamt eine besonders starke Wirkung und gehört entsprechend hochrangig auf die Agenda.
Die Studie legt ferner nahe, eine Abschaffung oder Modifizierung des Ehegattensplittings sowie die Abschaffung der beitragsfreien Mitversicherung von Ehegatten in der GKV und SPV in Betracht zu ziehen.
Der Fahrzeugbau ist eine Schlüsselindustrie in Bayern und damit ein Garant für Wohlstand, Beschäftigung und Innovation im Freistaat. Neue Technologien und die fortschreitende Digitalisierung haben das Potenzial, die Branche in den kommenden Jahren wesentlich zu wandeln. Im Fokus stehen dabei die vier Megatrends vernetzte Fahrzeuge (Connected cars), autonomes Fahren (Autonomous vehicles), alternative Mobilitätsangebote (Shared mobility) und alternative Antriebe (Electric vehicles), abgekürzt CASE. Im Auftrag des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages (BIHK e.V.) hat das ifo Institut in einer Metastudie untersucht, welche Auswirkungen diese Megatrends für den Fahrzeugbau im Freistaat Bayern haben werden.
Zur ifo-Studie Fahrzeugbau - Wie verändert sich die Wertschöpfungskette?
Dezentrale Energieversorgung versus Netzausbau
Mit Hinblick auf eine wachsende Bevölkerung und neuen Anwendungen wie die Elektromobilität und Wärmepumpen, weisen die Autoren der Studie daraufhin, dass der Stromverbrauch in Bayern allein bis 2025 um bis zu 30 Prozent steigen könnte. Gleichzeitig fällt ein Großteil der konventionellen Kraftwerke, die bislang die Energieversorgung in Bayern wetterunabhängig gewährleistet haben, bereits bis Ende 2022 durch den Kernenergieausstieg sowie längerfristig durch das geplante Ende für fossile Energieträger weg. Die ifo Experten warnen vor hohen Kosten, wenn dieser Strom-Mehrbedarf zu noch mehr netzstabilisierenden Maßnahmen führt.
Langfristig führt laut Studie allein wegen der Klimaziele kein Weg daran vorbei, dass Bayern dauerhaft über die zwei Stromtrassen den relativ günstig produzierten Windstrom aus Norddeutschland importieren kann. Gleichzeitig muss überschüssiger Solarstrom aus Bayern an Sonnentagen in den Norden abfließen können. Ein Verzicht auf den Netzausbau würde zu höheren Strompreisen in Süddeutschland führen. Um einen stabilen Netzbetrieb sicherzustellen, müssten etwa Gaskraftwerke gebaut werden. Diese lassen sich unter den aktuellen Marktbedingungen allerdings nicht rentabel betreiben.
Nach Einschätzung der ifo Experten sind Optionen, die auf einer ausschließlich dezentralen Energieversorgung in Bayern basieren, aufgrund des in Summe notwendigen Kapazitätsaufbaus, nicht realistisch. So wären zum Beispiel eine Million Blockheizkraftwerke in Bayern notwendig, um die erwartete Kapazitätslücke der Stromerzeugung in Bayern zu schließen. Dies würde hohe Investitionskosten und langwierige Genehmigungs- und Bauverfahren nach sich ziehen. Auch in einem Szenario mit Solarstrom, würden 750.000 neue Dach-Photovoltaikanlagen oder 10.000 Freiflächen-PV-Anlagen notwendig werden. Diese könnten allerdings ohne massive Speichertechnologien nicht zuverlässig rund um die Uhr Strom liefern.
Die neue Seidenstraße, auch Belt and Road Initiative (BRI) genannt, ist ein Großprojekt auf Betreiben Chinas. Der Ausbau der Infrastruktur entlang der Seidenstraße zwischen Europa und Asien verändert die wirtschaftliche Lage der betroffenen Länder und schafft neue Chancen für die bayerische Wirtschaft, so die aktuelle ifo-Studie zur neuen Seidenstraße.
Für Bayern und Europa spielen hierbei die neuen Korridore durch die eurasischen Länder zwischen China und der EU eine besondere Rolle. Denn derzeit stellt die mangelhafte Straßen- und Schieneninfrastruktur bei gleichzeitigem Fehlen eines Meerzugangs ein Haupthindernis im Handel mit diesen Ländern dar.
Ausgangslage
Die vorliegende Studie schafft mit Hilfe einer Clusteranalyse Transparenz für alle 54 Länder Afrikas. Daraus entsteht ein Afrika-Atlas, der Unternehmen die Entscheidung erleichtern soll, welche der 54 afrikanischen Länder in den Fokus genommen werden sollten.
Hauptergebnisse der Studie
Die Verlässlichkeit staatlicher Institutionen und die wirtschaftliche Bedeutung eines Marktes sind zentrale Kenngrößen, um das Potenzial neuer Märkte zu beurteilen. Die Studie findet heraus, dass der Indikator „Qualität der Institutionen“ am besten geeignet ist, die Märkte Afrikas einzuordnen.
Handlungsempfehlungen
Nicht nur wirtschaftliche Parameter wie z.B. die Marktgröße sollten bei der Überlegung von neuen Absatzmärkten in Afrika berücksichtigt werden, sondern auch institutionelle Rahmenbedingungen.
Regionale Einordnungen eignen sich hingegen nicht, um Aussagen hinsichtlich des Potenzials der Länder zu treffen.
Ausgangslage/Aktuelle Situation:
Der afrikanische Kontinent hat großes wirtschaftliches Potenzial, doch bleibt das Engagement
der bayerischen Wirtschaft in Afrika bisher verhalten, weil die Rahmenbedingungen
vor Ort schwierig sind.
Hauptergebnisse der Studie:
Um das Potenzial Afrikas voll ausschöpfen zu können, müssen die beiden wesentlichen Engpassfaktoren – mangelnde Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte und das nach wie vor
schwierige politisch-institutionelle Umfeld für Unternehmen – angegangen werden. Hier ist
die Politik gefragt, zu entsprechenden Veränderungen beizutragen. Die jüngst angestoßenen
Initiativen der Entwicklungszusammenarbeit, der „Marshallplan mit Afrika“ und der „Compact with Africa“ sind prinzipiell geeignet, das Afrikageschäft über verbesserte Rahmenbedingungen
zu unterstützen. Eine verstärkte Koordinierung der Instrumente im Sinne eines abgestimmten Fahrplans könnte die Initiativen z.B. bei der Ausbildung von Arbeitskräften noch wirksamer werden lassen.
Politische Handlungsempfehlungen:
Die Politik sollte wirtschaftlich erfolgversprechende afrikanische Initiativen wie die Einrichtung
einer kontinentalen Freihandelszone unterstützen. Gleichzeitig bleibt der Einsatz außenwirtschaftspolitischer Instrumente wie zusätzliche Doppelbesteuerungsabkommen mit
großen afrikanischen Volkswirtschaften, die Beibehaltung der Investitionsschutzvereinbarungen
sowie einer entsprechenden Risikoabsicherung und wettbewerbsfähigen Finanzierung für das Afrikaengagement bayerischer Unternehmen wichtig.
Diese Studie ermittelt mithilfe ökonometrischer Methoden die Auswirkungen verschiedener Brexit-Szenarien: Durch einen Brexit ist das Vereinigte Königreich selbst am stärksten von einem Austritt betroffen (Rückgang der Wirtschaftsleistung durch den Brexit in Höhe von 1,73% bzw. rund 40,3 Mrd. Euro). Im Vergleich dazu fallen die Effekte für Deutschland geringer aus. Sollte es zu einem harten Brexit kommen, dürfte die Wirtschaftsleistung Deutschlands um 0,23% bzw. 6,8 Mrd. Euro niedriger liegen. Durch ein Freihandelsabkommen könnten die Verluste minimiert werden. Die Einbußen für Deutschland und die EU-27 belaufen sich auf 0,10% (2,9 Mrd. Euro) bzw. 0,11% (14,3 Mrd. Euro). Im innereuropäischen Vergleich gehört Deutschland zu jenen Ländern, die relativ am stärksten verlieren.
