Vertriebsstruktur angepasst
In China konzentriere sich Hoffmann inzwischen auf eine mittlere Produktqualität, sagt Kober. „Viele Kunden produzieren heute für Huawei, morgen für Xiaomi, die müssen alle 1 oder 2 Jahre ihre ganze Produktion umrüsten. Teures, langlebigeres Werkzeug macht keinen Sinn, wenn man es nicht lange braucht. Deswegen waren wir anfangs in China sehr fehlgesteuert, weil unser Vertrieb darauf getrimmt war, Top-Qualität zu verkaufen.“
Unter Kober wurde das Geschäft neu ausgerichtet, Vertriebsgebiete stark verkleinert. „Ein Mitarbeiter soll pro Tag 5 Kunden besuchen. Da muss man natürlich möglichst wenig Fahrtzeit haben, wir würden nie zu einem Kunden fliegen.“ Insgesamt hat Hoffmann heute in China circa 140 Mitarbeiter, etwa die Hälfte davon in Shanghai. Inzwischen rekrutiert Hoffmann weniger karriereorientierte, häufig wechselnde Uni-Absolventen, stattdessen mehr Absolventen von Technical Colleges, vor allem aus der Provinz. Für diese sei es immer noch ein Privileg, für eine internationale Firma zu arbeiten.
2023 wuchs Hoffmanns China-Geschäft zweistellig, für dieses Jahr erwartet Kober ein ähnliches Plus. Denn um interne Kosten zu sparen, professionalisieren chinesische Kunden ihr Purchasing und kaufen bei einem zentralen Partner. Staatsunternehmen müssten aus Gründen der Transparenz nun über Plattformen ordern, mit denen Hoffmann kooperiert. Dazu kommt ein wachsender Anteil an chinesischen Privatunternehmen und auch der Bedarf bei deutschen Kunden in China wächst weiter.