Pressemeldung vom 10.11.2025

Note 2,3 für den Landkreis Garmisch-Partenkirchen in IHK-Umfrage zum Wirtschaftsstandort

Laut der aktuellen Standortumfrage der IHK für München und Oberbayern sind die Betriebe im Landkreis Garmisch-Partenkirchen unterm Strich mit ihrem Standort zufrieden. Sie bewerten den Landkreis mit der Gesamtnote 2,3. Der Landkreis verschlechtert sich damit jedoch um 0,2 Prozentpunkte gegenüber der letzten Umfrage vor zwei Jahren. Der Standort Oberbayern erhielt in der Umfrage die Gesamtnote von 2,0.

Eissler: „Handlungsbedarf bei Wohnraumangebot, Bürokratie und Gewerbeflächen“

katrin_eissler

Renate Waßmer, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Bad Tölz-Wolfratshausen und Vizepräsidentin der IHK

Zwei von drei Unternehmen bewerten den Wirtschaftsstandort in der Umfrage mit „sehr gut“ oder „gut“. Rund 80 Prozent der Unternehmen würden den Landkreis als Standort wiederwählen. Allerdings gab jedes dritte Unternehmen an, dass Belastungen wie beispielsweise langwierige Genehmigungsverfahren, fehlende Gewerbeflächen und hohe Standortkosten sein Wachstum verzögert haben. Das ist einer der höchsten Werte in Oberbayern.

„Die Unternehmen melden den größten Handlungsbedarf beim Angebot von Wohnraum, bei Bürokratieabbau und unternehmensfreundlicheren Verwaltungen, sowie bei den Gewerbe- und Grundsteuern“, sagt Katrin Eissler, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Garmisch-Partenkirchen. „Insbesondere der fehlende Wohnraum brennt den Betrieben weiter unter den Nägeln. Die Unzufriedenheit darüber ist im Vergleich aller bewerteten Standortfaktoren besonders groß. Ohne Wohnraum tun wir uns schwer, Arbeits- und Fachkräfte zu gewinnen. Es ist ein Teufelskreis, denn auch diese fehlen in vielen Bereichen“, so Eissler weiter. Als Stärken des Landkreises benennt die Umfrage hingegen das Image des Landkreises, die gute Anbindung ans regionale Straßennetz und die medizinische Versorgung.

„Der Landkreis bietet in Summe der Wirtschaft gute Bedingungen“, erklärt Eissler. „Aber wir dürfen uns vor bestehenden Problemen und Herausforderungen nicht wegducken und müssen gemeinsam an der Verbesserung der Standortbedingungen arbeiten.“ Den Ergebnissen der Umfrage zufolge hat die Erweiterungs- und Investitionsbereitschaft in den vergangenen drei Jahren von 18,6 Prozent (2023) auf 13,4 Prozent der Unternehmen abgenommen. Die Ergebnisse der Umfrage unterstreichen laut Eissler, wie herausfordernd es sei, allen heimischen Unternehmen – vom Solo-Selbstständigen über den Familienbetrieb bis hin zum großen Mittelständler – optimale Bedingungen zu bieten. „Wir alle müssen unsere Hausaufgaben machen, wenn wir den aufgezeigten Schwachstellen erfolgreich zu Leibe rücken wollen. Es muss unser gemeinsames Ziel sein, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, auf die wir vor Ort Einfluss nehmen können, trotz des aktuellen Gegenwinds verbessern. Die konjunkturelle Lage bleibt angespannt und alle Standorte stehen in einem harten Wettbewerb“, fasst die Vorsitzende zusammen.

An der IHK-Standortumfrage zu insgesamt 49 Standortfaktoren von Straßeninfrastruktur bis Freizeitangebot nahmen aus dem Landkreis 144 Unternehmen, aus ganz Oberbayern 3.668 Betriebe teil.

Ansprechpartnerin Pressestelle