Detaillierter Einblick verbessert Prognose
Mit solchen Szenarien beschäftigt sich die Pharmabranche seit Jahren. „Mal zerlegt ein Tornado ein Werk, mal ein Erdbeben oder eine Explosion“, sagt Felgenhauer. Es gibt Unfälle und andere Zwischenfälle, Verunreinigungen, Sanktionen. Hinzu kommen geopolitische Risiken wie der Krieg in der Ukraine oder der Gaza-Konflikt. Auch behördliche Kontrolleure können ein Werk lahmlegen, etwa wenn es Hygienevorgaben oder andere Standards nicht erfüllt. Jede Erschütterung kann zu massiven Lieferengpässen und damit zu Produktionsausfällen führen.
QYOBO prognostiziert solche Unterbrechungen mit sehr hoher Genauigkeit. „Sofern wir die Lieferkette kennen, sind unsere Prognosen extrem sicher“, verspricht Felgenhauer. Dass es den Experten in seltenen Fällen nicht gelingt, die künftige Entwicklung vorherzusagen, liegt unter anderem an diffusen Deklarationen in den Beipackzetteln. Dort werden zum Beispiel Firmen als finale Hersteller einer Arznei genannt, die nur die Charge freigeben oder die rechtliche Verantwortung tragen, nicht aber das Medikament produzieren. Das ist erlaubt, erschwert die Arbeit der Münchner jedoch. Eine weitere Herausforderung ist, dass Substanzen in verschiedenen Sprachen unterschiedliche Namen haben. Auch Firmennamen variieren von Land zu Land.