„Ist wichtig, Fortschritte in der Nachhaltigkeit zu messen“
Halten Sie die umfangreichen Nachhaltigkeitsberichte für sinnvoll?
Über Details und Ausgestaltung kann man streiten. Aber ich halte es für wichtig, dass der Status quo transparent ist und Fortschritte in der Nachhaltigkeit gemessen werden. Sonst kommen wir nicht voran.
Kommen wir zum Tagesgeschäft und der Frage, wie viele Filialen Sie in München noch schließen werden.
Ich kann Sie beruhigen, Sie werden in München immer eine Filiale von uns finden. Die Frage, die wir uns stellen müssen, ist jedoch, wofür die Kundinnen und Kunden eine Filiale nutzen. Die Wertpapier-order oder den Zahlungsverkehr – das erledigt man heute am PC oder mit dem Smartphone. Wir investieren sehr viel ins Online- und Mobile Banking, um das so bequem und sicher wie möglich zu machen.
Wofür brauchen Sie dann die Filialen noch?
Immer dann, wenn es um komplexe Beratung geht, ist das persönliche Gespräch nicht zu ersetzen. Das gilt für Mittelstandskredite genauso wie für die Anlage privater Vermögen. Wir machen sehr viel Vermögensverwaltung. Was wir ausbauen wollen, ist das Geschäft mit Unternehmern, die privat Geld anlegen wollen, mit Family Offices und Ultra-High-Net-Worth Individuals.
Wie realistisch ist die Hoffnung auf eine Senkung des Leitzinses?
Die EZB hat das Ziel, die Inflation bei etwa zwei 2 Prozent stabil zu halten. In dem Korridor sind wir derzeit unterwegs. Wir haben uns daran gewöhnt, dass es wieder Zinsen gibt. Da sind vorerst keine größeren Änderungen zu erwarten. Für Investitionen spielt das Zinsniveau kaum noch eine Rolle. Faktoren wie Planbarkeit, Bürokratie und steuerliche Anreize sind wichtiger. Da könnte die neue Bundesregierung für Impulse sorgen.