Pressemeldung vom 05.05.2023 - Eichstätt

Wettbewerb um Arbeitskräfte – ein Puzzlespiel mit vielen Teilen

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© IHK

Trotz anhaltender Energiekrise, Inflation und Herausforderungen in vielen Bereichen suchen zahlreiche Betriebe im Landkreis Eichstätt – quer durch alle Branchen und über alle Qualifizierungsstufen hinweg – händeringend nach Arbeits- und Fachkräften. Wie sie neue Mitarbeiter gewinnen und bestehende besser binden können, darüber haben sich die Mitglieder des IHK-Regional­ausschusses Eichstätt auf ihrer Sitzung bei der Kessel AG ausgetauscht.

Kessel: „Betriebe müssen offensiv zeigen, warum es lohnt, bei ihnen zu arbeiten“

Wie ein Unternehmen in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird und wie es sich als Arbeitgeber vermarktet, ist für die erfolgreiche Suche nach Mitarbeitern entscheidend“, mit diesen Worten eröffnete Alexander Kessel, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Eichstätt, das Treffen. Elfie Kerschl zufolge, Fachkräfte-Expertin der IHK für München und Oberbayern, spiele die Attraktivität des poten­ziellen Arbeitgebers – die Strahlkraft seiner Arbeitgebermarke, die sich aus vielen Puzzleteilen zusammensetzt, – eine nicht hoch genug einzuschätzende Rolle. Das gelte gleichermaßen auch für die bestehende Belegschaft, die laut Kerschl das höchste Gut eines Unternehmens sei. Betriebe sollten sich daher gezielt damit beschäftigen, was das Arbeiten bei ihnen ausmacht, was sie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bieten können, und immer wieder darauf innerhalb und außerhalb des Unternehmens aufmerksam machen.

„Am Anfang steht die Analyse – im Idealfall zusammen mit den Mitarbeitern – über welche Stärken und Pluspunkte ein Unternehmen verfügt, was es als Arbeitgeber attraktiv macht. Im Wettbewerb um die richtigen Köpfe rücken vor allem die jüngeren Generationen immer mehr in den Fokus“, erläuterte Kerschl. Bei der Ansprache von jungen Zielgruppen müsse man sich deshalb bei Stellenausschreibungen auch stärker auf die sozialen Medien fokussieren. Ein wichtiger Pluspunkt könne zudem das Angebot von flexiblen Arbeitszeiten und Home Office sein, wenn möglich. Wertschätzung gegenüber dem Arbeitnehmer äußere sich auch darin, dass Weiterbildungen unterstützt und somit das lebenslange Lernen gefördert werde. Durch gute Angebote bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie könnten auch mehr in Teilzeit arbeitende Frauen gewonnen werden, ihre Wochenstunden aufzustocken. „Und wir brauchen definitiv mehr Fachkräfte aus dem Ausland. Hierfür braucht es ein zeitgemäßes Fachkräfte­einwanderungsgesetz und vor allem den Abbau der darin nach wie vor enthaltenen bürokratischen Hürden“, sagte Kerschl.

Impulse für die anschließende Diskussion erhielten die Anwesenden auch vom stellvertretenden Landrat Bernhard Sammiller (CSU), der mit den Unternehmern unter anderem diskutierte, ob Englisch als zweite Amtssprache die Zuwanderung von Arbeitskräften aus dem Ausland erleichtern könnte.

Kerschl verwies abschließend auf den IHK-Ratgeber zum Recruiting unter www.ihk-muenchen.de/fachkraefte, wo Unternehmen viele Tipps für ihre Suche nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erhalten.