Wie sie zu ihrem Ausbildungsunternehmen gefunden haben, darüber berichteten nach einer Werksführung die Railmaint-Azubis Lilly Wiesner und Jonas Silber, die sich zur Konstruktionsmechanikerin bzw. zum Konstruktionsmechaniker ausbilden lassen. Ein guter Ruf, Bekanntheit und gegebenenfalls Mund-zu-Mund-Propaganda spielen eine Rolle, aber entscheidend waren in beiden Fällen auch die durchgeführten Praktika. Diese haben – so aus Sicht aller Anwesenden – eine entscheidende Funktion als Türöffner und helfen, Berührungsängste bei den Jugendlichen abzubauen. Kritisiert wurde, dass dafür an den Schulen so wenig Zeit eingeräumt werde bzw. auch, dass bei den Terminen für Praktikumstage wenig Flexibilität gegeben sei. Für die Betriebe sei es daher häufig nicht einfach, die große Menge an Interessierten adäquat zu versorgen und zu betreuen, so ein Unternehmer. „Wichtig ist es aber auch, an den Schulen präsent zu sein, Kontakte aufzubauen, Ausbildungsmessen zu nutzen“, berichtete Uwe Waldenmaier, Ausbildungsleiter bei Railmaint.
Catherine Schrenk, Leiterin der IHK-Geschäftsstelle Ingolstadt, und Andrea Haslauer von der Wirtschaftsförderung im Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen, stellten anschließend Maßnahmen und Angebote vor, um Unternehmen aus der Region mit Schülerinnen und Schülern zu vernetzen. Mit eines der wichtigsten Instrumente ist der Ausbildungskompass. Laut Haslauer sei der Kompass als Orientierungshilfe für Schüler und Eltern in der weitläufigen Welt der Berufe und auch als Arbeitsmittel für die Berufsorientierung in den Schulen inzwischen sehr gut etabliert und sehr geschätzt.
Allgemein wurde aus der Unternehmerschaft kritisiert, dass die Berufsorientierung in den Schulen keinen guten Stand habe. Umso wichtiger sei die direkte Vernetzung zwischen Unternehmen und Schulen, so Schrenk. Sie brach abschließend eine Lanze für die sogenannten IHK Bildungspartnerschaften, die die IHK zwischen Schulen und Betrieben organisiert, und verwies auf die IHK Ausbildungsscouts. Das sind Azubis, die in den Schulen den Jugendlichen auf Augenhöhe berichten, wie ihr Ausbildungsalltag aussieht und was man sich unter ihrem Berufsbild konkret vorstellen kann.