Modell der sozialen Zeitarbeit ausgebaut
Bruhn wollte das ändern. Ihr Credo: „Jeder soll es in Deutschland schaffen können.“ Sie gab ihr Berufsziel auf, Investmentbankerin zu werden, lieh sich Geld von ihren Eltern und gründete mit Maximilian Felsner die socialbee gGmbH, Deutschlands erste soziale Zeitarbeitsagentur für Geflüchtete. Sie will erreichen, was die Politik nur ansatzweise schafft: Geflüchtete und Unternehmen zusammenzubringen.
Bruhn sagt heute, sie habe mit socialbee einen „Kontrapunkt“ setzen wollen – gegen Ökonomen, die vorrechneten, die Abschottung käme Deutschland billiger. Stattdessen hat sie das Modell der sozialen Zeitarbeit über sechs Jahre ausgebaut und bietet heute neben der direkten Stellenbesetzung über eine anfängliche Arbeitnehmerüberlassung auch eigene Weiterbildungsprojekte und Coachings für Geflüchtete, aber auch für Unternehmen an.
Bruhn will zeigen, dass es anders und besser geht. Um Hürden auf Unternehmensseite abzubauen und Motivation zu mehr Vielfalt aufzubauen, bietet sie Firmen eine Diversitäts-Expertise, die an ein „Rundum-sorglos-Paket“ erinnert.
Der Bürokratie-Irrsinn, der Behörden-Wirrwarr – socialbee kümmert sich darum. Fehlende Zeugnisse und berufliche Qualifikationen werden von Firmen häufig als eine vermeintlich große Hürde wahrgenommen, die aber leicht abgebaut und durch eigene Zertifizierungsverfahren effektiv gelöst werden könne, berichtet socialbee-Sprecherin Laura Zwerger.