Die exportstarke bayerische Wirtschaft wird im Vergleich zum gesamtdeutschen Durchschnitt wohl stärker durch den Brexit betroffen sein. Durch den Verlust eines der wichtigsten Handelspartner wird die gesamtwirtschaftliche Leistung Bayerns um 0,24% bzw. 1,4 Mrd. Euro unter dem Niveau des Basisszenarios liegen. Die negativen Effekte im Verarbeitenden Gewerbe dominieren das Gesamtbild. Durch ein ambitioniertes Freihandelsabkommen werden die negativen Effekte für Bayern nur knapp ein Drittel so groß ausfallen wie im Falle eines ungeordneten Brexit (-0,09% bzw. 535 Mio. Euro). Sofern es anstatt zu einem harten Brexit zu einer Globalisierungsstrategie kommen sollte, fallen die Effekte für Bayern sogar noch etwas kräftiger aus. Maßgeblich hierfür dürften Handelsumlenkungseffekte sein, da britische Güter im nichteuropäischen Ausland attraktiver zu besseren Konditionen erworben werden können und somit die Nachfrage nach deutschen Substituten aus diesen Ländern sinkt.
Der negative Effekt eines Brexit auf die bayerische Wirtschaftsleistung ist vor allem durch Verluste im exportorientieren Verarbeitenden Gewerbe, insbesondere auf die Fahrzeug- und Maschinenbauindustrie, zu erklären. Das durch den Brexit besonders betroffene Verarbeitende Gewerbe generiert in Bayern 27,5% der Wertschöpfung und spielt somit eine deutlich stärkere Rolle für die Gesamtwirtschaft als im gesamtdeutschen Vergleich (23,1%). Durch diesen höheren Wertschöpfungsanteil und durch die starke Ausrichtung auf internationale Märkte reagiert die Wirtschaft Bayerns sensibler auf protektionistische Maßnahmen. Ein Brexit gefährdet die grenzüberschreitenden Wertschöpfungsketten zwischen beiden Handelspartnern.
Im Vergleich zu Bayern dürfte der Regierungsbezirk Oberbayern in ähnlich starkem Ausmaße durch den Brexit betroffen sein. Zwar liegt der Anteil des Verarbeitenden Gewerbes in Oberbayern unter dem bayerischen Durchschnitt, so dass hier die negativen Effekte gesamtwirtschaftlich weniger stark zum Tragen kommen. Jedoch dürfte die oberbayerische Wirtschaft in geringerem Maße von den positiven Effekten der unternehmensnahen Dienstleister profitieren, da diese in Oberbayern typischerweise eng mit der Fahrzeugindustrie verflochten sind. Unter der Annahme eines harten Brexit dürfte die gesamtwirtschaftliche Leistung Oberbayerns um 0,22% bzw. 553 Mio. Euro unter dem Niveau des Basisszenarios liegen. Die negativen Auswirkungen werden durch eine Globalisierungsstrategie des Vereinigten Königreichs noch etwas stärker ausfallen. Ein ambitioniertes Freihandelsabkommen würde die negativen Auswirkungen für Oberbayern im Vergleich zu einem harten Brexit um knapp zwei Drittel reduzieren (-0,10% bzw. 251 Mio. Euro).
Freier Handel ist für das exportorientierte (Ober-)Bayern existentiell. Die Politik sollte sich für einen fortbestehenden freien Waren- und Dienstleistungsverkehr einsetzen, um damit bestehende Wertschöpfungsketten nicht zu gefährden.
Qualifizierte Zuwanderung in Deutschland
Angesichts der demographischen Entwicklung und des zunehmenden Innovationsdrucks steigt die weltweite Konkurrenz um qualifizierte Fachkräfte stetig an. Daher sollte Deutschland eine Strategie entwickeln, um qualifizierte Zuwanderung gezielt zu fördern. Die Neugestaltung des Zuwanderungssystems stellt dabei eine Kernkomponente dar, da die aktuelle Gesetzesordnung zwar Einwanderungsmöglichkeiten für qualifizierte Fachkräfte mit einem Arbeitsangebot bietet, die entsprechenden Regelungen aber sehr komplex und unübersichtlich sind und daher bisher nur wenig genutzt werden. Die vorliegende Studie stellt den aktuellen Gesetzesrahmen vor, vergleicht die existierenden Regelungen verschiedener Einwanderungsländer und fasst die aktuellen politischen Vorschläge zu einem Einwanderungsgesetz in Deutschland zusammen.
Lesen Sie mehr zu der aktuellen ifo-Studie "Qulifizierte Zuwanderung in Deutschland"
Aufgrund des zunehmenden Fachkräftemangels gewinnen die Anwerbung und Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte aus Drittstaaten an Bedeutung. In der Praxis erweisen sich allerdings sowohl die Zusammenführung von Arbeitgebern und Fachkräften als auch die Umsetzung der einzelnen Prozess- und Verfahrensschritte als hürdenreich.
Ziel dieser ifo Studie im Auftrag der IHK München ist es, aufzuzeigen, an welchen Stellen das Aufenthaltsverfahren von Fachkräften aus Drittstaaten optimiert werden kann. Lesen Sie mehr dazu hier:
Digitale Problemlösekompetenzen der Erwerbsbevölkerung und von Berufseinsteigern
Die Bundesländer investieren vermehrt in den Aufbau digitaler Kompetenzen, um Deutschland
fit für die digitale Zukunft zu machen. Bislang fehlt jedoch ein umfassender Überblick, wie es um
derartige digitale Kompetenzen bei der Erwerbsbevölkerung in Deutschland steht. Die
vorliegende Studie füllt diese Lücke, indem sie die digitalen Problemlösekompetenzen von
Erwerbspersonen – insbesondere von Berufseinsteigern – in Deutschland und im Speziellen in
Bayern untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass Bayern und – generell – Deutschland in einer zunehmend digitalen Welt international mithalten können. Hinsichtlich der digitalen Kompetenzen aller Erwerbspersonen liegt Deutschland im internationalen Vergleich im Mittelfeld, wobei Bayern
besser abschneidet als andere Bundesländer.
Lesen Sie dazu mehr in der aktuellen ifo-Studie "Digitale Problemlösekompetenzen der Erwerbsbevölkerung und von Berufseinsteigern"
Deutschland setzt derzeit auf ein überwiegend bedarfsorientiertes Zuwanderungssystem, das sich in der Regel durch das Vorliegen eines verbindlichen Arbeitsplatzangebots auszeichnet. Dennoch gibt es auch hierzulande Einwanderungsmöglichkeiten zur Arbeitssuche, die zukünftig weiter ausgebaut werden sollen.
Um sicherzustellen, dass die richtigen Personen in der richtigen Anzahl zuwandern, bedarf es dabei allerdings eines Steuerungsmechanismus. Dieser Steuerungsmechanismus sollte flexibel auf Veränderungen der Arbeitsmarktnachfrage anpassbar sein. Der folgende Vorschlag des ifo Instituts im Auftrag der IHK München soll diesen Anforderungen gerecht werden und zugleich Deutschlands Position im internationalen Wettbewerb um Fachkräfte stärken.
Steuerungsmechanismus für die Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften zur Arbeitssuche
Anreize für die Beschäftigung Älterer
Aufgrund der demographischen Entwicklung werden in Deutschland in den nächsten Jahren
große Jahrgänge aus dem Erwerbsleben ausscheiden und durch kleinere ersetzt. In der Wirtschaft zeichnet sich ein erheblicher und wachsender Fachkräftemangel ab. Gleichzeitig besteht das Problem der zu stabilisierenden Rentenversicherung, die auch weiterhin auskömmliche Renten zahlen soll. Bei Betrachtung der Entwicklung der Erwerbstätigkeit Älterer ergibt sich ein steigender Trend in den altersspezifischen Beschäftigungsquoten – insbesondere für die 60-64-Jährigen. Dieser wird allerdings mit der Einführung der Rente mit 63 im Juli 2014 unterbrochen. Die Beschäftigungsquote der 63-und 64-Jährigen sinkt von 2014 auf 2015. Im Gegenzug dazu steigt die Beschäftigung der 62- Jährigen nach 2014 stärker als in den Jahren davor. Am aktuellen Rand der Daten, im Jahr 2016, belaufen sich die Zugänge in die Rente mit 63 in Deutschland auf 222.700 und in Bayern auf 33.338. Der Anteil der 63-69-Jährigen, der vor dem gesetzlichen Renteneintrittsalter mit Abschlägen in Rente geht, sinkt zwar gleichzeitig, seit 2014 gehen jedoch deutlich mehr ältere Erwerbstätige vor dem Regeleintrittsalter in Rente, als vor 2014. Der frühere Renteneintritt macht sich vor allem bei Männern, Fachkräften und Personen mit anerkanntem Berufsabschluss bemerkbar. Besonders betroffen sind in Deutschland die Branchen Baugewerbe, Metallerzeugung, Maschinenbau und sonstiges produzierendes Gewerbe sowie in Bayern das Baugewerbe und das sonstige produzierende Gewerbe. Lesen Sie weiter in der aktuellen ifo-Studie "Anreize für die Beschäftigung Älterer"
Digitalisierung auf dem Arbeitsmarkt
Die Digitalisierung ist einer der großen Megatrends unserer Zeit mit grundlegendem
Einfluss auf Wirtschaft und Gesellschaft weltweit. Durch sie entstehen ganz neue
Geschäftsmodelle, während alte Gewissheiten in Frage gestellt werden. Auch unsere
Art zu arbeiten ist zunehmend einem Wandel unterworfen. Die öffentliche Debatte, welche die fortschreitende Digitalisierung der Arbeitswelt begleitet, schwankt dabei zwischen der Hoffnung auf zusätzliches Wirtschaftswachstum in Milliardenhöhe durch „Industrie 4.0“ und der Sorge vor Massenarbeitslosigkeit durch Automatisierung. Weltweit großes Aufsehen erregte etwa eine Studie von Frey & Osborne1, nach der 47 Prozent der Jobs in den USA in den nächsten zehn bis 20 Jahren obsolet werden könnten. Im Auftrag der IHK für München und Oberbayern hat das ifo Institut die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt in Bayern und Deutschland seit
1999 genauer untersucht und prognostiziert darauf aufbauend die Entwicklung von Beschäftigung und Berufen bis 20302. Die Kernergebnisse werden hier vorgestellt.
