Inselkammer: „Betriebe brauchen mittelstandsfreundliche und bürokratiearme Abläufe“
"Befragungen zeigen immer wieder, dass viele Münchner Unternehmen Handlungsbedarf sehen. Langwierige Verfahren sind eine Investitionsbremse, führen zu Planungsunsicherheit und verursachen damit hohe Folgekosten“, so Inselkammer weiter. Die IHK hatte den Beschluss im Vorfeld und per Stellungnahme in der heutigen Sitzung befürwortet.
Die Unternehmen wünschen sich zum Beispiel deutlich schnellere und transparente Abläufe, regelmäßige Statusmeldungen zu laufenden Antragsverfahren sowie die Nennung eines Ansprechpartners, insbesondere bei komplizierten Sachverhalten. Inselkammer ermutigt die Stadtverwaltung, orientiert am Gütezeichen „Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung“ des RAL-Instituts für Gütesicherung und Kennzeichnungen mit Sitz in Bonn, konkrete Leistungskriterien festzulegen und diese regelmäßig zu erheben. München wäre die erste Großstadt in Bayern, die das entsprechende Gütezeichen erhalten würde. Bislang trägt im Freistaat nur der Landkreis Ebersberg diese Auszeichnung. Die Landkreise Traunstein und Landsberg am Lech stehen vor der Zertifizierung. Bundesweit sind 30 Landkreise und Kommunen zertifiziert oder bereiten sich darauf vor.
Zu erfüllende Kriterien für den Qualitätsstandard sind etwa Eingangsbestätigungen unter Nennung eines zuständigen Ansprechpartners, garantierte Reaktions- und Bearbeitungszeiten sowie regelmäßige Kundenzufriedenheitsanalysen. Inselkammer unterstreicht, dass die Zielmarken gemessen am aktuellen Stand sehr ambitioniert sind. Umso wichtiger sei es, nun zügig loszulegen und zuerst schnell umsetzbare Verbesserungen anzugehen. Dazu sollte aus IHK-Sicht gehören, dass die Landeshauptstadt grundsätzlich bei allen Verwaltungsverfahren Ansprechpartner benennt, aber auch Rechnungen privatwirtschaftlicher Unternehmen schneller als bisher begleicht.