Pressemeldung vom 29.05.2018 - Miesbach
Unternehmensgründungen im Landkreis weiter auf Talfahrt
Immer weniger Menschen im Landkreis wollen ihr eigener Chef werden. Auch 2017 sind die Existenzgründerzahlen im Landkreis Miesbach weiter gesunken, teilt die IHK für München und Oberbayern mit. Insgesamt meldeten 962 Personen ein Gewerbe an. Das ist ein Minus von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. In 849 Fällen handelte es sich dabei um Firmenneugründungen, ein Rückgang um 9,4 Prozent. Die Betriebsübergaben an einen Nachfolger nahmen hingegen um 3,7 Prozent auf 113 Fälle zu.
Gewerbeanmeldungen mit dickem Minus / Interesse an Übernahmen gestiegen
Die IHK führt das Gründungstief in erster Linie auf die anhaltend gute Konjunktur zurück: „Der Arbeitsmarkt in der Region bietet nahezu Vollbeschäftigung“, sagt Petra Reindl, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Miesbach. Damit sinke das Interesse an einer unternehmerischen Selbstständigkeit, die auch mit Risiken verbunden sei. Gleichzeitig beobachtet die IHK aber einen Trend zur besseren Vorbereitung einer Gründung, indem Gründungsinteressierte verstärkt Angebote wie die Beratungen der Kammer nutzen. „Gut vorbereitet steigern die Existenzgründer ihre Erfolgsaussichten. Dank der wirtschaftlichen Rahmendaten sind diese ohnehin so gut wie selten zuvor“, erläutert Reindl.
Am beliebtesten sind im Landkreis Gründungen bei den Dienstleistungen (216 Neugründungen), im Handel (163) und im Baugewerbe (82). Das Gastgewerbe konnte 66 Neugründungen verzeichnen. Mit 33 Übernahmen kam deutlich über ein Drittel der Übernahmen im Gastgewerbe zustande (37 Prozent). Beliebt waren auch Übernahmen im Handel (21).
Reindl unterstreicht die Rolle der Existenzgründer für die Wirtschaft: „Neue Unternehmen und Start-ups sorgen für Innovation und Dynamik. Sie sind damit das Fundament für zukünftige wirtschaftliche Erfolge. Auch alteingesessene Betriebe sind bedroht, wenn sich keine Nachfolger finden, die das unternehmerische Risiko von der vorhergehenden Generation übernehmen wollen.“
Die IHK-Gründerbilanz beruht auf Daten des Bayerischen Landesamts für Statistik.