Wenn Infrastruktur nicht weiter oder nur geringfügig ausgebaut werden kann, kommt es darauf an, die vorhandene Kapazität bestmöglich zu nutzen. „Mit KI wird der Verkehr flüssiger und die Staugefahr geringer“, so Leitner. Denn KI verwaltet nicht nur vorhandene Daten, sondern lernt auch aus ihnen.
„KI-gesteuerte Lösungen verringern Zeitverluste und reduzieren Schadstoffemissionen“, bestätigt Ludwig Haas (55), Partner des Beratungsunternehmens BearingPoint GmbH, die Vorteile der neuen Tools. Außerdem erleichtern sie die Umsetzung der sogenannten VisionZero, die einen Straßenverkehr ohne Tote und Schwerverletzte anstrebt.
Das größte Potenzial für KI-gestützte Steuerlösungen sieht Haas allerdings im Eisenbahnverkehr. Wenn Leitstellen und Bahnen mit intelligenten Tools ausgerüstet werden, kann seinen Berechnungen zufolge die Infrastruktur um bis zu 20 Prozent besser ausgelastet werden. Eine verlockende Option für die Deutsche Bahn. Denn in den vergangenen Jahren hat sie ihr rund 33.000 Kilometer langes Schienennetz kaum ausgebaut und lediglich einzelne Trassen modernisiert. Mit KI-Tools kann sie deutlich mehr Züge als bisher auf den vorhandenen Schienen fahren lassen.