Pressemeldung vom 05.03.2018 - Neuburg-Schrobenhausen
Beutler: „Wirtschaft im Landkreis geht sorgsam und effizient mit Flächen um“
Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ist von einem grünen Landschaftsbild geprägt: Zu diesem Ergebnis kommt die IHK für München und Oberbayern nach Auswertung der Zahlen des Bayerischen Landesamtes für Statistik. Wie Hartmut Beutler, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Neuburg-Schrobenhausen erklärt, waren Ende 2016 über 88 Prozent der Fläche Natur oder in landwirtschaftlicher Nutzung. Lediglich 1,1 Prozent der Flächen haben Gewerbe, Industrie, Handel oder Dienstleistungen beansprucht. „Die Wirtschaft geht sorgsam und effizient mit der ihr anvertrauten Ressource Boden um“, stellt Beutler fest.
IHK gegen Flächen-Obergrenze / 1,1 Prozent des Landkreises werden wirtschaftlich genutzt
Eine Obergrenze für Kommunen in der Flächenausweisung lehnt die IHK ab. „Mit einer künstlichen Verknappung der Flächen wird dringend benötigter Wohnraum noch teurer. Die Einschränkung der kommunalen Planungshoheit setzt zudem die unterschiedlichen Nutzungsarten wie Wohnen, Freizeit und Gewerbe unnötig in Konkurrenz zueinander. Wichtige Projekte bleiben dann zu Lasten der Bürger auf der Strecke“, befürchtet der Schrobenhausener Unternehmer. Stattdessen plädiert die Wirtschaft für mehr Effizienz bei der Flächennutzung beispielsweise durch Verdichtung und Revitalisierung von Brachflächen. Die Erschließung neuer Flächen müsse dabei stets gründlich und unter Berücksichtigung aller Alternativen geprüft werden, so der Vorsitzende. „Wichtig sei den Unternehmen, dass die Interessen aller Interessensgruppen sorgfältig gegeneinander abgewogen werden. Ziel muss immer ein Konsens sein, der zu einer gemeinschaftlich akzeptierten Lösung führt“, betont der Vorsitzende.
Die Kommunen fordert Beutler zu einer besseren Zusammenarbeit auf. „Kirchturmpolitik bringt uns nicht weiter – ein gemeindeübergreifendes Flächenmanagement hingegen schon“, so der Vorsitzende. In der gewerblichen Nutzung sollten unter anderem auch interkommunale Gewerbegebiete mehr in Betracht gezogen werden. „Wenn der Bedarf da ist und die Bedingungen stimmen, müssen unsere 18 Städte und Gemeinden im Landkreis auch in Zukunft flexibel auf die Wünsche und Anforderungen der lokalen Unternehmen eingehen können“, fordert Beutler.
Eine wichtige Botschaft hat Beutler auch für die Landespolitik: „Wir verlangen von allen politischen Akteuren und Parteien eine ehrliche Diskussion. Wer nur die vermeintlich flächenverschwenderische Wirtschaft an den Pranger stellt und jegliche Entwicklung mit Versiegelung und Betonflut gleichsetzt, führt die Bürger bewusst in die Irre.“ Wie aus den Zahlen des statistischen Landesamtes hervorgeht, hat die Flächennutzung durch Gewerbe und Industrie im Landkreis zwischen 2011 und 2015 nur leicht von 0,9 auf 1 Prozent zugenommen.
Flächennutzung im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen zum 31. Dezember 2016
Nutzungsart | Anteil an der Gebietsfläche des Landkreises |
---|---|
Wald, Wiesen, Felder, Landwirtschaft, Gebirge und Gewässer | 88,2 Prozent |
Siedlungs- und Verkehrsflächen | 11,8 Prozent |
Die Siedlungs- und Verkehrsflächen teilen sich wie folgt auf: | |
Verkehrsflächen | 4,6 Prozent |
Wohnen | 2,7 Prozent |
Gemischte Nutzung | 2,2 Prozent |
Industrie und Gewerbe | 1,0 Prozent |
Besondere funktionale Prägung | 0,6 Prozent |
Sport, Freizeit und Erholung | 0,3 Prozent |
Ver- und Entsorgung, Halde | 0,2 Prozent |
Handel und Dienstleistungen | 0,1 Prozent |
Friedhöfe | 0,1 Prozent |