EU-Zollreform
Die Europäische Union plant eine grundlegende Neugestaltung des Zollwesens. Mit der EU-Zollreform verfolgt die EU das Ziel, ein zentralisiertes und vollständig digitalisiertes Zollsystem zu schaffen, das auch den modernen Anforderungen des globalen Handels gerecht wird.
Eine Europäische Zollbehörde (EU Customs Authority) soll künftig die Koordination im Zollwesen stärken ud stellt ein zentrales Element der Zollreform dar. Sie wird insbesondere das Risikomanagement auf EU-Ebene unterstützen, die Krisenkoordination übernehmen und den Betrieb des neuen EU-Zolldaten-Hubs sicherstellen. Die Zollbehörde soll damit als Steuerungsinstanz agieren und die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten vereinfachen.
Ein weiteres zentrales Elemente der Reform ist die Einrichtung eines EU-Zolldatenzentrums (EU-Zolldaten-Hub). Hier sollen künftig alle relevanten Daten zentral gesammelt, analysiert und verwaltet werden. Dieses Datenzentrum bildet das Herzstück der neuen digitalen Zollarchitektur und soll sowohl den Zollbehörden als auch der Wirtschaft verlässliche und aktuelle Informationen zur Verfügung stellen.
Darüber hinaus sieht die EU-Zollreform die Einführung des Trust & Check Trader vor. Hierbei handelt es sich um eine Weiterentwicklung des bisherigen AEO-Status. Trust & Check Trader und AEO sollen nebeneinander bestehen bleiben. Unternehmen müssen sich jedoch für einen Status entscheiden. Die Vorteile des Trust & Check Tarders sind weitreichender, gehen jedoch mit hohen Anforderungen an die Unternehmen einher. Diese müssen einen hohen Digitalisierungsgrad nachweisen und den Zollbehörden Echtzeit-Zugriff auf ihre IT-Systeme gewähren.
Wichtige Meilensteine der EU-Zollreform:
2028
- Aufnahme der Arbeit der neuen EU-Zollbehörde (Standort noch nicht final entschieden)
- Inkrafttreten neuer Regelungen für den Internethandel
- Start des EU Customs Data Hub für den E-Commerce-Sektor
2032
- Der EU Customs Data Hub wird für alle Wirtschaftsbeteiligten geöffnet
- Einführung des Trust & Check Trader-Status als EU-weiter Standard
- Verpflichtende Nutzung des Data Hubs für T&C-Trader
2038
- Der EU Customs Data Hub wird verpflichtend für alle Unternehmen in der EU
- Ablösung vieler nationalen Zollbewilligungen (z. B. ZA, EA, ZE etc.)