Lesen Sie mehr zu der neuen ifo-Studie "Digitalisierung auf dem Arbeitsmarkt"
Flexibilitätsindex des Arbeitsmarktes im internationalen Vergleich
Die durch das Arbeitsrecht gesetzten Rahmenbedingungen sind von wesentlicher Bedeutung für die Kostensituation der Unternehmen und damit auch für ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit. In dieser Studie wird die Arbeitsmarktflexibilität betrachtet, wobei Kündigungsschutzbestimmungen und Regulierungen der befristeten Beschäftigung eine besondere Rolle spielen. Indizes der Arbeitsmarktflexibilität können verwendet werden, um internationale Vergleiche durchzuführen, zum Beispiel mit dem weiter gehenden Ziel einer Überprüfung der Vermutung, dass eine höhere Flexibilität des Arbeitsmarktes die durchschnittliche Arbeitslosigkeit im Konjunkturzyklus reduziert.
Die vorliegende Studie ist den Flexibilitätsindizes des Arbeitsmarktes gewidmet. Diese ermöglichen den internationalen Vergleich arbeitsrechtlicher Institutionen. Ausführlich dargestellt werden die Indizes der OECD, die zahlreiche und detaillierte Informationen zum Kündigungsschutz, zur befristeten Beschäftigung und zum Einsatz von Zeitarbeit aufnehmen. Lesen Sie mehr zu der aktuellen ifo-Studie "Flexibilitätsindex des Arbeitsmarktes im internationalen Vergeleich"
Arbeitsmarkt & Fachkräfte
Zur ifo Studie: Beschäftigungseffekte steuer- und sozialpolitischer Maßnahmen
In der Studie analysiert das ifo Institut im Auftrag der IHK für München und Oberbayern Reformen in den Bereichen Steuern, Sozialabgaben und Rentenversicherung hinsichtlich ihrer quantitativen Auswirkungen auf die Beschäftigung und identifiziert politische Handlungsfelder.
Ergebnisse und Handlungsempfehlungen
Insbesondere mit der Abschaffung der Rente mit 63 und der Anhebung der Abschläge bei vorzeitigem Rentenzugang von 3,6 % auf 6 % lassen sich kurzfristig erhebliche Beschäftigungseffekte realisieren.
Die weitere Anhebung der Regelaltersgrenze von 67 auf 69 Jahre ist aufgrund des langen Reformvorlaufs erst in der langen Frist realisierbar, entfaltet dafür aber insgesamt eine besonders starke Wirkung und gehört entsprechend hochrangig auf die Agenda.
Die Studie legt ferner nahe, eine Abschaffung oder Modifizierung des Ehegattensplittings sowie die Abschaffung der beitragsfreien Mitversicherung von Ehegatten in der GKV und SPV in Betracht zu ziehen.
Aktuelle Situation
- Vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Fachkräftemangels wird es für Unternehmen immer wichtiger, gezielt qualifizierte Mitarbeiter aus dem Ausland zu gewinnen, um langfristig innovativ und wettbewerbsfähig zu bleiben.
- Obwohl Deutschland in den letzten Jahren eine sehr hohe Nettozuwanderung zu
verzeichnen hatte, entfällt nur ein geringer Teil der Zuwanderung auf qualifizierte
Erwerbsmigration von Drittstaatenangehörigen. - Die aktuell im Aufenthaltsgesetz geregelten Wege bieten Zuwanderern aus
Drittstaaten umfangreiche Möglichkeiten, wenn sie ausreichend qualifiziert sind und über ein konkretes Jobangebot verfügen. Aufgrund der komplexen und unübersichtlichen Regelungen mit zahlreichen Ausnahmen werden diese Möglichkeitenbisher jedoch wenig genutzt.
Hauptergebnisse der Studie
- Ziel eines neuen Zuwanderungssystems sollte es sein, Deutschland für qualifizierte Fachkräfte weltweit als Einwanderungsland attraktiver und bekannter zu machen.
- Viele klassische Einwanderungsländer verwenden Punktesysteme zur Steuerung der Erwerbsmigration und setzen somit neben bedarfsorientierter auch auf potenzialorientierte Zuwanderung.
- In der aktuellen politischen Debatte wird im Zusammenhang mit der Neugestaltung der jetzigen Regelungen zur Erwerbsmigration von Drittstaatenangehörigen auch die Einführung eines Punktesystems diskutiert.
Politikvorschläge
- Um Deutschland im internationalen Wettbewerb um Fachkräfte erfolgreich zu positionieren, wird ein zweigleisiges Zuwanderungssystem vorgeschlagen, das bedarfsorientierte und potenzialorientierte Elemente in sich vereint.
- Das neue System setzt sich zusammen aus einem marktbasierten Zuwanderungskanal, der ein Jobangebot und eine festgelegte Gehaltsgrenze voraussetzt, und einem potenzialorientierten Punktesystem nach internationalem Vorbild, das potenziellen Zuwanderern, die bestimmte Kriterien erfüllen, eine temporäre Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis gewährt.
- Komplementiert wird das neue System durch ein modernes Online-Portal,das umfangreiche Informationen für potenzielle Bewerber bereitstellt und zur Abwicklung der Bewerbungen dient.
Aufgrund des zunehmenden Fachkräftemangels gewinnen die Anwerbung und Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte aus Drittstaaten an Bedeutung. In der Praxis erweisen sich allerdings sowohl die Zusammenführung von Arbeitgebern und Fachkräften als auch die Umsetzung der einzelnen Prozess- und Verfahrensschritte als hürdenreich.
Ziel dieser ifo Studie im Auftrag der IHK München ist es, aufzuzeigen, an welchen Stellen das Aufenthaltsverfahren von Fachkräften aus Drittstaaten optimiert werden kann. Lesen Sie mehr dazu hier:
Deutschland setzt derzeit auf ein überwiegend bedarfsorientiertes Zuwanderungssystem, das sich in der Regel durch das Vorliegen eines verbindlichen Arbeitsplatzangebots auszeichnet. Dennoch gibt es auch hierzulande Einwanderungsmöglichkeiten zur Arbeitssuche, die zukünftig weiter ausgebaut werden sollen.
Um sicherzustellen, dass die richtigen Personen in der richtigen Anzahl zuwandern, bedarf es dabei allerdings eines Steuerungsmechanismus. Dieser Steuerungsmechanismus sollte flexibel auf Veränderungen der Arbeitsmarktnachfrage anpassbar sein. Der folgende Vorschlag des ifo Instituts im Auftrag der IHK München soll diesen Anforderungen gerecht werden und zugleich Deutschlands Position im internationalen Wettbewerb um Fachkräfte stärken.
