Pressemeldung vom 28.10.2025

Wirtschaft in der Region München hofft auf bessere Geschäfte

Die Stimmung der Wirtschaft in der Region München verbessert sich im Herbst leicht, eine spürbare Trendwende bleibt aber weiterhin aus. Der regionale IHK-Konjunkturindex steigt zwar im Vergleich zum Frühjahr um vier Zähler auf 110 Punkte, bleibt aber unter dem langjährigen Durchschnitt von 118 Punkten. Die Aufwärtsbewegung ist laut IHK für München und Oberbayern vor allem darauf zurückzuführen, dass die Unternehmen für die kommenden Monate bessere Geschäfte erwarten.

Trotz besserer Aussichten plant jedes fünfte Unternehmen, Stellen abzubauen

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IHK-Vizepräsident Otto Heinz

Ihre aktuellen Geschäfte bewerten die Betriebe dagegen ähnlich wie noch im Frühjahr – eine spürbare Verbesserung ist also nicht messbar. So bezeichnen 26 Prozent der Betriebe in der Region München ihre Lage als gut, 18 Prozent als schlecht. Der Seitwärtsgang der Wirtschaft setzt sich damit fort. Hauptursache dafür ist die fehlende Nachfrage, von der 70 Prozent der Betriebe berichten und damit mehr als im Frühjahr (66 Prozent). Der Personalmangel wird hingegen mit 45 Prozent deutlich weniger als Belastung wahrgenommen als noch im Frühjahr (55 Prozent).

In den kommenden Monaten erwarten die Unternehmen bessere Geschäfte. 24 Prozent der Betriebe rechnen mit einer Belebung ihres Geschäfts, 13 Prozent mit einer Verschlechterung. Auch die Risiken nehmen etwas ab, wenngleich die konjunkturellen und strukturellen Probleme die Wirtschaft weiterhin ausbremsen werden. So sehen 62 Prozent der Unternehmen in der Region München in der fehlenden Inlandsnachfrage ein Geschäftsrisiko. 59 Prozent klagen zudem über die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen.

Die Investitionsbereitschaft der Firmen nimmt im Herbst wieder an Fahrt auf: 27 Prozent wollen mehr investieren, 19 Prozent wollen Investitionen zurückschrauben. Mit den Investitionen wollen die Unternehmen aber vielmehr ihre Effizienz steigern und weniger die Kapazitäten erweitern. Entsprechend verschärft sich der Stellenabbau. Nur 12 Prozent rechnen mit einer steigenden Zahl an Beschäftigten, 20 Prozent gehen davon aus, dass Stellen gestrichen werden. Die Arbeitslosigkeit in der Region wird damit weiter zunehmen.

Heinz: Drohen, weiter an Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren

„Die gute Nachricht ist: Die Wirtschaft in der Region München setzt darauf, dass sich die Geschäfte in den kommenden Monaten – wenn auch nur leicht – verbessern werden. Die ernüchternde Nachricht ist: Die Unternehmen werden weiter durch viele Herausforderungen auf einmal ausgebremst“, erklärt IHK-Vizepräsident Otto Heinz. „Ob sich die Stimmung in der kommenden Zeit wirklich verbessert, wird sich erst bei den laufenden Geschäften zeigen müssen.“

Der IHK-Vizepräsident sieht die Bundesregierung in der Verantwortung, die selbst gesteckten Ziele zur Stärkung der Wirtschaft entschlossen und im Sinne struktureller Reformen zu verfolgen. „Dazu gehört, die massive Neuverschuldung gezielt in zusätzliche Investitionen zu stecken und nicht zum Stopfen von Haushaltslöchern zu verwenden. Ebenso müssen Reformen des Steuer- und Sozialsystems folgen, um die Arbeitskosten zu senken, Anreize für Mehrarbeit zu setzen und die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Außerdem braucht es deutlich mehr Anstrengungen bei der Entbürokratisierung, bei den Energiepreisen und bei der Vollendung des EU-Binnenmarkts. Ansonsten verliert unser Wirtschaftsstandort im internationalen Vergleich weiter an Wettbewerbsfähigkeit“, so Heinz.

Zugleich macht der IHK-Vizepräsident deutlich: „Die Region München hat ein riesengroßes Zukunftspotenzial! Die Landeshauptstadt ist schon heute bei Gründungen und Entwicklungen im Tech- und Defence-Bereich in Europa ganz vorne dabei. Davon profitiert auch das Umland. Diese Spitzenposition gilt es zu halten und weiter auszubauen. Dass wir bei den Zukunftstechnologien ein Top-Standort sind, stimmt mich optimistisch – wenn wir unsere Hausaufgaben machen!“

Die IHK hatte für ihren Konjunkturbericht Mitte bis Ende September zahlreiche Unternehmen in den Landkreisen Dachau, Ebersberg, Erding, Freising, Fürstenfeldbruck, Landsberg am Lech, München und Starnberg sowie in der Landeshauptstadt befragt. Dreimal im Jahr wird der IHK-Konjunkturbericht veröffentlicht.

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