Als Diskussionsgrundlage nutzen die Unternehmerinnen und Unternehmer die jüngst veröffentlichten
Ergebnisse der IHK-Standortumfrage
, bei der die Betriebe den Landkreis Fürstenfeldbruck als Wirtschaftsstandort mit der Gesamtnote 2,0 bewertet hatten. Dass die Unternehmen im Landkreis vor allem bei Wohnraum, Personalkosten und Bürokratie den größten Handlungsbedarf sehen, sei ihm bewusst, sagte Oberbürgermeister Götz. Der Rathauschef bekräftigte, dass die Stadtverwaltung versuche, über Digitalisierung die Bürokratie abzubauen und Prozesse zu vereinfachen sowie zu beschleunigen. Bei neuen Gewerbeflächen stoße die Kommune aber an ihre Grenzen, weil es schlicht an geeigneten und verfügbaren Flächen fehle, so Götz. Der Zweckverband mit der Gemeinde Maisach sei deswegen ein guter Anfang für die interkommunale Zusammenarbeit, wenn es um Flächen für Unternehmen geht. Auch wenn die Bundeswehr das Gelände des Fliegerhorsts behalte und die Planungen für eine zivile Nutzung gestoppt seien, behalte der Zweckverband sein Ziel im Blick, versicherte Götz: „Wir wollen auf Firmensuche gehen und gezielt Projektentwickler ansprechen.“
Die Mitglieder des IHK-Regionalausschusses unterstützen dieses Ziel. „Für die Wirtschaft in der ganzen Region wäre die Konversion des Fliegerhorsts eine Riesenchance gewesen. Aber jetzt geht es darum, nicht zu resignieren und im Status quo zu verfallen, sondern das Bestmögliche aus der neuen Situation zu machen“, erklärt Michael Steinbauer, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Fürstenfeldbruck. „Dass die Bundeswehr weiterhin in Fürstenfeldbruck bleiben wird, ist auch eine Chance für die bestehenden Unternehmen vor Ort – ebenso für Neuansiedlungen. Die Firmen können mit ihren Produkten, dem Knowhow und ihren Innovationen die Bundeswehr unterstützen beziehungsweise beliefern.“
Für den Landkreis gehe es jetzt darum, sich fit für die Zukunft zu machen, so Steinbauer. Dazu gehöre, alles Chancen und Potentiale vor Ort zu nutzen sowie zu stärken. „Parallel sind aber auch Hausaufgaben zu machen, die wir gemeinsam - Wirtschaft und Politik - angehen sollten.“ Ein Paradebeispiel für die Innovationskraft im Landkreis besuchte der IHK-Regionalausschuss vor Beginn seiner Sitzung: Das Gründerzentrum Ampersite im ehemaligen Geschäftsführerhaus der Stadtwerke Fürstenfeldbruck. „Hier haben Gründerinnen und Gründer den Ort, kreativ zu sein, ihre Geschäftsmodelle auszufeilen und erste Schritte zu gehen. Genau diesen Spirit müssen wir weiter fördern und Unternehmertum den nötigen Freiraum geben“, so Steinbauer.