Pressemeldung vom 23.08.2021 - Bad-Tölz-Wolfratshausen
Gemeinden im Landkreis mit weniger Gewerbesteuereinnahmen
23.08.2021 - Die Corona-Krise hat im vergangenen Jahr die Gewerbesteuereinnahmen im Landkreis Bad Töl-Wolfratshausen einbrechen lassen. Das Aufkommen schrumpfte gegenüber dem Vorjahr um etwa zwölf Prozent auf rund 62,2 Millionen Euro – vor Abzug der Gewerbesteuerumlage an Bund und Länder. Keine der Gemeinden im Landkreis senkte oder erhöhte 2020 den Gewerbesteuerhebesatz. Dieser lag im Landkreis durchschnittlich bei 324 Prozent, so eine Auswertung der IHK für München und Oberbayern.
Waßmer: „Augenmaß der Kommunen weiter erforderlich“/ Steueraufkommen zurückgegangen
In ganz Oberbayern lag der Durchschnitts-Hebesatz unverändert bei 335 Prozent. Sechs von 500 oberbayerischen Gemeinden erhöhten im Vergleich zu 2019 ihre Gewerbesteuerhebesätze. Senkungen des Hebesatzes gab es nur in zwei Gemeinden. Landkreis-Spitzenreiter beim Gewerbesteuerhebesatz waren 2020 Bad Tölz, Geretsried und Wolfratshausen mit 380 Prozent. Am niedrigsten war der Hebesatz mit 300 Prozent in Bad Heilbrunn, Eurasburg und Reichersbeuern. Gesetzlich ist den Gemeinden bundesweit ein Mindesthebesatz von 200 Prozent vorgeschrieben.
„Die Corona-Krise hat die Betriebe in vielen Branchen äußerst stark belastet. Keinesfalls darf die aufkeimende Erholung durch ein unzeitgemäßes Drehen an der Steuerschraube bedroht werden. Die Betriebe brauchen ihre Liquidität jetzt vor allem für Investitionen. Die Wirtschaft setzt auf das Augenmaß der Kommunen“, sagt Renate Waßmer, Vizepräsidentin der IHK für München und Oberbayern und Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Bad Tölz-Wolfratshausen. „Ein niedriger Hebesatz lässt den Betrieben mehr Luft zum Atmen und Investieren und führt nachhaltig zu einer besseren wirtschaftlichen Entwicklung mit entsprechenden Steuereinnahmen.“
Grundlage der IHK-Auswertung sind die Daten zu den Gewerbesteuerhebesätzen und Gemeindefinanzen, die regelmäßig vom Bayerischen Landesamt für Statistik veröffentlicht werden.