Pressemeldung vom 10.11.2025

Note 2,0 für den Landkreis Pfaffenhofen in IHK-Standortumfrage

Die Betriebe im Landkreis Pfaffenhofen sind unterm Strich mit ihrem Standort zufrieden. In der aktuellen Standortumfrage der IHK für München und Oberbayern erhält der Landkreis die Gesamtnote 2,0. Er verschlechtert sich damit leicht um 0,1 Prozentpunkte gegenüber der letzten Umfrage von vor zwei Jahren. Der Standort Oberbayern erhielt in der aktuellen Umfrage ebenfalls die Note 2,0.

Kastner: „Vor allem der Bürokratie müssen wir zu Leibe rücken“

Eduard Kastner

Alexander Schmid, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Miesbach

Vier von fünf Unternehmen (81,6 Prozent) bewerten ihren Wirtschaftsstandort in der Umfrage mit „sehr gut“ oder „gut“. Nur 4,0 Prozent geben ihm eine „schlechte“ Note, kein Unternehmen bewertet ihn mit „sehr schlecht“. Rund 89 Prozent der Unternehmen würden aktuell den Landkreis als Standort wiederwählen. Das ist im oberbayerischen Vergleich einer der höchsten Werte. 28,1 Prozent der Unternehmen gaben allerdings an, dass langwierige Genehmigungsverfahren, Personalmangel und hohe Bürokratie ihr Wachstum bereits verzögert haben.

„Die Unternehmen melden den größten Handlungsbedarf beim Bürokratieabbau und unternehmensfreundlicheren Verwaltungen, bei der Dauer der Genehmigungsverfahren und bei den Personalkosten“, sagt Eduard Kastner, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Pfaffenhofen. „Schaut man auf die Noten, sind beispielsweise auch das Angebot an Wohnraum und die Digitalisierung der Verwaltung verbesserungswürdig. Letzteres ist ein entscheidender Punkt, wenn wir mehr Service-Orientiertheit und Tempo sowie schlankere Verwaltungsprozesse erreichen wollen. Ebenfalls wichtig ist, dass starke Wirtschaftsförderungen in diesen schwierigen Zeiten unsere Unternehmen mit passenden Angeboten optimal unterstützen“, so Kastner weiter.

Als Stärken des Landkreises benennt die Umfrage die stabile Energieversorgung, die gute Anbindung an das regionale und an das Fernstraßennetz. „Der Landkreis bleibt bei Betrachtung aller Faktoren ein attraktiver Standort für die Wirtschaft mit insgesamt guten Bedingungen“, erklärt Kastner. „Deshalb dürfen wir aber vor bestehenden Problemen und Herausforderungen nicht die Augen verschließen.“ Den Ergebnissen der Umfrage zufolge ist beispielsweise die Erweiterungs- und Investitionsbereitschaft der Betriebe in den zurückliegenden drei Jahren von 25,7 Prozent (2023) auf 18,2 Prozent zurückgegangen. Zudem stieg die Anzahl an Standortverkleinerungen von 5,8 Prozent (2023) auf 11,6 Prozent. Auch die Pläne für die nächsten drei Jahre sind zurückhaltend. Die Erweiterungs- oder Investitionsbereitschaft sinkt von 18,8 Prozent (2023) auf 14,3 Prozent. Die Anzahl der geplanten Verkleinerungen in den nächsten drei Jahren verdreifacht sich nahezu von 2,4 Prozent (2023) auf 6,7 Prozent.

Diese Entwicklungen zeigen laut Kastner wie herausfordernd es ist, allen heimischen Unternehmen – vom Solo-Selbstständigen über den Familienbetrieb bis hin zum großen Mittelständler – optimale Bedingungen zu bieten. „Wir müssen alle unsere Hausaufgaben machen, wenn es um den Abbau der aufgezeigten Schwachstellen geht. Es muss unser Ziel sein, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, auf die wir vor Ort Einfluss nehmen können, angesichts des aktuellen Gegenwinds verbessern. Die konjunkturelle Lage bleibt angespannt und alle Standorte stehen in einem straffen Wettbewerb“, fasst Kastner zusammen.

An der IHK-Standortumfrage zu insgesamt 49 Standortfaktoren von Straßeninfrastruktur bis Freizeitangebot nahmen aus dem Landkreis 125 Unternehmen, aus ganz Oberbayern 3.668 Betriebe teil.

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