Pressemeldung vom 09.05.2022 - Neuburg-Schrobenhausen

Fitnessprogramm für den öffentlichen Nahverkehr in der Region

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© IHK

Wie die Unternehmen im Landkreis die Umsetzung des ÖPNV-Modellprojekts VGI newMIND gezielt unterstützen können, stand im Fokus der jüngsten Arbeitssitzung des IHK-Regionalausschusses Neuburg-Schrobenhausen im Wittelsbacher Golfclub in Rohrenfeld. „Ein attraktiver öffentlicher Nahverkehr wird für unsere Betriebe zunehmend zum Standortfaktor. Ob Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz über den ÖPNV gut erreichen können beziehungsweise ihn dafür nutzen, spielt nicht nur in ihren Nachhaltigkeitsbilanzen eine Rolle, sondern wird auch im Wettbewerb um Fachkräfte mehr und mehr zum Thema“, eröffnete Christian Krömer, Vorsitzender des Regionalausschusses, das Treffen der regionalen Wirtschaftsvertreter.

Krömer: „Von einem attraktiveren ÖPNV profitiert nicht zuletzt die Wirtschaft“

Diese verfolgten mit großem Interesse die Erläuterungen von Robert Frank, Geschäftsführer des Zweckverbands Verkehrsverbund Großraum Ingolstadt (VGI). Unter Franks Federführung läuft die Umsetzung des Modellprojekts VGI newMIND, das der Bund bis Ende 2024 mit knapp 28 Millionen Euro unterstützen wird. Nachholbedarf gebe es vor allem bei der Digitalisierung, Technik und Infrastruktur des öffentlichen Nahverkehrs, so Frank. Viele Fördermillionen aus dem Projekt fließen daher in die Ausweitung der digitalen Fahrgastinformationssysteme, der stationären Automaten und Vorverkaufsgeräte. Aber auch die Taktverdichtung und Liniennetzerweiterung sowie der Ausbau des Rufbusangebots sind wichtige Teilmaßnahmen. Insgesamt hat sich der VGI zum Ziel gesetzt, über das Projekt den Marktanteil des ÖPNV am Gesamtverkehr in der Autoregion Ingolstadt bis zum Jahr 2026, bezogen auf 2016, zu verdoppeln und damit die CO2-Emissionen im Verkehrssektor erheblich zu senken.

Als zentralen Baustein bei der Weiterentwicklung des Nahverkehrs benannte Frank auch eine das gesamte VGI-Gebiet umfassende Datenbank, das sogenannte Wohnortcluster. Aktuell enthält diese Datenbank 43.000 anonymisierte Datensätze zu den Verkehrsströmen zwischen Wohn- und Arbeitsorten in Verbindung mit Arbeitszeiten. Um bestehende Verkehrsströme im Individualverkehr aber noch besser nachvollziehen zu können, müsse das Cluster noch mehr mit Daten angefüttert werden. Krömer appellierte daher an die anwesenden Unternehmer, sich mit Datensätzen aus ihren Unternehmen an der Datenbank zu beteiligen. Mit diesen Daten habe der VGI die Chance, seine Angebote im öffentlichen Nahverkehr bedarfsgerecht und zukunftstauglich weiterzuentwickeln, so der Vorsitzende. „Wenn wir besser verstehen, welche Arbeitswege die Menschen zu welcher Zeit zurücklegen, können die Träger des öffentlichen Nahverkehrs in der künftigen Linienführung oder Haltestellenplanung optimal reagieren“, lautete Krömers Fazit.

Gast des Arbeitstreffens war auch Landrat Peter von der Grün (FW). Von der Grün informierte die Wirtschaftsvertreter zu den aktuellen Herausforderungen im Landkreis aufgrund der Corona-Pandemie, der Bewältigung der durch den Ukraine-Krieg verursachten Flüchtlingskrise und gab einen Kurzüberblick zu den Ergebnissen der regionalen Wirtschaftsstrukturanalyse.