Position

Regionalausschuss Ingolstadt zu den Kommunalwahlen 2020

Ingolstadt

Der IHK-Regionalausschuss Ingolstadt vertritt die Interessen von über 7.700 Unternehmen in der Stadt Ingolstadt. Zur Kommunalwahl 2020 in Bayern hat der Regionalausschuss Positionen erarbeitet, um den Wirtschaftsstandort Ingolstadt zu erhalten und zu stärken.

Inhalt

Infrastruktur

Verkehrsinfrastruktur und nachhaltige Mobilität

Zur Sicherung der verkehrlichen Erreichbarkeit der Unternehmensstandorte bedarf es eines leistungsstarken Verkehrswegenetzes vor Ort. Ein gut ausgebautes ÖPNV-Angebot trägt außerdem zur Reduktion des Verkehrsaufkommens auf der Straße und zur Entlastung der Umwelt bei.

Der IHK-Regionalausschuss Ingolstadt setzt sich für den angemessenen Erhalt und bedarfsgerechten Ausbau der bestehenden Verkehrsinfrastruktur im gesamten Stadtgebiet ein.

  • Der IHK-Regionalausschuss fordert dabei die entschlossene Umsetzung der im Verkehrsentwicklungsplan 2025 der Stadt genannten kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen für alle Verkehrsträger und Verkehrsarten.
  • In Bezug auf die Förderung nachhaltiger Mobilität und emissionsarmer Antriebe fordert der IHK-Regionalausschuss auch die Errichtung zusätzlicher öffentlicher Ladepunkte für die Elektromobilität.‎ Dazu ist es ebenfalls essentiell, die Stromversorgung im privaten, wie auch betrieblichen Bereich auf die Bedürfnisse der Elektromobilität auszubauen.
  • Des Weiteren setzt sich der IHK-Regionalausschuss Ingolstadt für die Stärkung des ÖPNV ein. Dessen Leistungsfähigkeit und Attraktivität muss durch eine Taktver‎dichtung, eine bedarfsgerechte Linienführung und Tangentialverbindungen sowie eine attraktive Preisgestaltung erhöht werden.
  • Für ein berechenbares und stabil verfügbares Verkehrsangebot ist ein ganzheitliches, ‎multimodales Mobilitätskonzept für die gesamte Region 10, das die verschiedenen ‎Verkehrsträger und Verkehrsmittel wie Pkw, Fahrrad, Sharing-Angebote und ÖPNV miteinander ‎vernetzt und die Wirtschaftsstandorte verbindet, notwendig. ‎

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Flächenentwicklung

Die Stadt Ingolstadt und die gesamte Region 10 ist eine der wirtschaftlich erfolgreichsten Regionen Bayerns. Diese Position muss erhalten bleiben. Die Stadt ist aufgefordert, eine vorausschauende Planung von Gewerbeflächen vorzunehmen, um Unternehmen aller Größen Entwicklungsperspektiven aufzuzeigen. Gleiches gilt für die Entwicklung und Ausweisung von Wohnraum. Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum steht in engem Zusammenhang mit der Fachkräftesicherung, welche von jedem zweiten Unternehmen in der Region als großer Risikofaktor für die Zukunft gesehen wird.

Der IHK-Regionalausschuss Ingolstadt fordert die langfristige Planung und Ausweisung von Gewerbe- und Wohngebieten. Mit Blick auf einen verantwortungsvollen Umgang mit der wertvollen Ressource Fläche ist dabei ein aktives und strategisches Flächenmanagement notwendig. Dazu gehört insbesondere

  • brachliegende Flächen zu aktivieren,
  • die Geschossflächenzahl zu erhöhen,
  • für leerstehende Immobilien bei Bedarf eine Umnutzung zu ermöglichen
  • sowie interkommunale Gewerbe- und Wohngebiete zu entwickeln.

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Bildung sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Gute flächendeckende Bildung ist der Schlüssel zur Entwicklung der regionalen Wirtschaft und zur Sicherung des Fachkräftepotenzials vor Ort.

Die Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ist Basis für Innovationen und die Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes. Der IHK-Regionalausschuss unterstützt daher die Förderung der Hochschulen in Ingolstadt und der Region.