Steuerungsmechanismus für die Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften zur Arbeitssuche
Im Auftrag der IHK für München und Oberbayern hat das ifo Institut die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt in Bayern und Deutschland bis 2030 untersucht. Danach ist der Strukturwandel der Berufslandschaft in vollem Gange und wird weitergehen. Insgesamt ist jedoch kein Beschäftigungsrückgang zu erwarten. Im Gegenteil: unter den passenden gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen könnte Bayern sogar ein Beschäftigungswachstum von bis zu 13,5 Prozent realisieren.
ifo-Studie im Auftrag der IHK
Ausgangslage
Deutschland ist aufgrund der demografischen Entwicklung mit einem sich verschärfenden Fachkräftemangel konfrontiert. Gleichzeitig besteht die Herausforderung, die Alterssicherungssysteme bei einem angemessen hohen Leistungsniveau für alle zu stabilisieren.
Hauptergebnisse der Studie
Bei der Erwerbstätigkeit Älterer zeigt sich ein steigender Trend. Besonders die Altersgruppe der 60-64-Jährigen weist einen hohen Beschäftigungsanstieg im Zeitraum 2000-2017 (2016 für Bayern) auf. Mit der Einführung der Rente mit 63 wird diese positive Entwicklung unterbrochen. Im Jahr 2016 nehmen in Deutschland (Bayern) 222.700 (33.338) Personen die abschlagsfreie Rente mit 63 in Anspruch. Seit 2014 gehen somit erheblich mehr ältere Erwerbstätige vor der Regelaltersgrenze in Rente als in den vorangegangenen Jahren. Der Trend der insgesamt steigenden Erwerbsraten älterer Arbeitnehmer geht vermutlich auf die Reformen der Agenda 2010 zurück, insbesondere auf die Verkürzung der maximalen Bezugsdauer für Arbeitslosengeld, die Abschaffung weiterer Kanäle der Frühverrentung und die Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters. Die gegenwärtige Rechtslage gibt aufgrund zu geringer Abschläge einen Anreiz zur Frühverrentung zum Schaden der Beitragszahler.
ifo-Studie im Auftrag der IHK für München und Oberbayern
Deutschland liegt im internationalen Vergleich hinsichtlich der Flexibilität des Arbeitsmarkts im hinteren Mittelfeld. Dies ist insbesondere den Regulierungen der Zeitarbeit und der Massenentlassungen geschuldet. Absehbar ist eine deutliche Verschlechterung der Positionierung Deutschlands in den Indizes für befristete Verträge und befristete Beschäftigung durch die bereits erfolgte stärkere Regulierung der Zeitarbeit und die im Koalitionsvertrag 2018 vorgesehenen weiteren Beschränkungen befristeter Arbeitsverträge.
Digitalisierung
Die Digitalisierung durchdringt die bayerische Wirtschaft immer stärker. Dies unterstreicht die Studie "Digitale Kompetenzen in München", die von der IHK für München und Oberbayern in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt München und dem Unternehmen LinkedIn durchgeführt wurde. München ist im nationalen Vergleich auf einem Spitzenplatz, was digitale Kompetenzen angeht. Allerdings zeigt die Studie auch Nachholbedarf.
Energie, Umwelt, Rohstoffe
Im „Energiewende-Barometer“ ziehen die bayerischen Betriebe wieder Bilanz: Wie wirken sich Energie- und Klimapolitik auf die Geschäfte aus? Wie steht es in der Pandemie um betriebliche Energiewende und Klimaschutz? Wo braucht es mehr politischen Nachdruck?
In der im März 2020 vorgelegten Studie wurden verschiedene Zukunftsszenarien der bayerischen Stromversorgung bis 2040 untersucht und bewertet:
- Höherer Anteil an erneuerbarer Energien, insb. Photovoltaik, („EE“-Szenario)
- Zubau von zentralen Gaskraftwerken,
- Forcierung von dezentralen KWK-Anlagen.
Auch eine mögliche Verzögerung des innerdeutschen Netzausbaus sowie ein stärkerer Ausbau der europäischen Grenzkuppelstellen wurden mit betrachtet.
Die Studie zeigt, dass sich die Leistungssicherheit in Bayern durch den Ausstieg aus der Kern- und Kohlekraft in jedem Fall verschlechtert. Besonders in windarmen Abend- und Nachtstunden muss immer mehr Strom nach Bayern importiert werden. Das „EE“-Szenario führt im Vergleich zu den geringsten Stromimporten und zu den niedrigsten Großhandelsstrompreisen. Aus Systemsicht wäre jedoch eine Kombination aus starkem Ausbau an erneuerbaren Energien mit dezentral angelegten KWK-Anlagen wünschenswert. Der größte Strompreis-senkende Effekt stellt sich bei höheren Kapazitäten der Grenzkuppelstellen zum europäischen Stromnetz ein.
Die Studie bestätigt auch erneut die Notwendigkeit, die Höchstspannungsnetze zügig auszubauen. Über die HGÜ-Leitungen kann sowohl mehr CO2-freier Strom aus Offshore-Windanlagen in Bayern genutzt, als auch mehr Solarstrom aus Bayern nach Norddeutschland geleitet werden. Auch der Erhalt der Strompreiszone erfordert einen entsprechenden Netzausbau auf der Höchstspannungsebene.
Mit dem IHK-Energiewende-Barometer wurden auch im Jahr 2019 wieder Mitgliedsunternehmen der IHK-Organisation nach Ihrer Meinung zur Energiewende befragt. Die Ergebnisse zeigen:
Für die bayerische Wirtschaft sind der Klimaschutz und das Gelingen der Energiewende ein besonderes Anliegen. Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz sowie zum Umstieg auf alternative Energien und Antriebsmittel stehen bei den Betrieben hoch im Kurs. Weiteren politischen Schritten im Klimaschutz stehen sie grundsätzlich positiv gegenüber.
Dennoch sehen die in 2019 befragten Unternehmen durchschnittlich eher Risiken als Chancen in der Energiewende. Stetig steigende Strom- und Energiekosten verursachen Druck auf die Wettbewerbsfähigkeit, vor allem in der energieintensiven Industrie. Das zögerliche Vorankommen bei den Grundpfeilern für eine erfolgreiche Energiewende, wie dem Ausbau von Netzen und erneuerbaren Energien, schürt die Bedenken hinsichtlich zukünftiger Stromversorgungssicherheit. Hinzu kommen die derzeitigen Unsicherheiten bezüglich anstehender klimapolitischer Entscheidungen und deren konkreter finanzieller sowie bürokratischer Auswirkungen für die Geschäftstätigkeit.
Die bayerische Wirtschaft wünscht sich unter anderem von der Politik, beim Netzausbau sowie bei der Durchführung von Planungs- und Genehmigungsverfahren schneller zu agieren und die Etablierung von erneuerbaren Energien stärker voranzubringen. Eine Entlastung der Strompreise soll dabei die Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen und die richtigen Anreize für klimaschonende Technologien setzen.
Dezentrale Energieversorgung versus Netzausbau
Mit Hinblick auf eine wachsende Bevölkerung und neuen Anwendungen wie die Elektromobilität und Wärmepumpen, weisen die Autoren der Studie daraufhin, dass der Stromverbrauch in Bayern allein bis 2025 um bis zu 30 Prozent steigen könnte. Gleichzeitig fällt ein Großteil der konventionellen Kraftwerke, die bislang die Energieversorgung in Bayern wetterunabhängig gewährleistet haben, bereits bis Ende 2022 durch den Kernenergieausstieg sowie längerfristig durch das geplante Ende für fossile Energieträger weg. Die ifo Experten warnen vor hohen Kosten, wenn dieser Strom-Mehrbedarf zu noch mehr netzstabilisierenden Maßnahmen führt.
Langfristig führt laut Studie allein wegen der Klimaziele kein Weg daran vorbei, dass Bayern dauerhaft über die zwei Stromtrassen den relativ günstig produzierten Windstrom aus Norddeutschland importieren kann. Gleichzeitig muss überschüssiger Solarstrom aus Bayern an Sonnentagen in den Norden abfließen können. Ein Verzicht auf den Netzausbau würde zu höheren Strompreisen in Süddeutschland führen. Um einen stabilen Netzbetrieb sicherzustellen, müssten etwa Gaskraftwerke gebaut werden. Diese lassen sich unter den aktuellen Marktbedingungen allerdings nicht rentabel betreiben.
