„Die oberbayerischen Unternehmen melden den größten Handlungsbedarf beim Bürokratieabbau und unternehmensfreundlicheren Verwaltungen, beim Wohnraumangebot und bei den Gewerbe- und Grundsteuern“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl. Als Stärken Oberbayerns werden die stabile Energieversorgung, eine gute Anbindung ans regionale Straßennetz und die medizinische Versorgung genannt. Bei der Mobilfunkabdeckung sehen die Unternehmen noch großen Verbesserungsbedarf – sie wird mit der Note 2,7 sogar etwas schlechter als die Breitbandversorgung (2,6) beurteilt.
„Oberbayern ist bei Betrachtung aller Faktoren ein Top-Standort, der Unternehmen auch im internationalen Vergleich grundsätzlich gute Bedingungen bietet“, kommentiert Gößl. Gleichzeitig seien ernsthafte Probleme nicht zu verkennen. „Aktuell planen nur 15 Prozent der Unternehmen Erweiterungen oder umfangreiche Investitionen – das ist der geringste Wert, seitdem wir diese Frage im Jahr 2017 zum ersten Mal gestellt haben“, so Gößl. „Der Standortwettbewerb wird international immer intensiver, gerade auch bei Themen wie Energiekosten, Gewerbesteuern und digitaler Verwaltung. Insofern müssen wir unsere Hausaufgaben machen und dranbleiben“, so der IHK-Chef.
Dass Landratsämter und Rathäuser wirtschaftsfreundlicher und bürokratieärmer werden sollen, findet sich in 21 Einzelauswertungen aller 23 kreisfreien Städte und Landkreise Oberbayerns an erster Stelle und überall unter den Top-3-Prioritäten. In zehn Gebiets-einheiten zählen die Unternehmen das Wohnraumangebot zu den wichtigsten drei Themen, darauf folgen zu hohe Gewerbe- und Grundsteuern, zu hohe Personalkosten sowie fehlende Digitalisierung der Verwaltung.
An der IHK-Standortumfrage zu insgesamt 49 Standortfaktoren von Straßeninfrastruktur bis Freizeitangebot nahmen 3.668 oberbayerische Unternehmen teil.
Hinweis an die Redaktionen: Die Ergebnisse der Umfrage für die oberbayerischen Landkreise bzw. kreisfreien Städte veröffentlicht die IHK in separaten Pressemitteilungen.