Heinz: „Nachlassende Konjunktur erfordert Augenmaß der Kommunen“
„Mit nachlassender Konjunktur wird die Belastung der Betriebe durch die Gewerbesteuer steigen. Deswegen ist mehr denn je das Augenmaß der Kommunen bei den Hebesätzen gefordert“, ist Otto Heinz, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des Regionalausschusses Erding-Freising, überzeugt. Die den Gemeinden verbliebenen Gewerbesteueranteile standen 2018 für 40,5 Prozent aller kommunalen Steuereinnahmen im Landkreis. 2017 waren es 42 Prozent.
Der durchschnittliche Hebesatz im Landkreis liegt immer noch sowohl über dem oberbayerischen (334 Prozent) und dem bayerischen (339 Prozent), aber noch deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt (363 Prozent). Kritisch sieht der IHK-Vizepräsident, dass mit der Gewerbesteuer nicht nur erzielte Gewinne versteuert werden, sondern auch die Substanz der Betriebe. Grund dafür sind steuerrechtlich verankerte Hinzurechnungen für anfallende Betriebskosten wie Zinsen, Mieten oder Leasingraten.
Spitzenreiter beim Gewerbesteuerhebesatz bleibt weiter Kirchberg mit 450 Prozent. Am niedrigsten ist der Hebesatz mit 300 Prozent in Oberding. Gesetzlich ist den Gemeinden bundesweit ein Mindesthebesatz von 200 Prozent vorgeschrieben. Daten zu den Gewerbesteuerhebesätzen und Gemeindefinanzen werden regelmäßig vom Bayerischen Landesamt für Statistik erfasst. Die IHK-Broschüre „Gewerbesteuer in Oberbayern“ mit rechtlichen Grundlagen und allen oberbayerischen Hebesätzen für 2018 ist unter www.ihk-muenchen.de/gewerbesteuer verfügbar.