Nach Einschätzung der ifo Experten sind Optionen, die auf einer ausschließlich dezentralen Energieversorgung in Bayern basieren, aufgrund des in Summe notwendigen Kapazitätsaufbaus, nicht realistisch. So wären zum Beispiel eine Million Blockheizkraftwerke in Bayern notwendig, um die erwartete Kapazitätslücke der Stromerzeugung in Bayern zu schließen. Dies würde hohe Investitionskosten und langwierige Genehmigungs- und Bauverfahren nach sich ziehen. Auch in einem Szenario mit Solarstrom, würden 750.000 neue Dach-Photovoltaikanlagen oder 10.000 Freiflächen-PV-Anlagen notwendig werden. Diese könnten allerdings ohne massive Speichertechnologien nicht zuverlässig rund um die Uhr Strom liefern.
Verpackungen sind in den meisten Fällen unerlässlicher Bestandteil des Produkts. Neben dem Schutz des Produkts bei Herstellung, Lagerung, Transport und Verkauf werden durch Verpackungen oft Hygiene-Bestimmungen erfüllt und die Haltbarkeit verlängert sich. Auch die Informationen zum Produkt oder zu dessen Handhabung und die Liste der Inhaltsstoffe sind Teil der Verpackung.
Stoffkreisläufe schließen, Verpackungen einsparen und nachhaltiger bzw. recyclingfähiger
konzipieren – das sind daher Herausforderungen, denen sich aktuell nicht nur
die Gesetzgeber stellen, sondern die auch auf Designer, Produzenten, Industrie und
Händler zukommen. Viele Unternehmen suchen bereits nach Alternativen bei Materialien und Verpackungen. Die Bewertung der Alternativen ist aber nicht immer trivial, wenn man
z. B. Faktoren wie Ressourcenverbrauch, Transportkosten und die Anforderungen
an den Produktschutz berücksichtigt. Der Leitfaden gibt einen ersten
Einstieg, wie auch in kleineren Unternehmen die Einsparung von Verpackungsmaterial
bzw. die Umstellung auf nachhaltige und ressourceneffiziente Verpackungen
gelingen kann.
Nach 2012 und 2015 haben die bayerischen Industrie- und Handelskammern 2018 erneut eine ausführliche Umfrage zur Rohstoffsituation der bayerischen Unternehmen durchgeführt. Rund 5.000 Unternehmen wurden zu ihrer Rohstoffsituation, der Entwicklung der Rohstoffpreise und deren Verfügbarkeit sowie zu den bisher umgesetzten Maßnahmen im Bereich Ressourceneffizienz
befragt.
Mit dem IHK-Energiewende-Barometer wurden auch im Jahr 2018 wieder Mitgliedsunternehmen der IHK-Organisation nach Ihrer Meinung zur Energiewende befragt. In der diesjährigen Umfrage bewerten die bayerischen Unternehmen erstmals seit 2014 die Energiewende schlechter als im Vorjahr: über alle Branchen und Unternehmensgrößen hinweg sehen die Betriebe in der Energiewende mehr Risiken für die Wettbewerbsfähigkeit als Chancen. Besonders kritisch urteilt der Industriesektor. Im Vergleich mit dem gesamtdeutschen Ergebnis bewertet die bayerische Wirtschaft die Konsequenzen der Energiewende schlechter.
Bayerische Unternehmen tragen mit Ihren Innovationen und Entwicklungen zu mehr Ressourcenschonung, zu Umwelt- und Klimaschutz bei. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, stellen die Unternehmen aber bestimmte Forderungen an die politischen Akteure auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene, die in einem Positionspapier zu Umweltpolitik zusammengestellt und von den Vollversammlungen der neun bayerischen Industrie- und Handelskammern beschlossen wurde. Die Broschüre greift die umweltpolitischen Hintergründe und Zielkonflikte auf, verzeichnet Entwicklungen und benennt Initiativen der bayerischen Unternehmen zum nachhaltigen und umweltgerechten Wirtschaften.
Umwelt Wirtschaft Politik - Perspektiven der bayerischen Wirtschaft
Effiziente Umwelttechnologien sind die Grundlage für erfolgreichen Umweltschutz. Bayerische Unternehmen entwickeln innovative Produkte und Verfahren, die international wettbewerbsfähig sind. Nimmt man die Technologien zur CO2-Minderung und Energieeffizienz dazu, erwirtschaftet die Umweltwirtschaft in Bayern im Jahr einen Umsatz von rund 50 Milliarden Euro. Sie hat damit eine ähnliche hohe Bedeutung wie der Fahrzeugbau und der Maschinenbau.
Umwelttechnologie aus Bayern Lösungen für globale Herausforderungen 2018
Successful environmental protection depends on effective and efficient environmental technology. Bavarian companies develop innovative products and processes that are competitive around the world. Including technology used for CO2 reduction and improving energy efficiency, Bavaria‘s environmental industry generates annual revenue of around 50 billion. On these terms, it is just as important as vehicle manufacturing and mechanical engineering.
Environmental Technology from Bavaria Solutions for Global Challenges 2018
Die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen ist eine umweltpolitische Kernaufgabe und Voraussetzung für eine langfristig konkurrenzfähige Wirtschaft. Die Formel für künftigen Erfolg lautet: Ressourcen effektiv einsetzen, im Wirtschaftskreislauf halten und länger nutzen. Unser Ziel ist es, Bayern als Vorreiter für die Symbiose von Ökologie und Ökonomie zu etablieren.
Shareconomy im B2B-Bereich Potenziale für die Ressourceneffizienz 2018
During recent decades, life expectancy has increased continuously in Europe. Besides a healthier diet and a lower consumption of tobacco and alcohol, better air quality has had a positive impact on human health. Consequently, it is one of the key objectives of EU environmental regulation to further reduce air pollution and to comply with the ambitious air quality guidelines set by the World Health Organisation (WHO). Since introduction of the Ambient Air Quality Directives (AAQ), significant emission reductions of air pollutants could be achieved. In order to reflect on the performance of the AAQ Directives (Directives 2008/50/EC and 2004/107/EC), the European Commission has in 2017 launched a fitness check of the EU Ambient Air Quality Directives.
Ambient Air Quality Regulation in Europe Economic and local perspectives 2018
Welche Auswirkungen hat die Energiewende auf die bayerischen Unternehmen?
Welche Chancen bietet der neue Strommarkt den Betrieben, um einen optimalen Strombezug zu gewährleisten? Wie können sie mit möglichen Risiken umgehen?
Der BIHK ist diesen Fragen erstmals 2012 im Rahmen einer umfangreichen Studie zu der Versorgungssicherheit und den Herausforderungen im Strommarkt nachgegangen. Mit der neuen Studie „Energiewende im Strommarkt“ stellen die Industrie- und Handelskammern in Bayern ihren Mitgliedsunternehmen die Entwicklungen der letzten Jahre dar.
Parallel zur Studie „Chancen für Unternehmen“ wurden auch die technischen Herausforderungen beleuchtet. Die Studie Versorgungsqualität untersucht die Auswirkungen der Energiewende auf die Stabilität der Stromnetze und der Versorgungssicherheit der bayerischen Unternehmen. Umfragen ergaben, dass bereits geringfügige Strom- bzw. Spannungsunterbrechungen erhebliche Auswirkungen haben und zu enormen Kosten führen können.
Bayern ist eine der stärksten Wirtschaftsregionen Europas und auf eine bedarfsgerechteVersorgung mit mineralischen Rohstoffen angewiesen. Für die notwendige Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur sowie die Sanierung und den Neubau bezahlbaren Wohnraums sind die Vorkommen an mineralischen Rohstoffen, insbesondere Steine und Erden, von größter Bedeutung. Der Leitfaden spiegelt Erfahrungen aus der Praxis wider und arbeitet die häufigsten Probleme bei der Genehmigung von Gewinnungsvorhaben heraus. Er richtet sich mit seinen Empfehlungen nicht nur an Unternehmen aus der Branche, sondern auch an die Verwaltungsbehörden und die Politik.
In 2016, the European Commission has submitted an extensive legislative package that gave new impetus to the implementation of the European Energy Union. The ’Clean Energy for all Europeans‘ package does contain significant measures to strengthen the single European market for energy, to become energy efficient and to further improve the use of renewable energy sources in order to reach the European climate and energy targets set for 2030. While those measures affect all European economies, the impact differs from region to region.
Energy Dialogue of the Regions 2017 Challenges for the Energy Union
Die bayerische Wirtschaft spricht sich für eine Strompreisbremse aus, um die zunehmenden Standortnachteile durch die EEG-Umlage zu begrenzen. Die im Dezember 2016 vorgestellte Studie des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK) und des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW) schlägt dafür eine Reform der EEG-Umlage sowie deren Senkung unter zwei Cent je Kilowattstunde vor.
