#LTW23 | Top-Thema: Bürokratie

Bayerns Wirtschaft braucht weniger Bürokratie

Symbol für Bürokratie; Aktenordner

Die Flut an bürokratischen Vorgaben verhindert zunehmend Innovationen, Unternehmertum und Wirtschaftswachstum. Lesen Sie die Forderungen der bayerischen IHKs für weniger Bürokratie in Bayern.

Die Unternehmen im Freistaat leiden unter immer mehr neuen Regularien, Vorschriften und Dokumentationspflichten. Die Bürokratie geht immer öfter zu Lasten der unternehmerischen Tätigkeit. Hürden aus Anträgen, Formularen und Nachweispflichten bremsen die Unternehmen zusehends aus. Die Forderungen der bayerischen IHKs, wie die Unternehmen von Bürokratie befreit und Verwaltungsverfahren einfacher werden können:

  • Leistungskriterien für Verwaltungsverfahren einführen

Die Wirtschaft macht es vor: In den Betrieben gibt es verbindliche Leistungskriterien. Das sollten sich die Behörden und Ämter zum Vorbild nehmen! Auch bei unternehmensrelevanten Verwaltungsverfahren braucht es verbindliche Leistungskriterien. Dafür müssen klare und laufend überprüfbare Kriterien aufgestellt werden, wie zum Beispiel den Abschluss steuerlicher Betriebsprüfungen fünf Jahre nach Veranlagungszeitraum.

  • Digitale Kultur in der Verwaltung vorantreiben

Digitale Lösungen und digitale Prozesse in den Behörden müssen in der Anwendung unternehmerfreundlich sein. Dafür sollten Unternehmen und deren Bedürfnisse bereits in der Konzeptionsphase, etwa in Digitallaboren, konsequent eingebunden und berücksichtigt werden. Für bereits bestehende digitale Angebote sind regelmäßge Praxis-Checks nötig, um sie fortlaufend zu verbessern.

  • Einheitliche und einfache Zugänge für digitale Behördengänge schaffen

Unternehmen sollten überall einfachen und einheitlichen Zugang zu digitalen Verwaltungsleistungen erhalten. Dafür braucht es bundesweit einheitliche und standardisierte Lösungen, die auch in Bayern genutzt werden können. Dazu zählen unter anderem der Ausbau des Elster-Unternehmenskontos, eine BürgerID und Efa-Lösungen.

  • Wirtschaft und Verwaltung digital vernetzen

Wirtschaft und Verwaltung sollten rein digital mitenander kommunzieren und Anliegen erledigen können. Dafür muss das Onlinezugangsgesetz auf Landesebene vollständig umgesetzt werden. Dasselbe gilt für die Digitalisierung aller dahinterliegenden Prozesse, sowie für eine schnelle und umfassende Registermodernisierung nach dem Once-Only-Prinzip.

Bürokratie: Das sagen die Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten

Bürokratie: Das sagen Unternehmerinnen und Unternehmer aus Bayern

Unternehmer brauchen Freiraum für Gestaltung. Jede weitere Vorschrift ist eine nicht mehr zumutbare Belastung für kleine und mittelständische Firmen.

Rita Högl, Geschäftsführerin HÖGL Kompost- und Recycling-GmbH, Volkenschwand (Niederbayern), und Vizepräsidentin der IHK Regensburg/Kelheim

Mehr Freiheit und Vertrauen in die Wirtschaft - weniger Regelungen. Lösen wir die Blase der Bürokratie nicht auf, verliert unser Wirtschaftsstandort im internationalen Wettbewerb.

Andreas Scharf, Geschäftsführer und Inhaber der Scharf OHG Omnibus & Reisebüro, Erding (Oberbayern), und stellvertretender Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Erding-Freising

Die Belastungsgrenze ist erreicht. Wir brauchen eine langfristige Strategie für einen konsequenten Bürokratieabbau. Nicht irgendwann, sondern jetzt.

Reinhold Braun, Geschäftsführender Gesellschafter Sortimo International, Zusmarshausen (Schwaben), und stellvertretender Präsident der IHK Schwaben

Zu viel Bürokratie trifft auf zu wenig Verständnis für unternehmerische Belange. Das muss sich ändern, die Zukunftsfähigkeit Bayerns steht auf dem Spiel!

Christian Scheller, Geschäftsführer Bauteilprüfzentrum Scheller GmbH, Schweinfurt (Unterfranken), und Mitglied des Präsidiums der IHK Würzburg-Schweinfurt

Die Bürokratie macht auf allen Ebenen zu schaffen und verhindert Fortschritt. Weniger Bürokratie bedeutet auch schnellere Genehmigungsverfahren bei Wasserkraftwerken.

Fritz Schweiger, Persönlich haftender Gesellschafter der Elektrizitätswerk Schweiger o.H.G.,Oberding (Oberbayern), und stellvertretender Vorsitzender des IHK-Ausschusses Umwelt und Energie