Pressemeldung vom 30.04.2021

Corona-Hilfen: Vier Milliarden Euro an bayerische Unternehmen ausgezahlt

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30.04.2021 - Seit Juli 2020 haben von der Corona-Krise betroffene Selbstständige, Betriebe und Einrichtungen in Bayern Zuschüsse in Höhe von vier Milliarden Euro erhalten. Die Summe umfasst die bislang ausgezahlten Unterstützungsgelder der Programme Überbrückungshilfe I bis III, November-, Dezember- sowie der bayerischen Oktoberhilfe. Über alle Programme hinweg wurden bislang mehr als 230.000 Anträge eingereicht, von denen über 90 Prozent bereits abgearbeitet sind. Im Freistaat ist die IHK für München und Oberbayern im Auftrag der Bayerischen Staatsregierung für die Abwicklung der Wirtschaftshilfen zuständig.

Sasse: „Wirtschaftshilfen sind eine Überbrückung in der Krise, ersetzen aber niemals eigene Umsätze“

Fast die Hälfte der bereits ausgezahlten vier Milliarden Euro floss an Unternehmen und Selbstständige in Oberbayern (47 Prozent), gefolgt von Schwaben mit einem Anteil von 13 Prozent und Mittelfranken mit 12 Prozent.

Gesamtfördersummen in den Regierungsbezirken

  • Oberbayern: 1.891 Millionen Euro (47% der bayernweiten Gesamtfördersumme)
  • Schwaben: 531 Millionen Euro (13%)
  • Mittelfranken: 486 Millionen Euro (12%)
  • Unterfranken: 334 Millionen Euro (8%)
  • Niederbayern: 300 Millionen Euro (7%)
  • Oberfranken: 236 Millionen Euro (6%)
  • Oberpfalz: 227 Millionen Euro (6%)

*Überbrückungshilfe I bis III, November-, Dezember- und Oktoberhilfe zusammen, Stand: 29. April 2021 (in Mio. € gerundet)

Mehr als 50 Prozent der seit Start der Wirtschaftshilfen im Juli vergangenen Jahres bewilligten und ausgezahlten Gelder erhielten Antragssteller aus dem Gastgewerbe, das entspricht einer Zuschusssumme von bislang mehr als zwei Milliarden Euro. Mit einem Anteil von fast 12 Prozent (472 Millionen Euro) folgt der Wirtschaftszweig „Kunst, Unterhaltung und Erholung“, zu dem unter anderem Kinos, Museen, Theater, Konzertveranstalter, Freizeitparks und Fitnessstudios gehören. Rund zehn Prozent der Corona-Hilfen (383 Millionen Euro) ging an Betriebe aus dem Wirtschaftszweig „Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen“. Zu diesen Branchen gehören neben dem klassischen Einzelhandel auch der Großhandel sowie Autohäuser und Kfz-Werkstätten.

IHK-Präsident Sasse: Kein Grund zur Freude

„Vier Milliarden Euro, die bislang bei den notleidenden Unternehmen und Selbstständigen in Bayern angekommen sind, ist eine wuchtige Summe“, erklärt Eberhard Sasse, Präsident der IHK für München und Oberbayern. Trotzdem sei das Überschreiten der vier Milliarden Euro-Marke kein Grund zur Freude. „Die aktuelle Zwischenbilanz zeigt schmerzhaft, dass die finanzielle Lage im Gastgewerbe, der Reisebranche, in der Veranstaltungswirtschaft, in der Kunst- und Kulturszene, bei den Fitnessstudios oder im stationären Einzelhandel außerhalb der lebensnotwendigen Güter großteils verheerend ist. Die staatlichen Hilfsgelder sind eine Überbrückung in der aktuellen Krise, sie ersetzen aber niemals selbst erwirtschaftete Umsätze. Unternehmerinnen und Unternehmer wollen nicht am Tropf des Staates hängen. Sie wollen eine Öffnungsperspektive, wollen Leistung bringen, ihre Tore öffnen, ihre Läden aufsperren, für ihre Kunden da sein und endlich wieder selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen.“

Alle Informationen zu den Corona-Hilfsprogrammen für die Wirtschaft, den Antragsbedingungen und den aktuellen Stand der Antragsbearbeitung sind online zu finden.