Gleichzeitig sind beruflich qualifizierte Fachkräfte die Basis für die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe im internationalen Wettbewerb. Daher gilt es, die duale Berufsausbildung als gleichwertiges Bildungssystem zu stärken. Der IHK-Regionalausschuss setzt sich deshalb dafür ein, dass das Bildungssystem unter Einbindung aller Schultypen, insbesondere der Berufsschulen, für eine flächendeckende Versorgung gestärkt wird, um Fachkräftepotenziale vor Ort zu halten. In erster Linie ist hier der bauliche und technische Zustand der städtischen Berufsschulen nicht akzeptabel. Der IHK-Regionalausschuss fordert die Stadt in ihrer Rolle als Sachaufwandsträger auf, die zeitgemäße und zukunftsfähige Ausstattung der beiden Schulen umzusetzen.

Des Weiteren ist die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch den konsequenten Ausbau ‎einer flexiblen und bedarfsgerechten Betreuungsstruktur für Kinder bis zu zwölf Jahren unabdingbar. Diese Forderung beinhaltet v.a. ein ausreichendes Angebot von Betreuungsplätzen am Nachmittag und in Ferienzeiten. Hinzu kommt aber auch eine immer steigendere Zahl an ‎pflegebedürftigen Angehörigen, für die eine optimale Betreuung sicherzustellen ist.

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Vorausschauende und nachhaltige Wirtschaftspolitik

Die Unternehmen der regionalen Wirtschaft sind ein originärer und wichtiger Bestandteil der Gesellschaft. Sie schaffen und sichern Arbeits- und Ausbildungsplätze und tragen mit ihren Steuern und Abgaben in erheblichem Maße zur finanziellen Ausstattung der Stadt bei. Im Gegenzug erwarten die Unternehmerinnen und Unternehmer ein faires, wertschätzendes und partnerschaftliches Miteinander von Politik und Wirtschaft.

Dazu gehört zum einen eine leistungsstarke Verwaltung.

  • Genehmigungsverfahren müssen v.a. für mittelständische Betriebe vereinfacht und digital beschleunigt werden. Hierzu müssen die ‎Infrastruktur der ‎Verwaltung digitalisiert und die Ansprechpartner in den jeweiligen Behörden ‎entsprechend geschult und ‎weitergebildet werden.
  • Des Weiteren muss die Dienstleistungsqualität durch klare Entscheidungsstrukturen und verbindliche Serviceversprechen innerhalb der Verwaltung optimiert werden.
  • Der Erhalt des RAL-Gütezeichens für mittelstandsorientierte Kommunalverwaltungen ist anzustreben.

Zum Erhalt der Stadt als attraktiver Arbeits- und Lebensstandort fordert der IHK-Regionalausschuss eine klare Standortvision „Ingolstadt 2050+“, die im Dialog mit der Wirtschaft entwickelt wird. Dazu zählt

  • ein Tourismuskonzept zur Stärkung dieser standortrelevanten Querschnittsbranche,
  • ein aktives und mutiges Stadtmarketing (Place Branding)
  • sowie die Gestaltung und Förderung einer attraktiven Innenstadt inklusive aller Stadtteile.

Dies sind u.a. Bausteine, um die in vielen Bereichen der Wirtschaft dringend benötigten Fachkräfte von der Region zu überzeugen.

Die Basis für diese Entwicklung ist eine vorausschauende und nachhaltige Wirtschaftspolitik, die auch kleine und mittelständische Unternehmen mit einbezieht. Voraussetzung für die Realisierung dieser Forderung ist eine aktive und schlagkräftige Wirtschaftsförderung mit einem einheitlichen Ansprechpartner für alle Unternehmen im Stadtgebiet.

Die Herausforderungen der Zukunft sind als Stadt Ingolstadt alleine nicht zu lösen. ‎Durch die enge Verflechtung der Stadt mit den Gebietskörperschaften der ‎Region 10 ist eine Stärkung des Dialoges und der Kooperation innerhalb des Regionalen Pla‎nungsverbandes zwingend notwendig. Dazu muss dieser mit eigenen Mitteln ausgestattet und ‎personell gestärkt werden.‎

In der Stadt Ingolstadt gilt es, den Dialog zwischen der Politik und den Unternehmen zu stärken und zu verstetigen. Für wirtschaftspolitische Entscheidungen ist der IHK-Regionalausschuss Ingolstadt zwingend als Vertreter des Gesamtinteresses der Wirtschaft miteinzubinden.

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