Wie sieht die Energiewende in anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union aus? Sind Bayern und Deutschland der unangefochtene Leader in Sachen effiziente Energiewende? Was können wir von den anderen Mitgliedsstaaten lernen? Diesen Fragen geht die IHK München und Oberbayern in der vorliegenden Studie nach. Da insbesondere Oberbayerns Industrie im starken internationalen Wettbewerb steht, ist das energiepolitische Zieldreieck „Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit“ für diesen Standort besonders wichtig.
This study by the Chamber of Commerce and Industry for Munich and Upper Bavaria (CCI) looks at the following questions: How is the energy transition being implemented in other member states of the European Union? Are Bavaria and Germany indeed the undisputed leaders in the efficient management of the energy transition? And what can we learn from other member states? For many businesses in Upper Bavaria, security of supply and access to reasonably priced energy are now vital considerations – more important than just another location factor.
The Energy Dialogue on the European Energy Union was started by the Bavarian Chambers of Commerce and Industry (BIHK) and conducted with economy representatives from four other European regions (Flanders, Czech Republic, Austria and Sweden). The bilateral dialogues showed that all five regions or countries – Bavaria, Flanders, Czech Republic, Austria and Sweden – face similar challenges to combine the objectives of the European Energy Union while strengthening industry and manufacturing. All regions are economic powerhouses with high-level industrial added value, and are thus very much affected by the implementation of the European Energy Union.
Energy Dialogue on the European Energy Union Regional challenges of European energy policy 2016
Die bayerische Wirtschaft unterstützt den Umbau der Energieversorgung, mit den Zielen Senkung der klimarelevanten Emissionen, schrittweiser Ausstieg aus der Kernenergie, stärkere Nutzung erneuerbarer Energien und Schonung der natürlichen Ressourcen. Die Energiewende muss jedoch so umgesetzt werden, dass alle drei Ziele des zentralen Zieldreiecks der Energieversorgung „Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Umweltverträglichkeit“ gleichermaßen erfüllt sind. Diese Publikation fasst die wichtigsten energiepolitischen Positionen zusammen und erläutert deren Hintergründe.
Frauen in der Wirtschaft
Große Gemeinsamkeiten, aber auch spezielle Unterschiede zwischen Unternehmerinnen und Unternehmern förderte die IHK Studie „Unternehmerinnen in Oberbayern“ zutage. Zudem fand sie eine Besonderheit heraus: Weibliche Führung stellt den Menschen in den Mittelpunkt und zeichnet sich durch eine sichere Intuition und komplexe, multifaktorielle Abwägung aus. Damit verfügen Frauen schon heute über die Führungseigenschaften von morgen. Denn für die Wirtschaft der Zukunft werden Soft Skills und komplexes Denken immer wichtiger.
Außenwirtschaft
Seit dem 14.02.2021 sind die Slowakei, Tschechien und Tirol vom Robert-Koch Institut als Virusvarianten-Gebiete ausgewiesen.
Die momentan geltenden Regelungen an den bayerischen Grenzen zu Tirol und Tschechien stellen für viele Unternehmen eine Herausforderung dar.
Um die Auswirkungen des neuen Grenzregimes greifbar zu machen, haben die bayerischen IHKs eine Blitzumfrage unter ihren ehrenamtlich engagierten Betrieben durchgeführt.
Die zentralen Ergebnisse der Umfrage, an der sich zwischen 18. und 21. Februar 2021 fast 1.500 Unternehmen aus sechs bayerischen IHK-Bezirken beteiligt haben, lauten:
⦁ Fast jeder zweite Betrieb spürt negative Auswirkungen durch die neuen Grenzregelungen. In Grenz-Landkreisen trifft es sogar 59 % der Unternehmen.
⦁ Haupteffekte sind zusätzliche Kosten sowie Verzögerungen bei Lieferungen und Sendungen. In Grenz-Landkreisen fallen zudem häufig Mitarbeiter aus und es ruhen sogar einige Betriebe.
⦁ Erwartungsgemäß kommt es am häufigsten zu Problemen an den Grenzen zu Tschechien und Österreich. In der Folge gibt es aber auch häufig Schwierigkeiten in Italien.
⦁ Die drei wichtigsten Forderungen sind: Schnellere Corona-Tests für (LKW-)Fahrer, Fast-Lanes für Warenverkehr und Transit, Rückkehr zu den bis vorletzten Samstag gültigen Regelungen.
Die Auswertung der Umfrage „Der Brexit kommt: Sind Sie vorbereitet“ erfasst die Rückmeldung von 376 Mitgliedsunternehmen (November 2020)
Die Auswertung der Umfrage „Auswirkungen der Corona-Krise auf das internationale Geschäft“ erfasst die Rückmeldung von 128 Mitgliedsunternehmen der bayerischen IHK-Außenwirtschaftsausschüsse im Juli 2020.
Die Corona-Krise bedeutet für international tätige Unternehmen in Bayern einen teilweise enormen Umsatzrückgang, da Lieferketten weggebrochen oder gestört und Investitionsstandorte sowie Absatzmärkte nur eingeschränkt zugänglich sind. Nicht zuletzt ist die Nachfrage nach vielen Produkten stark gesunken. Fast alle befragten Unternehmen erwarten im Jahr 2020 Umsatzverluste. Aus der Stichprobe von 128 Unternehmen merken lediglich zwei an, dass sie gegenteilig eine Umsatzsteigerung erwarten. Etwa jedem zehnten Unternehmen droht sogar ein Wegbrechen von über 50% des Umsatzes. Die bayerischen IHKs sind entsprechend gefordert, ihre Mitgliedsunternehmen in dieser Ausnahmesituation zu unterstützen und bei ihrem Auslandsgeschäft wieder in eine gute Startposition für die Zeit nach Corona zu bringen. Denn die bayerische Wirtschaft ist mit einer Exportquote von 54,3% (2019) zu einem Großteil abhängig von den Ausfuhren in die Welt."Auswirkungen der Corona-Krise auf das internationale Geschäft
Globalisierung im Wandel: Chancen und Herausforderungen für die bayerische Wirtschaft
Ausgangslage
Die vorliegende Studie schafft mit Hilfe einer Clusteranalyse Transparenz für alle 54 Länder Afrikas. Daraus entsteht ein Afrika-Atlas, der Unternehmen die Entscheidung erleichtern soll, welche der 54 afrikanischen Länder in den Fokus genommen werden sollten.
Hauptergebnisse der Studie
Die Verlässlichkeit staatlicher Institutionen und die wirtschaftliche Bedeutung eines Marktes sind zentrale Kenngrößen, um das Potenzial neuer Märkte zu beurteilen. Die Studie findet heraus, dass der Indikator „Qualität der Institutionen“ am besten geeignet ist, die Märkte Afrikas einzuordnen.
Handlungsempfehlungen
Nicht nur wirtschaftliche Parameter wie z.B. die Marktgröße sollten bei der Überlegung von neuen Absatzmärkten in Afrika berücksichtigt werden, sondern auch institutionelle Rahmenbedingungen.
Regionale Einordnungen eignen sich hingegen nicht, um Aussagen hinsichtlich des Potenzials der Länder zu treffen.
Ausgangslage/Aktuelle Situation:
Der afrikanische Kontinent hat großes wirtschaftliches Potenzial, doch bleibt das Engagement der bayerischen Wirtschaft in Afrika bisher verhalten, weil die Rahmenbedingungen vor Ort schwierig sind.
Hauptergebnisse der Studie:
Um das Potenzial Afrikas voll ausschöpfen zu können, müssen die beiden wesentlichen Engpassfaktoren – mangelnde Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte und das nach wie vor schwierige politisch-institutionelle Umfeld für Unternehmen – angegangen werden. Hier ist die Politik gefragt, zu entsprechenden Veränderungen beizutragen. Die jüngst angestoßenen Initiativen der Entwicklungszusammenarbeit, der „Marshallplan mit Afrika“ und der „Compact with Africa“ sind prinzipiell geeignet, das Afrikageschäft über verbesserte Rahmenbedingungen zu unterstützen. Eine verstärkte Koordinierung der Instrumente im Sinne eines abgestimmten Fahrplans könnte die Initiativen z.B. bei der Ausbildung von Arbeitskräften noch wirksamer werden lassen.
