Pressemeldung vom 09.03.2022 - Miesbach

Mitfahrplattform für Azubis und Fachkräfte als Beitrag zur Verkehrswende

Car sharing , pick me up , auto drive and internet of things in smart car concept. Hand holding smart phone and application dashboard with blur car parking background.
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09.03.2022 – Wie die Bildung von Fahrgemeinschaften im digitalen Zeitalter funktionie­ren kann, welche Vorteile Mitfahr-Apps bieten und mit welchen Herausforderungen sie kämpfen, darüber haben sich die Mitglieder des IHK-Regionalausschusses Miesbach mit Vertretern der Mitfahrplattform Ridebee, einer Ausgründung der TU München, ausgetauscht. Auf ihrem virtuellen Treffen informierten Lucas Mohs und Fabian Seitz, Gründer von Ridebee, über ihre Unternehmensidee und das Geschäfts­modell. „Eine Mitfahrplattform für Azubis und Fachkräfte, die den Individualverkehr zumindest etwas entlastet, wäre für den Landkreis Miesbach ein Gewinn und ein wichtiger Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit in der Mobilität“, eröffnete Anja Frank, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses, das Treffen.

Frank: „Wollen im Landkreis frische Ideen für neue Formen der Mobilität voranbringen"

Laut Ridebee-Chef Mohs werden Trends wie E-Mobilität, Ride Hailing (das Herbei­rufen einer Mitfahrgelegenheit über eine App) sowie Car-Sharing Stauprobleme nicht lösen. Dafür sei das Verkehrsaufkommen inzwischen zu hoch. So sind allein im Landkreis Miesbach auf 1.000 Einwohner 700 Kraftfahrzeuge zugelassen. Tagtäglich pendeln tausende Arbeitnehmer in den Landkreis meist allein hinein und wieder aus ihm heraus. Durch Staus an neuralgischen Punkten werden Arbeitswege langwierig, worunter Mitarbeiterzufriedenheit und auch Standortattraktivität der Betriebe leiden. Fahrgemeinschaften zur Arbeit oder Ausbildung können hingegen einen entspannte­ren Arbeitsweg und eine produktive Nutzung der Zeit ermöglichen, während für den Fahrer die Fahrzeugkosten und für die Allgemeinheit die Emissionen sinken.

Frank ist überzeugt: „Unsere Autos brauchen mehr Auslastung, damit die Belastung unserer Straßen sinkt. Sinnvoll ist es, die tägliche Fahrt zur Arbeit ins Visier zu nehmen und hier zum Beispiel Azubis kostenlos mitzunehmen. Unternehmen und Institutionen mit ihrer hohen potenziellen Anzahl an Nutzern einer Fahrgemeinschaft sind deshalb als Unterstützer dieser Idee eine sehr wichtige Zielgruppe.“ Mitfahrplattformen bieten Unternehmen außerdem Anreize hinsichtlich Kosten­ersparnis und Nachhaltigkeit. So können sie zum Beispiel teuren Parkraum einspa­ren, aber vor allem auch ihre betriebliche CO2-Bilanz verbessern. Da nachhaltiges Handeln für Unternehmen immer wichtiger wird, ist die Art und Weise, wie Mitarbeiter mobil sind, Dienstreisen unternehmen oder den Fuhrpark der Firma nutzen, ein wichtiger Mosaikstein.

Aus Sicht des IHK-Regionalausschusses würde die Unterstützung einer Sharing-Initiative durch den Landkreis Miesbach dem Projekt sehr viel Aufwind geben. Mit dem Landkreis als Partner sei es sicher auch leichter, über Landkreisgrenzen hinweg Mitstreiter zu gewinnen, so Vorsitzende Frank. Der Regionalausschuss möchte bei so vielen Unternehmen wie möglich Interesse für solch eine Initiative wecken. „Auch die Berufsschulen sind mir als Partner wichtig“, sagt Frank. Die Azubis liegen ihr beson­ders am Herzen, da sie für ihren Weg zum Unternehmen oder in die Schule in der Regel den ÖPNV nutzen. Häufig ist der Standort eines Unterneh­mens für diese Zielgruppe jedoch auch ein Ausschlusskriterium in der Bewerbungsphase, wenn er mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur schwer oder gar nicht zu erreichen ist. Hier könnte vorab über eine Sharing-Plattform geprüft werden, welche Mitfahroptionen aus dem Unternehmen heraus angeboten werden können.