Zukunftsträchtiges Konzept: „Bleisure“
Umfragen geben Schulze-Clewing Recht. Laut dem „Hilton 2024 Trends Report“ plant über die Hälfte der Geschäftsreisenden, ihren Business-Trip mit Freizeit zu ergänzen. 46 Prozent der Befragten überlegten sogar, eine Begleitung mitzunehmen. Stefan Wild, Mitglied des DEHOGA-Bayern-Präsidiums und Vorsitzender des Fachbereichs Hotellerie, beobachtet diese Entwicklung sehr genau. „Mit ›Bleisure‹ haben wir eine Headline, die man marketingtechnisch gut bespielen kann“, sagt er. Deshalb stehe das Thema auf der Agenda der nächsten Fachbereichstagung für bayerische Hoteliers.
Seit der Coronapandemie verschwimmen die Übergänge zwischen Arbeit, Privatleben und Urlaub – Gäste wünschen sich von Hotels entsprechende Flexibilität. Dabei verändern sich nicht nur die Ansprüche der Geschäftsreisenden. Selbst an klassischen Urlaubsorten erwarten Reisende nun Strukturen, um zwischendurch zu arbeiten. „Auch der Wellness-Gast, der früher gar nicht ans Arbeiten gedacht hätte, wird dann eventuell etwas länger bleiben“, sagt Marco A. Gardini, Tourismusprofessor an der Hochschule Kempten und stellvertretender Leiter des Bayerischen Zentrums für Tourismus e.V. Voraussetzung dafür sei nicht nur „ein Top-Hotel, sondern auch Top-Arbeitsbedingungen“.