Politische Handlungsempfehlungen:
Die Politik sollte wirtschaftlich erfolgversprechende afrikanische Initiativen wie die Einrichtung
einer kontinentalen Freihandelszone unterstützen. Gleichzeitig bleibt der Einsatz außenwirtschaftspolitischer Instrumente wie zusätzliche Doppelbesteuerungsabkommen mit
großen afrikanischen Volkswirtschaften, die Beibehaltung der Investitionsschutzvereinbarungen
sowie einer entsprechenden Risikoabsicherung und wettbewerbsfähigen Finanzierung für das Afrikaengagement bayerischer Unternehmen wichtig.
Die neue Seidenstraße, auch Belt and Road Initiative (BRI) genannt, ist ein Großprojekt auf Betreiben Chinas. Der Ausbau der Infrastruktur entlang der Seidenstraße zwischen Europa und Asien verändert die wirtschaftliche Lage der betroffenen Länder und schafft neue Chancen für die bayerische Wirtschaft, so die aktuelle ifo-Studie zur neuen Seidenstraße.
Für Bayern und Europa spielen hierbei die neuen Korridore durch die eurasischen Länder zwischen China und der EU eine besondere Rolle. Denn derzeit stellt die mangelhafte Straßen- und Schieneninfrastruktur bei gleichzeitigem Fehlen eines Meerzugangs ein Haupthindernis im Handel mit diesen Ländern dar.
Diese Studie ermittelt mithilfe ökonometrischer Methoden die Auswirkungen verschiedener Brexit-Szenarien: Durch einen Brexit ist das Vereinigte Königreich selbst am stärksten von einem Austritt betroffen (Rückgang der Wirtschaftsleistung durch den Brexit in Höhe von 1,73% bzw. rund 40,3 Mrd. Euro). Im Vergleich dazu fallen die Effekte für Deutschland geringer aus. Sollte es zu einem harten Brexit kommen, dürfte die Wirtschaftsleistung Deutschlands um 0,23% bzw. 6,8 Mrd. Euro niedriger liegen. Durch ein Freihandelsabkommen könnten die Verluste minimiert werden. Die Einbußen für Deutschland und die EU-27 belaufen sich auf 0,10% (2,9 Mrd. Euro) bzw. 0,11% (14,3 Mrd. Euro). Im innereuropäischen Vergleich gehört Deutschland zu jenen Ländern, die relativ am stärksten verlieren.
Die exportstarke bayerische Wirtschaft wird im Vergleich zum gesamtdeutschen Durchschnitt wohl stärker durch den Brexit betroffen sein. Durch den Verlust eines der wichtigsten Handelspartner wird die gesamtwirtschaftliche Leistung Bayerns um 0,24% bzw. 1,4 Mrd. Euro unter dem Niveau des Basisszenarios liegen. Die negativen Effekte im Verarbeitenden Gewerbe dominieren das Gesamtbild. Durch ein ambitioniertes Freihandelsabkommen werden die negativen Effekte für Bayern nur knapp ein Drittel so groß ausfallen wie im Falle eines ungeordneten Brexit (-0,09% bzw. 535 Mio. Euro). Sofern es anstatt zu einem harten Brexit zu einer Globalisierungsstrategie kommen sollte, fallen die Effekte für Bayern sogar noch etwas kräftiger aus. Maßgeblich hierfür dürften Handelsumlenkungseffekte sein, da britische Güter im nichteuropäischen Ausland attraktiver zu besseren Konditionen erworben werden können und somit die Nachfrage nach deutschen Substituten aus diesen Ländern sinkt.
Der negative Effekt eines Brexit auf die bayerische Wirtschaftsleistung ist vor allem durch Verluste im exportorientieren Verarbeitenden Gewerbe, insbesondere auf die Fahrzeug- und Maschinenbauindustrie, zu erklären. Das durch den Brexit besonders betroffene Verarbeitende Gewerbe generiert in Bayern 27,5% der Wertschöpfung und spielt somit eine deutlich stärkere Rolle für die Gesamtwirtschaft als im gesamtdeutschen Vergleich (23,1%). Durch diesen höheren Wertschöpfungsanteil und durch die starke Ausrichtung auf internationale Märkte reagiert die Wirtschaft Bayerns sensibler auf protektionistische Maßnahmen. Ein Brexit gefährdet die grenzüberschreitenden Wertschöpfungsketten zwischen beiden Handelspartnern.
Im Vergleich zu Bayern dürfte der Regierungsbezirk Oberbayern in ähnlich starkem Ausmaße durch den Brexit betroffen sein. Zwar liegt der Anteil des Verarbeitenden Gewerbes in Oberbayern unter dem bayerischen Durchschnitt, so dass hier die negativen Effekte gesamtwirtschaftlich weniger stark zum Tragen kommen. Jedoch dürfte die oberbayerische Wirtschaft in geringerem Maße von den positiven Effekten der unternehmensnahen Dienstleister profitieren, da diese in Oberbayern typischerweise eng mit der Fahrzeugindustrie verflochten sind. Unter der Annahme eines harten Brexit dürfte die gesamtwirtschaftliche Leistung Oberbayerns um 0,22% bzw. 553 Mio. Euro unter dem Niveau des Basisszenarios liegen. Die negativen Auswirkungen werden durch eine Globalisierungsstrategie des Vereinigten Königreichs noch etwas stärker ausfallen. Ein ambitioniertes Freihandelsabkommen würde die negativen Auswirkungen für Oberbayern im Vergleich zu einem harten Brexit um knapp zwei Drittel reduzieren (-0,10% bzw. 251 Mio. Euro).
Freier Handel ist für das exportorientierte (Ober-)Bayern existentiell. Die Politik sollte sich für einen fortbestehenden freien Waren- und Dienstleistungsverkehr einsetzen, um damit bestehende Wertschöpfungsketten nicht zu gefährden.
Im europäischen Binnenmarkt stellen nationale Grenzen immer noch erhebliche Barrieren für die Erbringung grenzüberschreitender Dienstleistungen dar - dies ist das Ergebnis der Studie „Binnenmarkt, Dienstleistungsfreiheit und Arbeitnehmerentsendung“, die Prof. Gabriel Felbermayr, Ph.D. am ifo Institut München im Auftrag der IHK erstellt hat. Die Studie zeigt in zahlreichen Detailaspekten auf, warum Bayern im Dienstleistungshandel derzeit nicht zur Weltspitze zählt - wie das in der Industrie der Fall ist - und weist auf konkreten Handlungsbedarf für die Politik hin.
Der Außenhandel Bayerns - Bavaria’s Foreign Trade
Die zweisprachige Publikation "Der Außenhandel Bayerns" informiert jährlich über die aktuellen Import- und Exportzahlen der bayerischen Außenwirtschaft .
- Welche Länder sind die wichtigsten Handelspartner Bayerns in der Welt?
- Wie entwickeln sich die Absatzmärkte der bayerischen Exporte?
- Welche Waren aus bayerischer Produktion werden weltweit am meisten nachgefragt?
Diese und viele weitere Fragen beantwortet Ihnen die Broschürenreihe „Der Außenhandel Bayerns“, die gemeinsam von den bayerischen IHKs und dem Bayerischen Wirtschaftsministerium herausgegeben wird.
In übersichtlichen Statistiken und Schaubildern werden jährlich die wichtigsten Zahlen und Fakten über die bayerischen Importe und Exporte dargestellt.
Interaktive Grafiken zum Außenhandel Bayerns
Die Exporte und Importe in die Weltregionen sind beim Klicken auf die Seiten interaktiv, der Vorjahresvergleich sowie die Warengruppen sind nicht dynamisch gestaltet.
Die Ausgaben der letzten Jahre stehen hier für Sie zum Download bereit:
Der Außenhandel Bayerns 2017
Der Außenhandel Bayerns 2016
Der Außenhandel Bayerns 2015
Der Außenhandel Bayerns 2014
Der Außenhandel Bayerns 2013
Der Außenhandel Bayerns 2012
In gedruckter Form kann die aktuelle Broschüre kostenfrei bei der IHK München bestellt werden.
Kontakt: Informations- und Servicezentrum, Tel. 089/5116-0, ihkmail@muenchen.ihk.de
Lesen Sie exklusiv, welche Erfahrungen bayerische Unternehmen bei der Erbringung von Dienstleistungen in der EU machen. Studie 10/2016
Der Europäische Binnenmarkt ist ein Erfolgtsmodell – gerade auch für Bayern. Dies zeigt nicht zuletzt "Zum Nutzen des EU-Binnenmarktes für die bayerische Wirtschaft". Diese Erfolgsgeschichte gilt es gemeinsam fortzuschreiben.
