Landrat Andreas Danzer und IHK-Chef Manfred Gößl zu Gast beim IHK-Regionalausschuss Traunstein
Nach seinen ersten 100 Tagen im Amt betonte Traunsteins neuer Landrat: „Der Landkreis steht wirtschaftlich gut da.“ Darauf könne man stolz sein und diese Entwicklung sei auch ein starkes Fundament für die Zukunft. Danzer berichtete dem IHK-Regionalausschuss von den geplanten Investitionen in die Bildung, wie dem Bau der Berufsschule und des Campus Chiemgau. Der Landrat bekräftigte sein Ziel, das Landratsamt von einer Behörde zu einem Dienstleister zu machen. Ein Beispiel sei der digitale Bauantrag mit einer Bearbeitungsdauer von durchschnittlich 17 Tagen. „Wir brauchen Pragmatismus“, so sein Motto.
„Der digitale Bauantrag ist ein erster richtiger Schritt in Richtung einer digitalisierten und effizienteren Kommunalverwaltung“, kommentierte Nikolaus Binder, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Traunstein. „Wir brauchen weniger Bürokratie und schnellere Verfahren!“ Das steht auch in einem Positionspapier der Regionalausschussmitglieder zur anstehenden Kommunalwahl, das Binder in der Sitzung an Landrat Danzer übergab. Darin fordern die Unternehmerinnen und Unternehmer unter anderem, die Wirtschaftsfreundlichkeit und Serviceorientierung der Verwaltung weiter auszubauen, Entwicklungsvorhaben der Unternehmen positiv zu begleiten sowie das Wohnen und Arbeiten für Fachkräfte attraktiv zu gestalten.
IHK-Chef Gößl ging in seinem Vortrag unter dem Motto „Wirtschaft im Umbruch“ nicht nur auf die Entwicklung der deutschen Wirtschaft an sich und die Herausforderungen für Unternehmen ein, sondern sprach auch über die Stärken des Landkreises Traunstein. Mit Verweis auf den Zukunftsatlas 2025 von Prognos, bei dem der Landkreis auf Platz 84 von 400 kreisfreien Städten und Landkreisen liegt, sagte er: „Der Landkreis hat gute Voraussetzungen für die Zukunft: Der Branchenmix ist ausgewogen, die regionale Verwurzelung der Wirtschaft und der Zusammenhalt sind ausgeprägt. Es gibt ein Riesenpotenzial, noch besser zu werden.“ Mit Blick auf den bundesweiten Stau an Reformen und Investitionen machte Gößl deutlich: „Erfolg misst sich nicht daran, was die bessere Ideologie ist, sondern was bessere Ergebnisse liefert. Es geht wie im Leistungssport darum, von den Besten zu lernen. Wenn es um die Wettbewerbsfähigkeit von Standorten in Europa geht, führen die Schweiz, Schweden oder Dänemark. Diese Länder setzen nicht auf mehr Staat, sondern auf mehr Eigenverantwortung. Das muss auch wieder das Leitmotiv in Deutschland werden, um nach vorne zu kommen.“
Bildunterschrift: Nikolaus Binder, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses, übergibt Landrat Andreas Danzer das IHK-Positionspapier zu den Kommunalwahlen 2026