Tourismus
Eine gemeinsame Studie der IHK für München und Oberbayern, Tourismus Oberbayern München e.V. (TOM) und des DEHOGA Bayern e.V./ Bezirk Oberbayern stellt die Bedeutung des Wirtschaftsfaktors Tourismus in Oberbayern dar. Hier die wichtigsten Ergebnisse:
- Das Aufkommen an Tagesbesuchern kann mit 192 Mio. auf hohem Niveau stabilisiert werden, während die Übernachtungen aller Unterkunftsarten inklusive Verwandtenbesuche seit der letzten Erhebung markant auf 71,48 Mio. angestiegen ist (2009: rund 64,0 Mio.).
- Die daraus resultierenden Aufenthaltstage von 263,48 Mio. ergeben im Verbund mit den gewachsenen durchschnittlichen Tagesausgaben einen neuen Rekord-Bruttoumsatz für Oberbayern in Höhe von 13,6 Mrd. EUR (2009: 12,6 Mrd. EUR). Das entspricht einer Steigerung von 7,9 %.
- Die durchschnittlichen Tagesausgaben über alle Zielgruppen belaufen sich auf rund 51,60 EUR.
- Aus der Division des touristischen Einkommensbeitrags in Oberbayern (6.304,7 Mio. EUR) durch das durchschnittliche gewichtete Primäreinkommen im Untersuchungsgebiet pro Kopf und Jahr (32.189 EUR) ergibt sich ein Einkommensäquivalent von rund 195.870 Personen, die ihren Lebensunterhalt durch den Tourismus bestreiten könnten.
Verkehr
Besonders beim Transport von Waren wird der Versand via Luftfracht oft unterschätzt. Mengenmäßig werden zwar im interkontinentalen Verkehr in Deutschland mehr Güter per Seeschiff umgeschlagen – wertmäßig bildet die Luftfracht aber mit 34 Prozent des gesamten deutschen Exportvolumens eine feste Größe im Außenhandel.
Bayern hat sich zu einem globalen Handels- und Wirtschaftszentrum entwickelt. Bereits jeden zweiten Euro verdienen bayerische Unternehmen im Ausland. Eine Voraussetzung für diesen Erfolg ist die effiziente Einbindung in den weltweiten Luftverkehr.
Durch den Flughafen München ist der optimale Zugang zu diesem Netz gewährleistet.
In unserer Studie wird die hohe Bedeutung der Luftfracht für die bayerischen Unternehmen herausgearbeitet. Ebenfalls zeigen wir die überdurchschnittliche Entwicklung beim Frachtumschlag am Flughafen München und ermitteln die Potenziale für ein weiteres Wachstum.
Der Verzicht auf den Ausbau des Münchner Flughafens hätte gravierende Folgen für die Wirtschaft. Ohne die dritte Start- und Landebahn gerät der Job- und Wachstumsmotor Flughafen ins Stottern. Dies ist das Ergebnis einer von der IHK in Auftrag gegebenen Flughafenstudie.
Medien
München bleibt Top-Standort der IuK-Wirtschaft und der Medienbranche. Die ergab die gemeinsame Studie der IHK München und der Landeshauptstadt München.
Innovation
Ausgaben für Forschung und Entwicklung steigen weiter
Knapp 100 Mrd. Euro flossen deutschlandweit in Forschung und Entwicklung (FuE). Fast 69 Mrd. Euro davon wandte die Wirtschaft auf – hiervon wiederum kamen 14,2 Mrd. Euro aus Bayern. Im Freistaat selbst investierten die Unternehmen in Oberbayern mit 7,9 Mrd. Euro am stärksten in FuE. Knapp als 22 Prozent der FuE-Beschäftigten in Deutschland arbeiten in Bayern. Das sind nur einige Ergebnisse des aktuellen BIHK-Reports Forschung und Entwicklung in Bayern.
BIHK-Report "Forschung und Entwicklung in Bayern 2019/2020" - Kurzversion
Innovationen rund um den Fahrzeugbau sind eine Stärke der oberbayerischen Wirtschaft
Fast die Hälfte (47 %) aller bayerischen und 13 % aller deutschen Patentpublikationen kamen aus Oberbayern. Innovationen rund um den Fahrzeugbau sind eine Stärke der oberbayerischen Wirtschaft:
Sieben der TOP 10-Technologien der Patentpublikationenhängen direkt oder indirekt mit Fahrzeugen, ihren Antriebs- und Steuerungstechnologien zusammen. Die Aktivitäten der Unternehmen zum autonomen Fahren nehmen zu und Verfahren für die direkte Umwandlung von chemischer in elektrische Energie rücken in den Fokus.
Bayern ist Erfinderland
Bayern ist Spitzenreiter bei Patenten: Der Anteil des Freistaates an den deutschen Anmeldungen beläuft sich auf 29 Prozent, heißt es in einer vom Bayerischen Industrie- und Handelskammertag (BIHK) veröffentlichten Studie Patente in Bayern 2019.
Nachlasssende Innovationsdynamik beim Mittelstand
Die Innovationsanstrengungen bayerischer Unternehmen hängen stark von der Betriebsgröße ab.
Vor allem große Unternehmen investieren in Forschung und Entwicklung. Kleine und mittelständische Unternehmen fallen zurück. Zwei Drittel der Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern wollen in Zukunft mehr für Innovationen ausgeben – bei Betrieben mit weniger als 50 Beschäftigten ist es hingegen weniger als die Hälfte. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Innovationsreport 2017 - Ergebnisse für Bayern des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages e.V. (BIHK).
Das ifo-Institut hat für im Auftrag der IHK für München und Oberbayern eine Bewertung zur Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung durchgeführt. Die wichtigsten Ergebnisse:
- Steuerliche Förderung von Forschung und Entwicklung (FuE) führt zu einer Erhöhung der privatwirtschaftlichen FuE-Aufwendungen. Auf Grundlage des aktuellen Stands der empirischen Forschung lässt sich jedoch nicht zweifelsfrei ausschließen, dass ein Teil der zusätzlichen FuE-Aufwendungen durch Umdeklarierung zustande kommt.
- Diese zusätzlichen FuE-Aufwendungen führen in der Tendenz zu mehr Erfindungen (Patenten) und einer gestiegenen Anzahl selbstberichteter Produkt- und Prozessinnovationen.
- In Hinblick auf Indikatoren für Beschäftigung und Produktivität (sowohl in Unternehmen als auch regional) ist die Studienlage so lückenhaft, dass sich keine gesicherten, verallgemeinerbaren Aussagen ableiten lassen.
- Hinsichtlich ihrer Wirksamkeit unterscheiden sich volumenbasierte und inkrementelle Fördersysteme nicht.
- Die regionale bzw. nationale Einführung steuerlicher FuE-Förderung kann zur Verdrängung von FuE-Ausgaben in anderen Regionen bzw. Ländern führen. Dies unterstreicht, dass die steuerliche Förderung von FuE ein nicht zu vernachlässigender Faktor im internationalen
bzw. regionalen Standortwettbewerb ist.
Die ausführlichen Ergebnisse der Untersuchung finden Sie hier: Studie zur Einführung einer steuerlichen FuE-Förderung
Branchenstudien
Recht und Steuern
Machbarkeitsstudie "Kooperative Elemente im Steuerrecht - Fokus Mittelstand"
In Zeiten sich wandelnder wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen steht auch das Verhältnis zwischen Finanzbehörden und Unternehmen auf dem Prüfstand. Hierzu wurde im Auftrag der IHK für München und Oberbayern dieMachbarkeitsstudie „Kooperative Elemente im Steuerrecht – Fokus Mittelstand“von den Herren Prof. Dr. Roman Seer und Assessor iur. Christopher Klotz, Ruhr-Universität Bochum, sowie Frau Junior-Prof. Dr. Inga Hardeck, Europa-Universität Viadrina, erstellt.
Der Finanz- und Steuerausschuss der IHK für München und Oberbayern hat die Studie zum Anlass genommen, dasPositionspapier„Kooperation statt Konfrontation – Empfehlungen für ein zeitgemäßes Besteuerungsverfahren“zu ausgewählten steuerlichen Kooperationsinstrumenten zu erarbeiten. Die Stärkung steuerlicher Kooperation ist ein wesentlicher Ansatzpunkt für die Modernisierung des Verfahrensrechts.